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Bestand vervierfacht

ÖPUL-Prämien und Zuchtprogramme sichern Erhalt seltener Nutztiere

Nicht nur Wildtiere sind vom Aussterben bedroht, sondern auch einige Nutztierrassen. Durch Erhaltungszuchtprogramme und ÖPUL-Prämien gelingt es jedoch, den Tierbestand dieser Rassen zu steigern.

Lesezeit: 3 Minuten

Österreichweit halten rund 4.400 Betriebe 27 seltene Nutztierrassen, die im ÖPUL gemäß österreichischem GAP-Strategieplan gefördert werden. Diese gefährdeten Rassen teilen sich in

  • neun Rinderrassen,
  • acht Schafrassen,
  • sieben Ziegenrassen,
  • zwei Schweinerassen und
  • eine Pferderasse auf.

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Innerhalb der vergangenen 25 Jahre hat sich der Gesamtbestand dieser seltenen Nutztierrassen von etwa 14.700 Tieren im Jahr 1997 auf rund 55.200 Tiere im Jahr 2022 erhöht und somit fast vervierfacht. Ebenso ist die Zahl der Betriebe, die seltene Nutztiere halten, seit dem Jahr 2000 um rund 1.000 auf fast 4.400 gestiegen.

Murbodner: Bestand hat sich erholt

Bei Murbodner Rindern etwa gab es einen besonders hohen Anstieg. Waren es vor 25 Jahre nur noch rund 300 Tiere, leben heute wieder über 7.000 in Österreich. Einen großen Einfluss auf die Steigerung hatten spezielle Markenfleischprogramme. Dafür sind Jungochsen sehr begehrt, da sie zartes Fleisch mit feiner Faserung und ansprechender Marmorierung liefern.

Noch dazu sind Murbodner sehr robust, wodurch sie sich gut für die Alm- und Weidehaltung eignen. Ebenso konnte durch die Zusammenarbeit mit einem LEH-Unternehmen die Zahl der Tiere erhöht werden. Daher nehmen Murbodner, die Mitte des 20. Jahrhunderts die bedeutendste Rinderrasse der Steiermark waren und dann zurückgingen, in der Mutterkuhhaltung heute wieder einen wichtigen Stellenwert ein.

ÖPUL-Prämie als Ausgleich für geringere Produktivität

Da die Erhaltungszucht viel Arbeit und Sorgfalt bedeutet, ist die seit dem EU-Beitritt gewährte Unterstützung im Rahmen des ÖPUL ein Schlüsselfaktor für den Anstieg der Tierzahlen. Durch die Prämien, die pro Tier ausbezahlt werden, soll insbesondere die geringere Produktivität erhaltungswürdiger Nutztierrassen und die damit verbundenen Einkommensverluste gegenüber anderen Rassen ausgeglichen werden.

Der Umfang der österreichweit geleisteten Abgeltung hat sich seit ihrer Einführung bis heute vervielfacht. Im aktuellen ÖPUL-Programm 2023 wurden die Prämien bei Kühen und Stuten wiederum leicht erhöht. Insgesamt fließen in Österreich rund 5,7 Mio. Euro Mittel der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in den Erhalt seltener Nutztierrassen.

Höhere Prämien für besonders gefährdete Rassen

Für die Höhe der Abgeltung werden die Rassen in Prämienstufe A oder B eingeteilt. Besonders gefährdete Rassen fallen in Prämienstufe B und betreffen 18 der 27 Rassen. Außerdem gibt es für männliche Tiere eine doppelt so hohe Prämie wie für weibliche. So erhalten beispielsweise Rinderhaltungsbetriebe pro Zuchtstier 620,- Euro und für Kühe 310,- Euro in Prämienstufe B. Für Kühe, die unter Leistungskontrolle stehen, gibt es zudem einen Zuschlag von 80,- Euro pro Tier und Jahr.

Das Österreichische Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) hat 2023 gemeinsam mit der ARCHE Austria und der ÖNGENE das "Seltene Nutztierrassen – Handbuch der Vielfalt" in der 5. Auflage neu herausgegeben. Auch viel LKÖ-Experten-Knowhow ist in die Entwicklung eingeflossen. Rassensteckbriefe stellen das Herzstück der nunmehr 112-seitigen Broschüre dar, in der die seltenen Nutztierrassen mit Beschreibung, Bildern, geschichtlichem Hintergrund, Anforderungen und Eigenschaften charakterisiert werden. Ein kostenloser Download ist möglich unter: https://oekl.at/publikationen/lts/lts231/.

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