Mit deutlicher Entschiedenheit verwahrt sich der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern gegen den Vorwurf des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Landwirte trügen eine Mitschuld an der Massenkarambolage, die vor acht Jahren auf der A 19 bei Rostock acht Menschen das Leben gekostet hat.
„Es ist unredlich, dieses tragische Ereignis immer wieder zu nutzen, um Polemik gegen Landwirte zu führen“, sagt Bauernpräsident Detlef Kurreck. Untersuchungen hätten seinerzeit ganz klar ergeben, dass es durch eine Verkettung unglücklicher Umstände zu dem Unfall gekommen war. Trockenheit, extrem hohe Windgeschwindigkeiten und ein fehlendes Tempolimit auf der Autobahn führten zu dem Unglück. Der Vorwurf, eine schlechte Bodenqualität auf den Feldern längs der Autobahn habe das Unglück begünstigt, sei nicht haltbar.
„Der Boden ist das wichtigste Produktionsmittel der Landwirte“, sagt Detlef Kurreck. „Entsprechend sorgsam gehen die Landwirte mit ihm um und beugen mit verschiedenen Mitteln Bodenerosion vor.“
So wird etwa die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen im Land inzwischen einer konservierenden Bearbeitung unterzogen. Das heißt: Anstelle des Pflügens sind sanftere Bearbeitungsmethoden getreten, die die Gefahr von Bodenerosion deutlich vermindern. Eine weitere wirksame Agrar-Umweltmaßnahme ist der Anbau von Zwischenfrüchten auf rund 60 000 Hektar im Land. Sie dienen sowohl der Speicherung von Nährstoffen als auch dem Schutz des Bodens vor Windabtragungen und Wassererosion. Bei einem großen Teil der Anbaufläche ist die Erosionsgefahr außerdem gering, da hier Wintergetreide und Raps angebaut werden.