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Carbon Farming

KlimaFarm zur Wiedervernässung von Mooren startet

Können Landwirte wiedervernässte Moorböden als Nassgrünland ökonomisch sinnvoll nutzen? Das wird in Schleswig-Holstein im Rahmen des Projekts KlimaFarm auf 400 ha in den nächsten zehn Jahren erprobt.

Lesezeit: 3 Minuten

Das neue Projekt „KlimaFarm“ will Klimaschutz, Artenvielfalt und Landwirtschaft unter einen Hut bringen: In Erfde entsteht dazu ein landwirtschaftlicher Modellbetrieb für nasse Moorbewirtschaftungen. Auf den trockengelegten landwirtschaftlich genutzten Moorflächen (insgesamt 400 ha Fläche) soll der natürliche Wasserstand wiederhergestellt werden. Ziel ist es, artenreiches Grünland als Paludikultur zu etablieren und mit der Nutzung der Biomasse neue Produkt- und Wertschöpfungsketten aufzubauen, wie aus einer Pressemeldung hervorgeht. So könnten sich möglicherweise mehr Landwirte für die Nassbewirtschaftung entscheiden und gleichzeitig würden jährlich CO2-Emissionen aus den Moorböden eingespart.

Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 15,5 Mio. €, das größtenteils vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert wird. Projektbeteiligte sind die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und weitere Partner.

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Das Vorgehen

Das Gelände in Schleswig-Holstein wollen die Initiatoren so umbauen, dass das Wasser im Moor gehalten wird, umliegende Flächen davon aber nicht berührt werden. Bisher konventionell genutzte Moorboden-Flächen werden vernässt und ihre Entwicklung zu Feuchtgrünland wissenschaftlich begleitet. Wissenschaftler der CAU werden etwa die Treibhausgasemissionen und die Biodiversität bei unterschiedlichen Wasserständen über mehrere Jahre messen, um Erkenntnisse über eine klimaoptimierte Bewirtschaftung zu erhalten. Aus den Daten soll mit Hilfe künstlicher Intelligenz die Vorhersage zukünftiger Treibhausgaseinsparungen auf Moorflächen möglich werden, heißt es.

Ökonomisch sinnvolle Nassbewirtschaftung?

Gemeinsam mit Landtechnikherstellern wollen die Experten bestehende Techniken für die Mahd auf nassen Böden auf der KlimaFarm weiterentwickeln. Mit speziellen Mähraupen sollen die vernässten Moore bewirtschaftet werden. Geplant ist auch eine Zusammenarbeit mit der der Fachhochschule Kiel: Im Rahmen eines Hackatons sollen Agrarstudenten an Formen der Nassbewirtschaftung tüfteln.

Das Mahdgut wird anschließend auf der KlimaFarm getrocknet und für den Transport zu Pellets gepresst, heißt es. In Zusammenarbeit mit Produzenten könne so ein Rohstoff für die Verarbeitung zu Graspapier oder Pflanzenkohle entstehen, was möglicherweise neue Wertschöpfungsketten für Landwirte mit klimafreundlichen Endprodukten ermöglicht.

Alternativen gesucht

Neben dem Schutz des Klimas wolle man auf den vernässten Flächen Lebensräume für zahlreiche ans Moor angepasste Arten schaffen. Gleichzeitig blieben über regelmäßige Mahd die offene Kulturlandschaft für brütende Wiesenvögel und rastende Zugvögeln erhalten. Mehr als 90 % der Moorböden in Deutschland wurden in den letzten Jahrhunderten entwässert, um sie vor allem landwirtschaftlich zu nutzen. Entwässerte Moore geben laufend CO2 in die Atmosphäre ab, in Deutschland über 53 Millionen Tonnen jährlich, was 7 % der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen entspricht.

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