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Der Ort, an dem zukünftig „der Pfeffer wächst“: Indoorfarm in Niedersachsen

Am Anbau von Pfeffer, Vanille und Salat wird in einer neuen Indoorfarm in Osnabrück geforscht, um einen klimaunabhängigen Anbau von bisher nicht regional produzierbaren Kulturen zu ermöglichen.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie lassen sich künftig die Menschen in Städten, trotz Herausforderungen wie Klimawandel und Urbanisierung, mit regional erzeugten, nährstoffreichen Lebensmitteln versorgen? Diese und weitere Zukunftsfragen werden ab jetzt von Niedersachsen aus erforscht: Am 29.11.22 wurde die Indoorfarm mit Dachgewächshaus „Agrarsysteme der Zukunft” in Osnabrück eröffnet.

Pfeffer und Vanille bald „made in Osnabrück“

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In der Indoorfarm werden Kulturen angebaut, die es bislang nicht aus der Region gibt. Aktuell werden Pfeffer und Vanille im Gewächshaus der Farm kultiviert. Das neue Osnabrücker Wissen über Wachstumsfaktoren und bessere Anbautechniken soll im Anschluss zurück zu den ursprünglichen Anbauländern übertragen werden. Auf Pfeffer- und Vanillekulturen sollen bald Süßkartoffeln, Salate und weitere Gemüsepflanzen folgen.

Erste Erfolge kann Prof. Dr. Ulbrich bereits präsentieren:

Man sieht an einer Pfefferpflanze Blüten, erntereife Ähren und Blüten mit entwickelten Körnern nebeneinander. So kann drei bis vier Mal im Jahr geerntet werden, statt wie bisher nur ein einziges Mal.”

Der Professor für Gemüseproduktion und -verarbeitung an der Hochschule Osnabrück ist maßgeblich verantwortlich dafür, dass das Projekt realisiert wurde. Vor rund sechs Jahren begann die Entwicklung gemeinsam mit der Forschungsgruppe „Growing Knowledge” und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Sebastian Deck.

Wo, wie, welche Kulturpflanzen anbauen?

Weltweit werden bisher vor allem Salate und Kräuter vertikal angebaut. Davon werden wir aber nicht satt. Wir benötigen Makronährstoffe, um Menschen in den Städten ernähren zu können”, so Ulbrich. Agrarwissenschaftliche Fragen, die es nun zu beantworten gilt, sind unter anderem: Wann kultivieren wir welche pflanzlichen Lebensmittel im ländlichen Raum? Welche sollten vermehrt vertikal in Indoorfarmen angebaut werden?

Bis 2030 sollen weltweit 60% aller Menschen in urbanen Räumen leben. In Deutschland sind es schon heute über 75%. Vor diesem Hintergrund mache es laut Prof. Dr. Andreas Ulbrich Sinn, in flächeneffizienten Systemen zu denken. Hinzu komme, dass die Menschen anfangen sich anders zu ernähren, Wert auf Regionalität, Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit legen. Diesen Erwartungen könne das System Indoorfarming gerecht werden.

Natürliches Umfeld für die Pflanzenentwicklung

Die sechs wetterunabhängigen Indoorkammern seien so ausgestattet, dass Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2-Konzentration und Belichtung optimal angepasst werden können. Auch Sonnenauf- und -untergänge können simuliert werden. Durch eine optimierte Versorgung seien keine Fungizide, Herbizide oder Ähnliches nötig. Lediglich Nützlinge werden zum Pflanzenschutz eingesetzt.

Ulbrich betont seine Philosophie für das Projekt: „Wenn wir solche Kulturfarmen entwickeln, denken wir das von der Pflanze aus. Wir wollen der Pflanze ein ideales Kultursystem schaffen, um optimale Bedingungen für das Wachstum zu generieren.”

Intelligentes Energie-Kreislaufsystem

Einzigartig sei das Projekt hinsichtlich der effizienten Energienutzung, erklärt Sebastian Deck. Alle Energieströme werden erfasst und so gut es geht „recycelt”. Beispielsweise wird die durch Lichtenergie zugeführte Wärme genutzt für Warmwasser im Gebäude und das Heizen der Anzuchtkammern im Dachgewächshaus. Noch ist der Primärenergiebedarf jedoch sehr hoch.

Zwischen den Versuchsfeldern und Gewächshäusern am Campus Haste der Hochschule Osnabrück steht nun der holzverkleidete zweigeschossige Kubus mit gläsernem Gewächshaus obenauf. Vier Jahre dauerten Planung und Ausbau, die Kosten lagen bei rund 4,6 Mio. €. Das Geld stammt aus den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Landesmitteln und Eigenmitteln der Hochschule.

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