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Neue Anbausysteme

Vertical Farming – ein Blick in die Zukunft

Das System der vertikalen Landwirtschaft klingt vielversprechend. Es sind aber noch viele Punkte offen, bis das Anbausystem praxistauglich, nachhaltig und wirtschaftlich ist.

Lesezeit: 4 Minuten

Wie können wir mit innovativen Produktionssystemen die wachsende Weltbevölkerung mit gesunden, nährstoffreichen und nachhaltig produzierten Lebensmitteln versorgen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Veranstaltung „Vertical Farming – alles unter einem Dach“ Mitte März, veranstaltet von Bayern Innovativ, dem Hans Eisenmann-Forum (HEF), der Technischen Universität München (TUM), dem TUM Food & Agro Center for Innovation und dem TUM Venture Labs. Das Fazit lautete: Vertical Farming hat Potenzial, doch es gibt noch viel zu tun.

„Durch den Anbau von Pflanzen in übereinanderstehenden Etagen eines Hochhauses, einer Halle oder eines Containers wird der verfügbare Raum möglichst effizient genutzt", zeigte sich Christian Metz, Leiter Kompetenz-Netzwerk Digitale Landwirtschaft Bayern bei Bayern Innovativ, von dem System überzeugt. Gleichzeitig ermögliche Vertical Farming eine Produktion, die von äußeren Klimaeinflüssen entkoppelt sei.

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Auch laut Prof. Senthold Asseng, Direktor des HEF, bietet der vertikale Anbau zahlreiche Chancen. „Eine hohe Technisierung, zum Beispiel durch vollautomatisches Transportieren der Pflanzen innerhalb der Räume sowie Licht- und Bewässerungssysteme, reduziert den Betreiberaufwand auf ein Minimum.“ In dem geschlossenen und abgeschirmten System könne der Wasserverbrauch um bis zu 90 % verringert und auch auf chemischen Pflanzenschutz zum Teil ganz verzichtet werden.

Es gibt noch viel zu tun

Allerdings benötige Vertical Farming noch sehr viel Energie, was es beispielsweise für den klassischen Getreideanbau zunächst nicht rentabel mache. Auch die Auswirkungen auf die Qualität des Getreides seien derzeit noch offen. Der Wissenschaftler sieht noch sehr viel Forschungsbedarf, vor allem in der Frage, was das Pflanzenwachstum im Vertical Farming tatsächlich begrenzt. Ebenso müssten die qualitativen Eigenschaften der Produkte genauer betrachtet werden. Auch der Einsatz von Energie und dessen Verwertung sei ein wichtiges Forschungsfeld.

Wir brauchen die Landwirte, die Vertical Farming für sich nutzen wollen. Sie haben das wichtige Know-how im praktischen Anbau und bringen viel Pflanzensystemerfahrung mit." Senthold Asseng

Auch wenn die neue Anbaumethode die klassische Ackerlandwirtschaft nicht ersetzen wird, sieht Asseng künftig darin einen Anteil an der Lebensmittelproduktion. Für Landwirte sieht Asseng Chancen. „Wir brauchen die Landwirte, die Vertical Farming für sich nutzen wollen. Sie haben das wichtige Know-how im praktischen Anbau und bringen viel Pflanzensystemerfahrung mit. Daher sollten sie in die Weiterentwicklung der Vertical Farming-Technologien einbezogen werden“, appellierte der Wissenschaftler.

Bislang noch zu praxisfern

Derzeit sei Vertical Farming zu weit weg von den Praktikern, so Andreas Schmitt von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG). Auch Lisa Puschak vom Bayerischen Bauernverband unterstrich, dass der Erfolg eines Anbausystems in der Wirtschaftlichkeit für die Betriebe liegt. Vertical Farming werde nur durch eine starke Kooperation von Forschung und landwirtschaftlichem Innovationswillen in der Praxis gelingen.

„Vertical Farming ist trendy, aber in der Praxis muss es nach ein bis zwei Jahren für den Betrieb rentabel sein“, betont auch Jochen Haubner, Gärtnermeister im Gemüse-Anbau aus dem Knoblauchsland Nürnberg. Er selbst setzt Vertical Farming bereits in einem Teilbereich seines Betriebs ein. Seine Devise ist ein möglichst kosten- und ressourcenschonender Anbau. Dabei muss das System in der Praxis langlebig und leistungsfähig sein.

Der Praktiker fordert: „Bei aller Theorie und Forschung muss die Denkweise des Gärtners mit eingebaut werden!“ So sieht er durchaus die Notwendigkeit des Einsatzes von Pflanzenschutzmaßnahmen im Vertical Farming: „Es wird sich immer etwas entwickeln: egal ob Krankheiten oder Schädlinge. Hier stellt sich die Frage: Was ist notwendig, was ist zugelassen, gibt es Hilfsstoffe oder sogar Microorganismen, mit denen man dem Befall entgegnet?“, so Haubner.

Die Ausweitung der Produktvielfalt ist für Nicole Thorpe, Inhaberin von Cultinova, einem deutsch-britischen Unternehmen für IT-Lösungen in Indoor-Farming-Systemen, ein wesentlicher Faktor. „Vertical Farming macht nur Sinn, wenn wir damit Geld verdienen, also auch wirtschaftlich nachhaltig sind“. Gute Perspektiven prognostiziert sie für Proteinpflanzen und Pflanzen für die

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