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topplus Gurkenwasser statt Streusalz

Welche Streusalz-Alternativen gibt es?

Streusalz gilt als umweltschädlich. Doch es gibt praxistaugliche Alternativen. Bayern geht dabei einen innovativen Weg – und setzt auf Gurkenwasser.

Lesezeit: 3 Minuten

Damit Hof und Straßen nicht zur Schlittschuhbahn werden, ist der Einsatz von Streusalz gängige Praxis. Jedoch ist das Mittel für den privaten Gebrauch in vielen Gemeinden verboten. Beim Verstoß drohen Bußgelder bis zu 10.000 €. Da Schneeräumen aufwändig und kräftezehrend ist, haben wir die gängigen Alternativen für Streusalz gesammelt. Eine sticht dabei besonders hervor.

Warum ist Streusalz schädlich?

Streusalz besteht zwar zu großen Teilen aus ungefährlichem Kochsalz, enthält aber Begleitstoffe und künstliche Zusätze. Wenn das Salz tonnenweise in den Boden einsickert, schadet es der Umwelt und verschmutzt das Grundwasser. Auch Pflanzen und Tiere reagieren empfindlich darauf. Der Einsatz ist dem Winterdient vorbehalten.

Welche umweltfreundlichen Alternativen gibt es?

Das gängige Streusalz lässt Schnee und Eis abschmelzen. Alternativen können Mittel sein, die abstumpfend wirken und so die Rutschgefahr einschränken. NABU und BUND Naturschutz empfehlen Sand, Kies, Splitt oder Granulat. Das Material muss der Anwender jedoch wieder entsorgen. Eine weitere Möglichkeit sind biologisch schnell abbaubare Substanzen: Zerkleinerte und gesiebte Maisspindeln wirken laut dem Deutschen Maiskomitee e. V. (DMK) ebenso gegen Glätte wie mineralische Streu. Dabei schonen sie Umwelt, Tierpfoten und empfindliche Oberflächen und werden ganz einfach aus Ernteresten gewonnen.

Gewürzgurken gegen Glätte

Bayern geht bei der Glatteisbekämpfung einen unkonventionellen Weg. Ein Ende 2019 gestartetes Pilotprojekt in Dingolfing (Niederbayern) untersuchte die Sole aus der Gurkenproduktion gegen Schnee und Eis. Nach einer einjährigen Testphase zeigte sich: Das Gurkenwasser ist eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Alternative. Seit 2021 recycelt der Dingolfinger Winterdienst also die Reste des dort ansässigen Gewürzgurkenhersteller Develey. Laut Angaben des Herstellers könne man so jährlich bis zu 180 Tonnen Streusalz und knapp eine Million Liter Wasser einsparen. Auch andere Kommunen bekundeten ihr Interesse.

Wie wird aus Gurkenwasser Streusalz?

Nachdem das Unternehmen die Gurken verarbeitet hat, bleibt eine Salzlake übrig. Um Schwebeteilchen aus der sonst im Abwasser landenden Lake zu entfernen, läuft sie durch einen Filter. Für die optimale Tauwirkung erhöht die Zugabe von Salz die Konzentration von ca. 7% auf 21%. Dies sei die einzige Hürde, die es zu überwinden galt, damit die Salz-Sole einsatzfähig ist.

Rübensirup macht Amerika winterfest

Der Norden der USA sowie Kanada setzen derweil auf einen Mix aus Rübensirup und Salz. Der Gehalt ist vergleichsweise geringer. Das klebrige Gemisch aus 23 % Salz, 62 % Wasser und 15 % Rübensirup soll auch bei sehr niedrigen Temperaturen auf der Straße wirken, so die Washington Post. Wichtig ist: Es handelt sich nach wie vor um Salz, wodurch die Umwelt kaum weniger belastet wird. Wer also ganz auf Salz verzichten möchte, greift besser zur Schaufel.

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