Die Privatmolkerei Bauer mit Sitz in Wasserburg setzt von April bis September 2022 den Abzug für Haltungsform 1 „ohne Anerkennung einer Rechtspflicht“ aus. Das geht aus einem Rundschreiben der Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Wasserburg-Ebersberg hervor, die an Bauer liefert. Die Molkerei zieht seit Januar dieses Jahres Betrieben mit Haltungsstufe 1, unter die ganzjährige Anbindehalter fallen, 1,5 ct/kg ab.
Zugleich erhöht Bauer den Milchpreis für März auf 46,0 ct/kg inklusive aller Zuschläge, was eine Erhöhung um 2,5 ct/kg bedeutet, und für April noch einmal auf 48,25ct/kg.
MEG Pfaffenwinkel: Anbindehalter wechseln 2023 zu Zott
Unterdessen ist es der MEG Pfaffenwinkel in Zusammenarbeit mit der Bayern MeG gelungen, für die Milch aus ganzjähriger Anbindehaltung einen neuen Vertrag abzuschließen. Die zuständigen MEG-Gremien haben einstimmig einem Vertrag mit der Molkerei Zott zugestimmt, der ab Januar 2023 gilt.
Bisher ging diese Milch an die Molkerei Hochland, die sie seit diesem Jahr separat erfasst und an eine andere Molkerei verkauft. Die ganzjährigen Anbindehalter erhalten zwar den gleichen Basispreis wie die übrigen Hochlandlieferanten, allerdings abzüglich der höheren Kosten für die getrennte Erfassung, die bis zu 5 ct/kg betragen sollen.
Der Vertrag mit Zott sieht für die ganzjährigen Anbindehalter der MEG Pfaffenwinkel deutliche Verbesserungen vor. Er umfasst folgende Details:
- einen Milchgrundpreis, der von einem innerhalb der Bayern MeG gewählten Gremium der Zott-MEG-Vorstände regelmäßig, verhandelt wird,
- einen S-Klasse-Zuschlag (0,25 ct/kg),
- einen OGT-Zuschlag (1,10 ct/kg),
- einen Zuschlag für zweitägige Erfassung (1,00 ct/kg),
- und einen MEG-Zuschlag (0,10 ct/kg),
- einen Mengenzuschlag von 0,01 Ct/kg pro volle 1.000 kg Monatsmilchmenge.
Abnahmesicherheit bis Ende 2027
Der Vertrag beinhaltet einen „Tierwohl-Zuschlag“ von 1,50 Ct/kg, den ein Betrieb mit Laufstall oder Kombihaltung erhält - aber ein Betrieb mit ganzjähriger Anbindehaltung nicht erhält. Dieser „Tierwohl-Zuschlag“ erhöht sich in den Jahren 2024 und 2025 um 0,5 ct/kg auf 2,00 ct/kg. In den darauffolgenden Jahren wird eine Betrachtung des Spotmarktes mit in die Berechnung einfließen.
Außerdem sichert die Molkerei Zott den ganzjährigen Anbindehaltern eine Abnahme der Milch bis Ende 2027 zu.