Der Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Georg Wimmer, lobt Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber für ihren Einsatz rund um die Entnahme des verhaltensauffälligen Wolfes in Südostbayern, der Stand 21. Januar nun doch nicht mehr bejagt werden darf.
"Es ist bemerkenswert und verdient ausdrücklich Anerkennung, dass sich die bayerische Landwirtschaftsministerin Kaniber mit Nachdruck für den Abschuss des auffälligen Wolfes in Oberbayern einsetzt. Ich würde mir allerdings wünschen, dass sich die Ministerin ebenso konsequent und öffentlichkeitswirksam vor die bayerischen Milchviehbetriebe stellt, wenn die LEH-Konzerne einen Angriff auf die bayerischen Strukturen ankündigen", so Wimmer.
Geplant ist, zunächst Trinkmilch aus Haltungsformstufe 1, d. h. auch ganzjährige Anbindehaltung, und zukünftig auch Milch aus Haltungsformstufe 2, damit auch die Kombinationshaltung, aus den Regalen zu nehmen. Dies würde laut dem Generalsekretär einen Strukturbruch par excellence auslösen, da es gerade die kleinen Bauernhöfe und Bergbauern treffen wird.
Die bayerische Staatsregierung darf seiner Meinung nach nicht tatenlos zuschauen, wie die kleinbäuerlichen Betriebe an die Wand gefahren werden, die gerade in der Öffentlichkeit allseits auch in Zukunft gewünscht sind. Sie sei gemeinsam mit Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir gefordert, die Marktmacht der LEH-Konzerne auf Kosten der Landwirtschaft zu stoppen, sagt Wimmer.
"Gemeinsame Weiterentwicklung ja, aber ein deutliches Nein zu diesem einseitigen willkürlichen Treiben! Landrat Anton Speer, Garmisch-Partenkirchen, hat jetzt für die Bauern das Wort ergriffen. Er weiß, was für das Werdenfelser Land verloren geht, wenn seine vielen kleinen Familienbetriebe mit Anbindehaltung aufgeben müssen. Es ist jetzt höchste Zeit für die Politik, sich vehement und mit aller Tatkraft gegen den drohenden Strukturbruch zu stellen", so der BBV-Vertreter.