Das Deutsche Milchkontor (DMK) sieht wenig Hoffnung für steigende Milchpreise. Grund dafür seien die Marktbedingungen und nicht, wie vom Kartellamt vorgeworfen, die Lieferbeziehung. Das erklärte Geschäftsführer Ingo Müller gegenüber dem Tagesspiegel.
Aktuell gebe es im Markt eine Seitwärtsbewegung. Sowohl der Export als auch der Absatz im eigenen Land seien schwierig. Russland lasse nach wie vor keine deutsche Milch ins Land, zudem sinke die Nachfrage aus China und aus den Ölexportierenden Ländern. In Deutschland stünden den über 100 Molkereien fünf große Handelsketten gegenüber. "Die versuchen natürlich, für die Konsumenten optimale Preise herauszuholen", sagte Müller.
Vorwürfe des Bundeskartellamts, das DMK würde die Milchbauern unfair behandeln, wies Müller ausdrücklich zurück. Die Probleme der Bauern lägen nicht an den Lieferbeziehungen mit den Molkereien, sondern an den Marktbedingungen. Der DMK-Chef betonte: „Wenn - wie 2016 - der Weltmarkt zusammenbricht, dann gehen die Milchpreise in den Keller, egal wie die Lieferantenbeziehung mit der Molkerei aussieht.“