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topplus Nachhaltige Milchproduktion

Milchpreise: „Aufschläge für Mehrwertprogramme müssen steigen“

Mehrwertprogramme wie QM+ sollen Anreize für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit in der Milchproduktion geben. Doch es bleibt eine Herausforderungen diese Preisaufschläge bis zum Kunden zu erzielen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Preisaufschläge für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit in der Milchproduktion müssen steigen, denn auch die Kosten steigen. Zudem sollten die Aufschläge auch im Verhältnis zu den aktuell hohen Milchpreisen stehen. Ansonsten ist ein Haltungswechsel für die Betriebe nicht wirtschaftlich und nicht lukrativ.

So das Fazit von Experten bei der digitalen Veranstaltung „digi talk Molkerei – Nachhaltig & klimaneutral: Die neuen Herausforderungen für die Wertschöpfungskette“ zu der die LebensmittelZeitung eingeladen hatte. Teilnehmende Experten waren Klaus Rufli, Projektleiter Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit bei QM Milch, Dr. Lars Schildwach, Geschäftsleiter Marketing/Vertrieb Molkerei Ammerland und Dr. Hans-Jürgen Seufferlein, Geschäftsführer vom Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB).

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QM+ ist sinnvoll - auch aktuell

Rufli stellte das Programm Qm+ vor, mit dem sich Milch in die Haltungsformstufe 2 des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) einordnen lässt, und blickte auf den aktuellen Milchmarkt. Das knappe Milchangebot sorge für hohe Milchpreise, wenn auch die Kostenseite extrem steigt. Viele Landwirte fragten sich daher, was der zusätzliche Aufwand für das Mehrwert-Programm QM+ bringt. Rufli erklärte: „Für die Verbraucher bleibt Tierwohl und Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Mit den Maßnahmen wollen wir auch das Image der Milch verbessern. Deshalb lohnt sich der Einstieg in QM+ auch in der aktuellen Zeit.“

Mehr Nachhaltigkeit bleibt wichtig

Die Molkerei Ammerland hat das Label „Pro Weideland“ mit entwickelt, das Kriterien für den Weidegang definiert und Milchpreisaufschläge ermöglichen soll. Über 40 % der Lieferanten der Molkerei erzeugen Weidemilch. Geschäftsleiter Schildwach wies aber darauf hin, dass die Haltungsform für den Export keine Rolle spiele. Und bei dem aktuell weltweit knappen Milchaufkommen könnte es lukrativer sein Milch zu exportieren, als höhere Auflagen für das Inland zu erfüllen. Insbesondere, wenn diese nicht ausreichend honoriert werden. „Trotzdem ist es wichtig, dass die Produktion von Kuhmilch nachhaltiger wird. Auch um den Trend hin zu veganen Alternativen entgegen zu wirken, die unter anderem mit dem Aspekt Nachhaltigkeit werben“, so Schildwach.

Süddeutschland vor einem Strukturbruch?

In Süddeutschland sorgen sich die Molkereien vor allem um die schätzungsweise 10.000 Betriebe mit ganzjähriger Anbindehaltung. „Unser Fokus liegt darauf, wie wir die Betriebe unterstützen können, damit sie von Haltungsformstufe 1 auf 2 gelangen“, so Seufferlein. Seine Befürchtung: Rund 80 % der Betriebe mit ganzjähriger Anbindehaltung könnten in den nächsten Jahren aufhören, was zu einem großen Strukturbruch führen würde. Denn für viele Betriebe sei aufgrund der Dorflagen oder Topographie der Umbau nur schwer möglich.

"Preisaufschläge müssen steigen"

Einig waren sich die Experten in einer Frage: Die Mehrkosten der Milcherzeuger für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit müssen über den Handel bzw. den Verbraucher honoriert werden. Für QM+ Milch sollen Milcherzeuger einen Preisaufschlag von 1,2 Cent erhalten. Doch mit Blick auf die aktuellen Milchauszahlungspreise und die Kostensteigerungen sei das laut Seufferlein „nur noch ein statistischer Wert“. Der Handel müsse jetzt beim Preisaufschlag deutlich drauflegen, um bei den Milcherzeugern einen wirklichen Anreiz für den Mehraufwand zu schaffen.

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