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Stallbau für Milchvieh: Neu und alt perfekt kombiniert

Trotz Integration des alten Anbindestalls musste Milchviehhalterin Anna-Katharina Niedermaier beim Laufstallbau kaum Kompromisse eingehen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Kühe in den neuen Stall, das Jungvieh ins Altgebäude – mit dieser Beratungsempfehlung konnte sich Landwirtschaftsmeisterin Anna-Katharina Niedermaier beim Neubau ihres Stalles einfach nicht anfreunden. In Eigenregie plante sie genau das Gegenteil. Aus dem fast 50 Jahre alten Anbindestall mit 40 Plätzen wurde eine Liegehalle mit Melkstand für die Kühe. Zum Fressen gelangen sie über den teilüberdachten Laufhof mit Außenliegeboxen in den neuen Offenstall.

Dort sind auf der gegenüberliegenden Seite des Futtertisches auch die Kälber und das Jungvieh untergebracht. „Der Stall funktioniert sehr gut, die Arbeitsabläufe passen und er lässt sich auch mal allein bewirtschaften“, sagt die junge Milchbäuerin. Für die Unterstützung durch ihre Eltern ist sie trotzdem dankbar. Außerdem hat sie seit letztem Jahr einen Auszubildenden.

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Für den Naturland-Umstellungsbetrieb war beim Neubau auch ein bestmöglicher Zugang aller Tiergruppen zu den 14,5 ha arrondierten Weideflächen Voraussetzung. Die Weidehaltung hat die junge Bäuerin in den letzten Jahren wieder eingeführt. Schon die Kälber lernt sie auf hofnahen Flächen an, bevor sie als Jungvieh auf Pensionsweiden oder auf die Alm kommen. „Langfristiges Ziel ist ein Vollweide-System.“ Den Abkalbeschwerpunkt hat sie bereits auf den Zeitraum zwischen Ende September bis Ende Januar gesetzt.

Schlüsselstelle Separation

Die größte Herausforderung beim Umbau war die optimale Anordnung des gebraucht gekauften Doppel-7er-Fischgrätenmelkstandes und der Separationsboxen. Durch die kurzen Wege zum neuen 3.600-l-Milchtank und durch die Isolierung des Gebäudes, stand für die Betriebsleiterin fest, dass beides in den alten Querbau kommt. Im Rücktrieb vom Melken in den Stall lassen sich in zwei Buchten jeweils zwei Tiere separieren. Die 180°-Kurve vom Melkstand in den Rücktrieb stellt für die Kühe offenbar kein Problem dar.

Auf beiden Seiten des ursprünglichen Futtertisches, der über einen Abwurf noch zur Heufütterung dient, wurden mit Hochboxen und Gummibelägen zwei Liegeboxenreihen installiert. Inklusive der Außenboxen stehen 50 Liegeboxen zur Verfügung.

Im Altgebäude mussten die alten Spalten getauscht werden, außerdem war ein weiterer Güllekanal nötig. „Da kaum Fundament vorhanden war, mussten wir den neuen Güllekanal abschnittsweise errichten“, berichtet Niedermaier. Zweimal täglich schiebt sie die Spalten mit einem Aufsitzschieber ab. Die Übergänge sind breit und planbefestigt, Sackgassen gibt es keine.

Fütterung im neuen Stall

Ihre Teil-TMR erhalten die Kühe am Hauptfuttertisch im neuen Stall, der in Holzständerbauweise gefertigt ist und über einen Lichtfirst verfügt. Die halboffene Seitenwand lässt sich über elektrische Hubfenster schließen. Mit 43 Plätzen am Fangfressgitter beträgt das Tier-Fressplatz-Verhältnis 1,2:1.

Das Jungvieh aller Altersgruppen wird in 25 gummierten Hochboxen und auf Spalten gehalten, nur die Kälber ab sechs Wochen liegen auf Stroh.

Vom Heu- und Strohlager im Altbau hat die Familie mit Holzbalken eine Brücke über den Laufhof gebaut. Damit kann sie das Raufutter einfach über dem Futtertisch im Neubau abwerfen.

Strengere Temperaturen im Winter sind für den Stall und für die Betriebsleiterin eine Herausforderung. So waren bereits Wasserleitungen eingefroren und Spalten auf dem Laufhof vereist. „Wir überlegen, die Stirnseiten im Winter mit einem Schiebevorhang oder per Rolltor zu schließen“, sagt Niedermaier. Die Ringleitung für die Beckentränke verfügt über eine Zusatzheizung.

Anna-Katharina Niedermaier hat auch an die neugeborenen Kälber gedacht. Für sie wurde ein neuer Stall mit Betonboden und Rolltor an das Alt­Gebäude angeschleppt. Die großzügige Abkalbebox mit Tiefstreu befindet sich an der Stirnseite der Liegehalle. Von dort haben die Kühe Zugang zum Laufhof und Futtertisch.

Der jungen Betriebsleiterin war es wichtig, kostenbewusst zu bauen. Mit 9.500 € pro Platz inklusive Jungvieh und Kälber ist sie zufrieden. „Mein Umbau erfüllt alle Kriterien, die man von einem Neubau erwartet.“ Aus ihrer Sicht waren ein paar Kompromisse möglich, weil die Tiere ein halbes Jahr auf der Weide stehen.

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