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topplus „3nach9“-Talkshow​

Protestwelle der Landwirte: NDR besucht nach Vorwürfen in Talkshow Milchviehhalter​

Nach Anschuldigungen von Hannes Jaenicke und Sky Du Mont gegen Nutztierhalter bei „3nach9“ und vielen Protestmails, berichten bei NDR Info nun die Rinderhalter selbst über die Situation.​

Lesezeit: 2 Minuten

„Tausende Protestemails“ seien beim NDR eingegangen, nachdem der Rundfunk am 25. November die Radio Bremen-Talkshow „3nach9“ ausstrahlte. Das sagte Nachrichtensprecherin Romy Hiller bei NDR Info am Freitagabend. Schauspieler Hannes Jaenicke war einer der Talkgäste und verbreitete, im Rahmen seiner Buch-Werbung, gemeinsam mit Schauspielkollege Sky Du Mont Falschaussagenüber die deutschen Landwirte. Die landwirtschaftlichen Produkte seien „giftig“ und Kälber würden „lebendig in Containern gestapelt“ waren nur zwei der vielen Falschaussagen innerhalb des Talks.

Eine Woche später hat sich die NDR Info-Redaktion selbst ein Bild gemacht und Milchviehhalter sowie Bullenmäster in Niedersachsen besucht.

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NDR sendet Bilder aus Kälber- und Bullenställen

Milcherzeuger Harm Kruse aus dem Landkreis Verden verkauft die männlichen Kälber seiner Milchkühe an Mäster. Daher seien diese „genauso wertvoll“ für den Betrieb. „Wir geben uns große Mühe, dass es ihnen gut geht. Denn wenn das Kalb einen guten Start hat, dann hat es hinterher im Leben auch keine Probleme“, sagt Kruse. Von einer guten Arbeit innerhalb der Tierhaltung ist auch Vieh-Vermarkter Thorsten Ahlers überzeugt. „Wenn (die Landwirte) sie nicht vernünftig behandeln, werden sie auch im Nachhinein keine Wertschöpfung mit diesen Tieren erfahren“, sagt er dem NDR. Dies werde außerdem durch regelmäßige Besuche des Betriebes durch das Veterinäramt und die Vermarktungsunternehmen geprüft.

Auch eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) zur Milchviehhaltung in Deutschland konnte keine Tierschutzverstöße aufdecken, so der NDR. Ein solcher Zustand, wie ihn Sky Du Mont beschrieben hatte, sei ein deutlicher Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, sagte Prof. Martina Hoedemaker, Direktorin der Klinik für Rinder an der TiHo. Sie appellierte: „Wenn jemand sowas sieht und mitbekommt, dann muss das zur Anzeige gebracht werden.“

Landwirte melden sich via Videobotschaften zu Wort

Im Rahmen der Proteste gegen die Falschaussagen von Jaenicke und Du Mont hatten sich viele Landwirtinnen und Landwirte über die sozialen Medien selbst zu Wort gemeldet und ihre Sichtweise deutlich gemacht. Mit Bildern und Videos aus ihrem Arbeitsalltag in den Ställen haben sie sich direkt an die Schauspieler und die Redaktion von „3nach9“ gewandt. Auch die Bauernverbände hatten in der vergangenen Woche mehrere Statements veröffentlicht. Gegenüber NDR Info sagte Hilmar Garbade, Präsident des Bremer Bauernverbandes: „Das richtet wirklich Schaden an. Das ist nicht nur ein Beitrag zu einer Diskussion. Das ist Hetze.“

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