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Rindertreiben: „Mach langsam, wir haben keine Zeit!“

Wer die Nachbarn beim Treiben von Kühen oder Rindern um Hilfe bittet und diese dann noch mit einem Stock ausstattet, macht einiges falsch. Ein Verhaltensexperte klärt auf.

Lesezeit: 3 Minuten

Wer mit Rindern arbeitet, kennt das Phänomen vermutlich: Bei Kontrollgängen ist die Herde entspannt und zutraulich. Kommt man mit einer bestimmten Absicht in die Herde, scheinen plötzlich alle misstrauisch und machen genau das, was sie nicht sollen.

Rinder sind sensibel

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„Rinder merken, wenn etwas anders ist oder wenn man gestresst in die Herde kommt“, erklärte Ronald Rongen bei der Ceva-Presse-Info-Tour in Ditzingen (Baden Württemberg). Deshalb lautet sein Grundsatz beim Treiben von Rindern: „Mach langsam, wir haben keine Zeit!“

Rufen, pfeifen oder in die Hände klatschen bringen nichts, weiß der Verhaltensexperte. Denn die Rinder verstehen es eh nicht. „Das einzige, was bei ihnen ankommt, ist: ‚Heute ist dicke Luft, ich nehme mich lieber in Acht!‘“ Fremde und höhe Töne, dazu gehört zum Beispiel auch das Klappern von Texas-Gittern, führen bei Rindern zu Stress. Denn in der Natur sind hohe Töne Alarmsignale. "Ruhe und Regelmäßigkeit sind beim Umgang mit Rindern gefragt", brachte er es auf den Punkt.

Bis zu 52 km/h

Ist ein Rind verunsichert, hat es als Fluchttier den Drang wegzulaufen. „Rinder können in der Spitze eine Geschwindigkeit von bis zu 52 km/h erreichen“, erklärte Ronald Rongen. Lange halten sie das Tempo allerdings nicht durch.

Der Experte nannte fünf Tipps, mit denen sich stressarmes Treiben und ein sicherer Umgang mit Rindern realisieren lässt:

1. Rinder wollen sehen, wer oder was sie treibt

2. Rinder wollen dorthin gehen, wohin sie schauen

3. Bewegung erzeugt Bewegung: Tiere folgen einander

4. Rinder können sich auf nur eine Sache konzentrieren

5. Rinder haben wenig Geduld

Er riet davon ab, Nachbarn zur Hilfe zu rufen und die Treiber mit einem Stock auszustatten. „Am besten ist, die Hände auf den Rücken zu legen und den Tieren ohne viele Geräusche, sondern vielmehr mit Körpersprache zu signalisieren, was sie tun sollen“, so Ronald Rongen. Gut ist, sich seitlich an die Rinder heranzubewegen und nicht frontal. Rinder bevorzugen es außerdem, sich links zu orientieren. Die Farben gelb, grün und blau gut können sie gut wahrnehmen. Rot sehen sie hingegen nicht.

Streicheln vermeiden

Einen weiteren Fehler, den er häufig in der Praxis beobachtet, ist das Streicheln von Kälbern am Kopf. "Rinder tragen ihre Konflikte, bzw. ihre Rangkämpfe aus, in dem sie die Köpfe aneinander stoßen", erklärte Ronald Rongen. Auch wenn Menschen die gute Absicht haben, ein Tier am Kopf zu kraulen, aktiviert das den Kampfmodus der Tiere. "Im Kälberalter mag das noch nicht schlimm sein, gefährlich kann es aber werden, wenn die Rinder ausgewachsen sind", machte der gelernte Tierarzt deutlich. Deshalb riet er davon ab, Rinder zu vermenschlichen. Wenn überhaupt, sollte man die Tiere hinter den Ohren oder am Hals streicheln.

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