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topplus Tierhaltung als Klimasünder

Umweltbundesamt will von CO2-Steuer für Rinderhalter nun doch nichts mehr wissen

Das UBA distanziert sich von einer CO2-Steuer für Tierhalter. Eine betriebsindividuelle Erhebung sei schlicht unpraktikabel. Im Kern will das UBA jedoch weiterhin 50 % weniger Tiere.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Umweltbundesamt UBA befürwortet bekanntlich eine Reduzierung der Tierzahlen um 50 %. Nach der Aussage von UBA-Präsident Dirk Messner, eine CO2-Steuer für Rinderhalter sei "eine folgerichtige Idee", hat sich die Behörde nochmal geäußert.

Am Montag schrieb das Amt, dass es eine CO₂-Abgabe auf Rinder gegenwärtig nicht empfehle. Zwar sei dies ein Instrument, die Klimakosten der Rinderhaltung zu internalisieren und sei daher ein theoretisch interessanter Ansatz. Folgenden Gründe würden aber dagegen sprechen:

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  • Eine CO2-Abgabe auf Rinder wäre nur praktikabel, wenn sie pauschalisiert erhoben würde. Die Art und Weise wie Rinder gehalten und Milch und Rindfleisch produziert werden, hat aber einen erheblichen Einfluss auf die Treibhausgasemissionen. Ein pauschalisierter Ansatz würde daher zu Ungerechtigkeiten führen, indem nachhaltigere und weniger nachhaltige Betriebe gleichbehandelt würden. Gleichzeitig nähme ein solches System den Anreiz, den eigenen Betrieb klimafreundlicher zu gestalten.
  • Für sinnvoller und gerechter hält es das UBA, betriebsspezifische Emissionswerte zu ermitteln. Dies würde jedoch bedeuten, dass eine CO2-Abgabe mit enormen Transaktionskosten verbunden und das Instrument daher unpraktikabel wäre.
  • Eine Einführung auf nationaler Ebene hätte darüber hinaus den Nachteil, dass die inländische Produktion verteuert würde. Verlagerungen der Produktion ins Ausland mit Nachteilen für inländische Erzeuger und ohne Vorteile für den ⁠Klimaschutz⁠ auf globaler Ebene wären die Folge.

Tierhaltung aktuell nicht nachhaltig

Nichtsdestotrotz fordert das UBA eine signifikante Senkung der Auswirkungen der Tierhaltung auf Umwelt und ⁠Klima⁠, weil die Produktion tierischer Nahrungsmittel sowie der Konsum gegenwärtig weder unter Umwelt- und Klimagesichtspunkten noch unter gesundheitlichen und Tierwohlaspekten nachhaltig seien, so der Vorwurf.

Gelingen kann das laut den Umweltschützern im UBA, indem ein langfristiger, strategischer Ansatz verfolgt wird, der immer beide Ebenen – die der Produktion und die des Konsums – berücksichtigt.

Beispiele für Instrumente, die darin u.a. eine Rolle spielen sollten:

Produktion

  • Die Nutztierhaltung unter Tierwohl- und Umweltschutzgesichtspunkten grundlegend umbauen – also weniger Tiere halten und die weiterhin bestehende Tierhaltung ökologisch optimieren.
  • Klimaschutz-Maßnahmenprogramm der Bundesregierung ambitioniert und zügig umsetzen, um zielführende Maßnahmen zur Reduzierung der Tierbestände ergänzen.
  • Subventionen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik neugestalten – Mittel nicht an Flächen, sondern an die Durchführung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen knüpfen.
  • Den ökologischen Landbau ausbauen.
  • Landwirtschaftlich genutzte ehemalige Moorstandorte wiedervernässen.

Konsum

  • Regulären Mehrwertsteuersatz für tierische Produkte einführen, Mehrwertsteuersatz auf Obst, Gemüse und andere pflanzliche Grundnahrungsmittel auf null Prozent senken.
  • Mehr vegetarische Gerichte in öffentlichen Kantinen, Schulen, Kitas etc.
  • Nahrungsmittelverluste reduzieren.

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