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topplus Rückhalt der Politik vermisst

Weniger Geld für die Zukunft der Tierhaltung

Eigentlich sollte es um die Zukunft der Wiederkäuer und vom BMEL geförderte Projekte gehen. Doch der Frust über gestrichene Forschungsgelder stand im Raum. Und der Ansprechpartner war nicht da.

Lesezeit: 3 Minuten

"Es ist schon ein deutliches Zeichen, dass Cem Özdemir heute nicht hier ist“, brachte Biomilcherzeuger Friedrich Kinkelbur aus Minden (NRW) auf den Punkt, was wohl viele der Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Beratung und Praxis beim „Fachgespräch Tierhaltung“ in Bonn dachten.

Denn statt dem Minister vor Ort gab es ein Grußwort per Video von Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick. Sie erklärte, wie wichtige dem Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) der Umbau der Tierhaltung ist – „wir wollen weniger Tiere besser halten“ - und wie wichtig dafür Forschung und Innovationen seien.

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Doch die Mittel für das Bundesprogramm Nutztierhaltung wurden gerade gekürzt. Das war auch den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Bonn mehr als bewusst: Viele Forschungsprojekte sind gerade eingefroren. Stallbauvorhaben der Forschungseinrichtungen gestoppt.

Wissenschaftler treffen sich in Bonn

In dieser Stimmungslage fand das Fachgespräch mit dem Titel „Ohne Pansen geht es nicht! Mit Wiederkäuern in die Zukunft“ statt, zu dem die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingeladen hatte. Dort wurden verschiedene vom BMEL geförderte Projekte vorgestellt.

Der Unmut über die aktuelle Politik wurde auch in der Podiumsdiskussion deutlich. Dort sprach Landwirt Friedrich Kinkelbur mit Tierhaltungsberater Andreas Pelzer von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Dr. Jan Brinkmann vom Thünen-Institut für Ökologischen Landbau und Dr. Hinrich Snell, Referatsleiter beim BMEL, unter der Moderation von top agrar-Chefredakteur Matthias Schulze Steinmann.

Forschung nur, wenn sie neue Erkenntnisse liefert

Zu den gekürzten Geldern für das Bundesprogramm Nutztierhaltung erklärte Snell, dass noch nicht final entschieden sei, welche Projekte wie umgesetzt werden. In der aktuell wirtschaftlich angespannten Lage müsse in allen Bereichen gespart werden. Forschung sei grundsätzlich wichtig, aber nur, wenn sie zu neuen Erkenntnissen führe. „Wir müssen uns fragen, ob wir beispielsweise noch ein Projekt zum Tier-Fressplatzverhältnis brauchen – oder eher, weshalb vorhandenes Wissen nicht in der Praxis umgesetzt wird“, sagte Dr. Hinrich Snell.

Dr. Jan Brinkmann verwies auf das abgeschlossene Projekt „Nationales Tierwohl-Monitoring“, das Tierwohl-Indikatoren ausgearbeitet hat. Von der Regierung wurde das aber noch nicht umgesetzt. „Wir kennen die Gründe für Produktionskrankheiten. Jetzt müssen wir das Wissen stärker anwenden und können so das Tierwohl verbessern“, so Brinkmann.

Forschung wichtig für die Praxis

Friedrich Kinkelbur hat bereits an verschiedenen Projekten teilgenommen, unter anderem um seine Kälberhaltung zu optimieren. „Wir brauchen Forschung, damit wir in der Praxis weiterkommen. Deshalb darf da nicht gespart werden!“, sagte er. Im Arbeitsalltag sei es jedoch schwierig, sich umfassend über den neuesten Stand der Technik und Wissenschaft zu informieren.

Andreas Pelzer stellte selbstkritisch fest, dass dies die Aufgabe der Beratung sei: „Wir müssen uns als Partner der Landwirte verstehen und sie begleiten.“ Beispielsweise beim Verbessern von Tierwohl. Das erfordere nicht immer viel Aufwand oder hohe Kosten, sondern müsste einfach angepackt werden.

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