Deutliche Kritik an der Krisenbewältigung kommt vom Landesbauernverband Brandenburg. "Seit Jahresbeginn wurde über den Bau eines festen Schutzzaunes zu Polen gestritten. Der LBV hatte ihn immer wieder gefordert. Die Landesbehörden verwiesen auf fehlende Rechtssicherheiten und nicht vorhandene finanzielle Mittel. Das zuständige Bundeslandwirtschaftsministerium bewegte sich ebenfalls nicht. Doppelte Inkonsequenz", schreibt der LBV.
Der Bauernverband fordert daher einen festen Zaun an der deutsch-polnischen Grenze, über den seit fast einem Jahr geredet wird und der den aktuellen Seuchenausbruch in Brandenburg hätte verhindern können. Für Probleme, die ein Zaun bei einem Hochwasserereignis verursachen könnte, gebe es sicher Lösungen. Darüber hinaus müsse das Land kurzfristig einen Seuchenfond einrichten, der die Landkreise bei den entstehenden Kosten entlastet, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die ersten Erfahrungen aus dem Krisenherd im Süden des Landes zeigten außerdem, dass eine kreisübergreifende, konsequente Übernahme der Seuchenbekämpfung durch das Land viele Reibungsverluste und Kommunikationsprobleme vermieden hätte. Auch die ministerielle Trennung von Landwirtschaft und Verbraucherschutz zeige sich hier als hinderlich!
LBV-Präsident Henrik Wendorff erwartet ein wirklich funktionierendes Krisenkonzept für Brandenburg, das die Bündelung der Kräfte gewährleistet. „Es ist dringend notwendig, dass in den Krisenstäben die Fachleuten entsprechend Gehör finden und nicht von politischen Erwägungen behindert werden!“