Die deutsche Fleischbranche hat ihre internationale Marktposition in den vergangenen zehn Jahren deutlich verbessert. Das geht aus einer Stellungnahme zur aktuellen Situation der hiesigen Fleischwirtschaft und Fleischerzeugung hervor, die das Thünen-Institut (TI) für das Bundeslandwirtschaftsministerium verfasst hat.
So sind die deutschen Fleischexporte von durchschnittlich rund 1,9 Mio t im Zeitraum 2004 bis 2006 auf rund 3,3 Mio t im Mittel der Jahre 2011 bis 2013 gestiegen. Der Anteil am Welthandel erhöhte sich von 7 % auf 9 %. Deutschland ist mittlerweile nach den USA und Brasilien der drittgrößte Fleischexporteur weltweit. Mit einem durchschnittlichen Anteil von 19,8 % an den gesamten EU-Fleischausfuhren in den Jahren 2011 bis 2013 stand die Bundesrepublik an erster Stelle der Exportländer in der Gemeinschaft, gefolgt von den Niederlanden und Dänemark.
Überdurchschnittlich gewachsen sind innerhalb des letzten Jahrzehnts die deutschen Schweinefleischexporte, und zwar laut den Braunschweiger Wissenschaftlern von 0,7 Mio t auf 1,7 Mio t bei einem annähernd gleichbleibenden Ausfuhrerlös von rund 2 Euro/kg. Weiterhin gute Entwicklungschancen räumt das Thünen-Institut der deutschen Geflügelbranche ein. Bei einem jetzt schon hohen Exportanteil von 27 % kämen dafür insbesondere außereuropäische Märkte in Frage.
Zugenommen haben in den letzten zehn Jahren aber auch die deutschen Fleischimporte, nämlich auf annähernd 2 Mio t. Der Produktionswert der deutschen Fleischerzeugung hat der Studie zufolge in der Berichtsdekade um rund 50 % zugelegt, der Gesamtproduktionswert der Landwirtschaft hingegen lediglich um ein Drittel. AgE