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Tipps zur Getreideeinlagerung: Für die Ernte gerüstet?

In Kürze rollen wieder die Mähdrescher. Daher wird es jetzt Zeit, sich auf die Einlagerung des Futtergetreides vorzubereiten. Denn gute Leistungen gelingen nur mit hochwertigem Schweinefutter.

Lesezeit: 4 Minuten

Dieser Beitrag erschien zuerst im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

Wenn in Kürze die Ernte beginnt, gilt es, das Getreide sicher und gut zu konservieren. Schließlich bilden Gerste, Weizen, Triticale und Co. in den meisten Betrieben die Grundlage der Versorgung. Und nur bei bestem Schweinefutter lassen sich gute Leistungen mit gesunden Tieren erzielen.

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Zuerst die Reinigung

Deshalb muss schon in der Ernte bzw. bei der Konservierung alles dafür getan werden, hygienisch und qualitativ einwandfreies Futtergetreide einzulagern. Ist beispielsweise nach Begutachtung der Feldbestände mit vermehrter Verunkrautung (Fremd­besatz) und/oder Kümmerkorn zu rechnen, sollte auch mit Blick auf das Mykotoxinrisiko eine zusätzliche Reinigungsstufe in Betracht gezogen werden.

Nicht die Schädlinge füttern

Zudem lohnt es sich, die vorge­sehenen Lagerstätten gründlich zu säubern und vorzubereiten. Das wertvolle Futter soll ja nicht die dort überdauernden Vorratsschädlinge und unerwünschte Mikro­organismen ernähren, sondern die eigenen Schweine.

Zur Konservierung selbst stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung: Trocknung, Feuchtkonservierung mit Säurezusatz oder Kühlung. Bei allen Verfahren gilt es, das Getreide nach der ­Ernte möglichst schnell in einen lagerfähigen Zustand zu überführen. Andernfalls kann es im feuchten Erntegut zu einem übermäßigen Wachstum von unerwünschten Mikroorganismen und Pilzen und damit zu Qualitätsverlusten kommen.

Tipps zum Säureeinsatz

Vor dem Hintergrund des hohen Energieaufwandes für die Getreidetrocknung setzen die Landwirte vermehrt auf eine Feuchtkonservierung von Futtergetreide. Damit diese gelingt, sollten einige Grundsätze beachtet werden:

  • Die Säuremenge ist in Abhängigkeit von Getreidefeuchte und Lagerdauer zu dosieren. Dabei gilt es, die temperaturabhängige Viskosität der Produkte zu be­achten.
  • Bei Einsatz einer Förderschnecke müssen Düsenanzahl und Schneckendurchmesser zueinanderpassen. Nach der letzten Düse muss das Getreide noch mindestens 3 m gefördert werden, damit das säurebehandelte Getreide gut durchmischt wird.
  • Bei pneumatischer Förderung ist die Säuredosierung um 10 % zu erhöhen.
  • Bei geschrotetem Getreide sind Zuschläge von 30 % fällig.
  • Falls Getreide mit hohen Temperaturen (30 °C und mehr) ge­erntet wird, sollte die Dosierung sicherheitshalber um 10 % erhöht werden, um eine gute Konservierung zu gewährleisten. Denn sobald das heiße Getreide abkühlt, entsteht Feuchtigkeit.
  • Unter Dach gelagertes Getreide nicht mit Folie abdecken. Sonst bildet sich Kondenswasser. Eventuell kann man das Futter mit ­einem Schutzvlies abdecken.
  • Auf keinen Fall sollte man vergessen, die bezogenen und verbrauchten Säureproduktmengen zu dokumentieren, um die Vorschriften aus dem Futtermittelrecht zu erfüllen.
  • Weitere Tipps liefert die „Checkliste zum Hygiene­status im Fließfutter“ der Landwirtschaftskammer NRW (für 15 € plus Versandkosten zu beziehen über caroline.meissner@lwk.nrw.de).

Trocken einlagern

Während das betriebseigene Futtergetreide vielfach feucht konserviert wird, bietet sich bei für den Verkauf und Handel bestimmtem Getreide in der Regel eine Trocknung an. Auch hierbei sind einige Punkte zu beachten:

  • Lagerung nur bei Feuchten unterhalb von 15 % und Tempera­turen unter 15 °C.
  • Minimalbelüftung mit 20 m³ Luft/m³ Getreide und Stunde.
  • Zuluft maximal 5 °C kälter als das Getreide (um Kondensat­bildung zu verhindern).
  • Schüttkegel einebnen, um Kamineffekte zu verhindern.
  • Nach der Ernte regelmäßig die Lagerstabilität überprüfen: Fällt die Temperatur im Getreidehaufen, nimmt auch die mikrobielle Aktivität ab. Steigt sie, besteht die Gefahr, dass die Mikroben mit der Nährstoffumsetzung beginnen.
  • Gegen dieses Risiko lässt sich trocken eingelagertes Getreide gut schützen. So mögen es Lagerpilze und Vorratsschädlinge überhaupt nicht, wenn in zwei- bis vierwöchigen Abständen eine gründliche Belüftung des Stapels erfolgt. Das entzieht den Keimen die zum Überleben wichtige Feuchtigkeit und Temperatur.

In jedem Fall sollte nach Ablagerung des Getreides eine Futteruntersuchung, zum Beispiel bei der LUFA NRW, durchgeführt werden. Hier werden die wichtigsten Inhaltsstoffe wie Energie und verdauliche Aminosäuren bestimmt. Sinnvoll ist auch eine zusätzliche P-Untersuchung sowie eine Überprüfung der hygienischen Qualität (Gesamtkeimgehalt, Schimmelpilze, Hefen, Bakterien).

Bei Verdacht auf Mykotoxine lohnt sich ein ­ELISA-Schnelltest auf DON und ZEA (Achtung repräsentative Stichprobe an mehreren Stellen im Lager ziehen!).

Wer sein Getreide nicht unter­suchen lässt, füttert dagegen im Blindflug. Das kann sich aus Kostengründen und angesichts der Pflicht zur Optimierung des Nährstoffmanagements niemand mehr leisten.

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