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Haltungskennzeichnung: Tierschützer kritisieren Ministeriumspläne​

Das Bundesagrarministerium hat erste Ideen für eine verbindliche Haltungskennzeichnung vorgestellt. Tierschützer monieren unter anderem das Fehlen von Anforderungen für Transport und Schlachtung.

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Die bekanntgewordenen Pläne des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) für eine verbindliche Haltungskennzeichnung von unverarbeitetem Schweinefleisch werden von Tierschutzverbänden kritisch gesehen. Sowohl ProVieh als auch der Deutsche Tierschutzbund kritisierten in der vergangenen Woche das Fehlen von Anforderungen für Transport und Schlachtung sowie die vorgesehene Orientierung an der Eierkennzeichnung.

Schröder: Wichtige Bereiche ausgeblendet

„Wer Transport und Schlachtung außen vorlässt, der macht es sich nicht nur zu einfach, sondern täuscht auch die Verbraucher und blendet bewusst jene wichtigen Bereiche aus, in denen Tierqual zum Alltag gehört“, so Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder. Der Tierschutzbund erwarte, „dass sich das Bundeslandwirtschaftsministerium und die Bundesregierung an Geist und Inhalt des Koalitionsvertrags halten“. Das „visionäres Zielbild“ einer wirklichen Freilandhaltung finde sich nicht im Kennzeichen wider, monierte Provieh. Stattdessen solle die EU-Ökoverordnung als Goldstandard der Tierhaltung manifestiert werden.

Vierstufiges Kennzeichen

Nach den vorliegenden Eckwerten plant das Agrarressort ein vierstufiges Kennzeichen. Stufe 3 soll für die Stallhaltung gelten und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben vorsehen. Stufe 2 ist demnach vorgesehen für die Stallhaltung mit Außenklimareizen, Stufe 1 für Stallhaltung mit jederzeit zugänglichem Auslauf oder Weidehaltung. Die Stufe 0 soll für die Bio-Schweinehaltung reserviert sein.

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