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ISN-Umfrage: Die Hälfte aller Schweinehalter plant den Ausstieg

Laut den Ergebnissen einer Umfrage der ISN steht ein massiver Strukturwandel in der Schweinehaltung bevor. Insbesondere kleinere Betriebe planen kurzfristig den Ausstieg.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) zur Zukunft der Schweinehaltung sind alarmierend. Rund die Hälfte aller Schweinehalter plant danach in den nächsten zehn Jahren den Ausstieg aus der Schweinehaltung. Insgesamt 1.048 Schweinehalter – darunter 350 Sauenhalter und 698 Schweinemäster - haben im Juli und August 2021 an der Umfrage der ISN teilgenommen. Die Rückmeldungen repräsentieren somit rund 10 % der deutschen Schweinehaltung, wie die ISN in einer Pressemitteilung schreibt. Alle Ferkelerzeuger und Mäster haben unter Angabe von Namen und Kontaktdaten an der Umfrage teilgenommen. Die Ergebnisse sind somit entsprechend belastbar.

Die wichtigsten Ergebnisse:

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  • In den nächsten zehn Jahren wollen 60 % der Sauenhalter und 40 % der Schweinemäster aus der Produktion aussteigen.
  • Bei etwa jedem sechsten befragten Betrieb ist der Ausstieg schon sehr konkret und bereits eingeleitet oder steht innerhalb der nächsten zwei Jahre bevor.
  • Vor allem kleinere Betriebe planen einen zeitnahen Ausstieg innerhalb der nächsten zwei bis fünf Jahre.
  • Größte Ausstiegsraten in Süddeutschland: Mehr als 70 % der Sauenhalter und 55 % der Schweinemäster im Süden denken an eine Betriebsaufgabe in den nächsten zehn Jahren.
  • Die Tierzahlen schrumpfen: Durch die hohe Zahl der aussteigenden Ferkelerzeuger und Schweinemäster werden voraussichtlich 25 bis 30 % weniger Sauen und Mastschweine in Deutschland gehalten.
  • Hauptgründe der Betriebsaufgabe: Die Summe der Auflagen, fehlende Perspektive und Planungssicherheit sowie mangelnder politischer Rückhalt. Trotz der aktuell desaströsen Marktlage liegt die finanzielle Situation als Ausstiegsgrund nicht auf den ersten Plätzen.

ISN: Politik muss endlich handeln!

Laut ISN sei damit die Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland in vollem Gange. Die Interessengemeinschaft fordert die Agrarminister von Bund und Ländern daher auf, endlich gemeinsam für Planungssicherheit und Perspektiven für die Schweinehalter zu sorgen, um dem Strukturbruch entgegenzuwirken. „Wir müssen feststellen, dass in der abgelaufenen Legislaturperiode viel über die Umgestaltung der Schweinehaltung diskutiert wurde – mit durchaus richtigen Ansätzen im Rahmen der Borchert-Kommission. Doch die verschiedenen Parteien und Ministerien haben sich, wo es nur ging, gegenseitig Sand ins Getriebe gestreut. Geblieben sind viele Baustellen und noch mehr Fragen. Den Schaden haben wir Bauern“, kommentiert der ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes die Ergebnisse der Umfrage. „Beim Ordnungsrecht, also neuen Auflagen für die Betriebe, ist dagegen viel passiert – oft im deutschen Alleingang“, ergänzt der Dr. Thorsten Staack, ISN-Geschäftsführer.

Wenn Schweinehalter trotz aller Hemmnisse dennoch ihre Ställe den gesellschaftlichen Erwartungen entsprechend umbauen wollten, würden sie bei der Umbaugenehmigung ausgebremst, so Dierkes weiter. „Wenn ein schweinehaltender Betrieb, der sich verändern will, das nicht kann und nicht darf, dann bleibt ihm nur der Ausstieg“, bedauert Staack. Deshalb müssten Bund und Länder nun endlich die Fäden zu einem Gesamtkonzept zusammenbringen, das den Schweinehaltern wieder Planungssicherheit, Perspektive und Vertrauen biete, forderte Dierkes.

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