Der Schweinemarkt steckt weiter in der Krise, die Preise sind ruinös. Teile des LEH zahlen Landwirten deshalb bis auf Weiteres einen Solidaritätsbonus. Dafür erhöhen die Händler die Verkaufspreise im Laden für bestimmte Schweinefleischprodukte.
Der LEH hat die Schlachter aufgefordert, einen Weg zu finden, wie das Geld sicher zu 100 % an die deutschen Schweinemäster fließen kann. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn die große Herausforderung ist, dass das Geld in der gesamten Kette weitergegeben werden muss.
Das heißt: Der LEH zahlt an die Schlachter, die Schlachter an die Viehhändler bzw. Erzeugergemeinschaften, diese dann an die Landwirte.
Damit kein Euro in der Kette verloren geht, hat die Firma Tönnies ihre Geschäftspartner nun schriftlich aufgefordert, die Auszahlung aktiv zu unterstützen. Tönnies hält sich dabei das Recht vor, von den Handelspartnern einen Nachweis über die Erfüllung der Pflicht zur Weitergabe des Solidaritätsbonus einzufordern. Ähnlich äußert sich das Unternehmen Vion. Auch hier werden die Geschäftspartner dazu angehalten, das Unternehmen bei der Weitergabe der Sonderzahlungen an die Landwirte aktiv zu unterstützen.
Geld fließt ab Januar
Der Start der Auszahlungen erfolgt bei beiden Unternehmen erst im neuen Jahr. Man müsse zuerst noch organisatorische Maßnahmen treffen, teilen Tönnies und Vion nahezu gleichzeitig mit. Das erste Geld wird dann rückwirkend für die Kalenderwochen 51 und 52 ausgezahlt.
Tönnies will die entsprechenden Summen für die Vorwoche je kg Schlachtgewicht für alle gelieferten deutschen QS-Schlachtscheine weitergeben. Wie genau Vion verfährt, ist bislang unklar. Man werde das Geld auf der Abrechnung mit dem Verweis des jeweiligen LEH kenntlich machen, schreibt Vion.