Der Landesbauernverband Brandenburg fordert – wie berichtet - eine feste Zaunanlage an der Grenze zu Polen. Sie soll das Risiko der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Brandenburg verringern. Sinnvoll wäre zudem eine zweite Zaunreihe, um auf der Fläche dazwischen vorsorglich eine wildschweinfreie Zone zu etablieren, so der Verband.
Dagegen wehrt sich nun Carsten Preuß vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). "Wir sehen an der Grenze zu Dänemark, dass ein solcher Zaun Lebensräume zerschneidet. Auch können sich Tiere an ihm verletzen." Preuß fordert eine sorgfältige Abwägung zwischen dem Nutzen des Zauns und dem "erheblichen Eingriff ins Ökosystem", berichtet der Sender RBB.
Der BUND will statt dem festen Zaun auf Prävention setzen: So soll die Ausbreitung der Schweinepest verhindert werden, indem mehr Wildschweine in Brandenburg geschossen werden. Aktuell sei der Schwarzwildbestand ohnehin zu groß und richte auf Feldern Schaden an. Außerdem schlägt der BUND vor, weniger Mais anzubauen. Dieser sei Nahrungsgrundlage der Wildschweine und böte mit seinen hohen Pflanzen den Wildschweinen zudem gute Deckung.
Auch juristische Gründe sprechen laut RBB gegen einen durchgehenden Metallzaun: Entlang der Grenze zu Polen gibt es mehrere Schutzgebiete, in denen nicht gebaut werden darf. Zudem müssen die betroffenen Grundstückseigentümer noch zustimmen. Der Sender zitiert auch Landrat Gernot Schmidt aus dem Märkisch-Oderland. Für ihn ist die Weitläufigkeit und Offenheit der Landschaft ein wichtiges Kulturgut. Man müsse zwar auf Krisen reagieren, aber man solle die Heimat nicht mit Zäunen zupflastern.