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Alles transportieren

Agritechnica: Transportlösungen für die Landwirtschaft 2022

Höhere Nutzlasten, möglichst vielseitiger Einsatz: Das sind die wichtigsten Transportthemen.

Lesezeit: 5 Minuten

Möglichst viel auf einmal transportieren – das war schon immer das Motto im Fahrzeugbau. Doch die Gesetzeslage schreibt klare Grenzen vor:

  • 40 t Gesamtgewicht
  • maximal 10 t pro Achse
  • maximal 4 t Stützlast (K80)

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Deshalb versuchen die Ingenieure, ihre Fahrzeuge immer leichter zu konstruieren, um höhere Nutzlasten zu erreichen. Dabei setzen die Hersteller beim Fahrgestell teils auf hochfeste Stähle sowie bei den Aufbauten häufig auf Aluminium.

Das zulässige Gesamtgewicht von einem Tridem beträgt häufig 34 t. Da bleiben nur noch 6 t für den Schlepper, was meist zu wenig ist. Bei einem Tandemanhänger kommt man nur an die 40 t-Grenze, wenn man die zulässigen Achslasten überschreitet. Deshalb bieten manche Firmen eine kleine Zusatzachse an. Die bei recht geringer Kostensteigerung das zulässige Gesamtgewicht erhöhen.

Lkw immer weiter verbreitet

Schon länger setzen sich Lkw vermehrt in der Güllelogistik durch. Jetzt setzt sich der Trend in der Landwirtschaft auch beim Schüttguttransport fort. Da Lkw und viele Teile des Aufliegers in Großserie produziert werden, sind die Stückkosten geringer, als bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Hinzu kommen geringere Kraftstoffverbräuche pro 100 km im Vergleich zum Schlepper.

Mittlerweile bieten viele Hersteller, die sich eigentlich auf landwirtschaftliche Fahrzeuge spezialisiert haben, auch Lkw-Auflieger an. Häufig lassen sich diese dann mit größeren Reifen ausstatten, um auch teils auf dem Acker fahren zu können.

Während viele Fahrzeuge verstärkt auf den universellen Einsatz getrimmt werden, haben sich die Gülle-Kombiliner nicht durchsetzen können. Separatoren trennen heute vielfach die feste und die flüssige Phase. Die feste Phase lässt sich dann mit einem großen Lkw-Schubboden auf weite Strecken transportieren. Als Rückfracht sind alle anderen Schüttgüter möglich, z. B. Futtermittel. Vorteil: Schubbodenauflieger sind deutlich leichter als die Kombiliner, was die Nutzlast erhöht.

Ähnlich sieht es bei den reinen Gülleaufliegern aus. Diese speziellen Auflieger sind auf maximale Nutzlast getrimmt und dienen nicht nur für den Transport von Lager zu Lager über weite Strecken, sondern auch als Zubringer über wenige Kilometer für die Gülletechnik auf dem Feld. Denn die Tanker mit Ausbringtechnik sind voll für die Straße oft zu schwer.

Universaltransporter

Um ein Transportfahrzeug möglichst das ganze Jahr auszulasten, braucht es eine hohe Flexibilität. Viele Hersteller haben dazu Bandwagen entwickelt. Mit ihnen lassen sich nicht nur Häckselgüter wie Gras oder Mais transportieren, sondern auch Schüttgüter wie Raps oder Getreide. Teilweise lassen sich für die gleichmäßige Dosierung von Häckselgütern Dosierwalzen montieren.

Um auch Erdmulden universeller einsetzen zu können, haben verschiedene Hersteller Kipper mit glatten, statt runden Boden entwickelt. So lassen sich auch Stückgüter transportieren. Im Boden integrierte Zurrösen erleichtern die Ladungssicherung. Teils gibt es die Schwerlastmulden sogar als Dreiseitenkipper.

Spezialtransporter

Neben universellen Transportern gibt es auch Spezialisten. So sind in den letzten Jahren vermehrt Plattformwagen mit hydraulischer Sicherung für den Transport von Ballen auf den Markt gekommen. Dabei setzen die Firmen auf klappbare Bügel mit Gurten oder klappbare Schwenkgitter.

Häckseltransportwagen zeichnen sich besonders durch das große Ladevolumen, das geringe Eigengewicht und die damit hohe Nutzlast, die Dosierwalzen und der großvolumigen Bereifung aus. Zudem punkten sie mit dem im Verhältnis zum universellen Kombiladewagen oder zum Abschiebe- bzw. Bandwagen geringeren Anschaffungspreis.

Werden reine Straßen-Lkw für den Transport eingesetzt, kommen bei der Getreide- oder Körnermaisernte häufig Überladewagen zum Einsatz. So kann der Lkw auf dem befestigten Weg bleiben und der Überladewagen mit seinen großen Reifen bei schlagkräftiger Abfuhr trotzdem den Boden schonen. Um den Boden nicht zu stark zu belasten, werden die Überladewagenvolumen häufig nicht größer. Mehr als eine Lkw-Ladung wird häufig nicht gefordert. Jedoch steigt die Überladeleistungen weiter an.

Sicherungseinrichtungen

Während sich beim Lkw meist die manuell zu bedienende Rollplane weiterhin am Markt hält, kommen bei landwirtschaftlichen Anhängern für Schüttgüter meist hydraulische Lösungen zum Einsatz. So sind z. B. bei der Silomaisernte die Zykluszeiten meist deutlich kürzer. Fast alle namhaften Fahrzeughersteller bieten automatische Ladungssicherungen ab Werk an. Dabei haben sich zwei Systeme durchgesetzt: Beim ersten klappen zwei Flügel seitlich vom Wagen um 270° auf den Laderaum und bedecken das Ladegut mit einem Netz. Bei der anderen Variante zieht ein mit einer Feder vorgespannter Bügel ein Netz vorne oder hinten über die Ladung. Ein Hydraulik- oder Elektromotor rollt die Abdeckung wieder auf.

Um Stückgüter zu sichern, bieten die Hersteller mittlerweile auch Zurrpunkte an, die in der Ladefläche integriert sind (DIN EN 12640). Teilweise deckt ein Blech die Ösen bei Bedarf ab.

Mitlenkende Fahrwerke

Aufgrund des reduzierten Funktionsumfangs lassen sich mechanisch-hydraulische Zwangslenkungen einfacher bedienen. Aber auch die elektrohydraulische Ausführung bieten viele Hersteller weiterhin an. Besonders häufig kommen diese Lenkungen bei Tridem-Fahrzeugen zum Einsatz. Aber auch bei Tandemfahrzeugen auf dem Silo bringt diese Steuerung einige Vorteile. So lässt sich beispielsweise der Häckselwagen aktiv von der Kante weglenken. Luft- und hydraulische Federungen setzen sich immer weiter durch. Sie bieten eine besser Straßenlage und die Fahrzeuge schaukeln nicht auf. Teils bieten die Maschinen darüber auch eine Wiegefunktion.

Triebachsen hingegen bleiben weiterhin ein Nischen­produkt. Sie kommen lediglich bei ­besonders schwierigen Einsatzbedingungen zum Zuge. Hier können sie die Spurentiefe wirkungsvoll verringern und große Gespanne auch mit kleineren Traktoren händelbar machen. Elek­trisch angetriebene Lösungen stehen in den Startlöchern, jedoch bietet bisher noch kein Schlepper im Markt serienmäßig die benötigte elektrische Leistung dafür.

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