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DLG-ImageBarometer

Fendt hat bei den Landwirten das beste Markenimage

In Sachen Markenstärke zieht der Name Fendt. Das zeigt sich auch dieses Jahr wieder beim DLG-ImageBarometer. Wie die anderen Hersteller in der Gunst der Landwirte abschneiden, lesen Sie hier.

Lesezeit: 7 Minuten

Faktoren wie Bekanntheit, Loyalität, Zufriedenheit und Innovationsstärke beeinflussen das Image einer Marke. Einmal im Jahr befragt die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) deutsche Landwirte zur Markenstärke von Unternehmen aus der Agrarbranche. Fendt konnte im Jahr 2023/2024 seinen Vorsprung auf dem ersten Platz erneut deutlich ausbauen.

Im unabhängigen DLG-ImageBarometer erreicht Fendt mit 60 Punkten den ersten Platz unter den Top-Ten der Landtechnik. „Fendt an der Spitze kann die Vorjahresdelle überwinden, erreicht den größten Punktezuwachs im Segment und setzt sich wieder deutlicher von den Verfolgern ab“, beurteilt die DLG das Ergebnis der Umfrage. Mit dieser Punktzahl erreicht Fendt zudem als einziger Landtechnikhersteller eine Platzierung unter der fünf bekanntesten Top-Marken im Agribusiness.

Die Befragung zum DLG-ImageBarometer fand ab November nach der Agritechnica 2023 statt. 679 Landwirtinnen und Landwirte nahmen an der Umfrage im verlängerten Befragungszeitraum teil. Grund für die Verlängerung des Zeitraumes waren die Demonstrationen rund um den Jahreswechsel.

Fendt konnte auch in der regionalen Unterteilung punkten. In der Stammregion im Süden erreichte Fendt Platz eins mit der höchsten Punktzahl von 62 Punkten. Im Norden sicherten 61 Punkte den ersten Platz, während 59 Punkte im Westen für den ersten Platz sorgten.

In der DLG-Umfrage bewerten die Bäuerinnen und Bauern Marken in Hinblick auf Aspekte wie Markenwissen (Bekanntheit), Loyalität (aktuelle und zukünftige Nutzung), Markenperformance (Zufriedenheit und Präferenz) sowie das Markenimage (Allgemeines Image, Innovation und Kommunikation).

Top Ten der Tierhaltungstechnik

Obwohl die Befragung nach einer Agritechnica stattfand und nicht nach einer EuroTier war im Ranking der Tierhaltungstechnik deutlich mehr Bewegung zu sehen als in der Landtechnik. Konkret ergab sich bereits auf dem Treppchen die erste Veränderung, denn hinter wie im Vorjahr DeLaval und Lely auf den Spitzenplätzen, konnte sich Patura im erst zweiten Jahr der Top-Ten-Listung von Platz 5 auf Rang 3 vorarbeiten.

Patura wurde im Osten auffällig gut bewertet und konnte 2023/24 den zum zweiten Mal in Folge den insgesamt größten Punktezuwachs des Segments verzeichnen. Da GEA Platz 4 halten konnte, ging es für Big Dutchman runter auf Rang 5 und das obwohl man bei Schweine- und Geflügelhaltern jeweils die Liste anführt.

Siloking hält sich auf Platz 6, während Kraiburg und Lemmer-Fullwood zum Vorteil des Bodenbelagsherstellers die Plätze tauschen. Nach zwei Jahren wieder zurück in den Top-Ten sind die Kälberspezialisten von Urban, während mit Trioliet der zweite Futtermischwagenhersteller erstmals Platz 10 erreicht.

Top Ten der Betriebsmittel für die Tierhaltung

Im Futtermittelsegment konnte Schaumann seit 2017 zum ersten Mal wieder die Spitze von Agravis zurückerobern. Josera bleibt unverändert auf Rang 3, und auch auf den Plätzen 4 bis 7 bleibt die Reihenfolge mit der Dt. Tiernahrung Cremer, Milkivit, BayWa und Bergophor gleich. Von Platz 9 auf Rang 8 kann sich Salvana um einen Platz verbessern, während am Ende der Tabelle die Hersteller Sano und MS Schippers es schaffen, die Raiwa und Bröring aus den Top-Ten zu verdrängen.

Schaumann hat seine Schwerpunkte bei den Rinderhaltern sowie regional im Osten und Süden. Die Agravis hingegen liegt bei Schweine- und Geflügelhaltern ebenso vorne wie regional im Westen und Norden. DeLaval schneidet über alle Betriebsgrößenklassen im Verhältnis am besten ab. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Dt. Tiernahrung Cremer den größten Zuwachs im Segment, gefolgt von Sano, während die Agravis am meisten verliert.

Agrarchemie und Saatgut

Bereits im Vorjahr bröckelte der Vorsprung, den sich die BASF in der Befragung 2021 erarbeitet hatte und der erstmals seit 2015 zu Tabellenplatz 1 im Segment Agrarchemie und Saatgut. 2023/24 konnten die Ludwigshafener den Abwärtstrend stoppen. Für eine Titelverteidigung war dies allerdings nicht ausreichend, denn Bayer CropScience konnte mehr als zwei Indexpunkte zulegen und wieder an die Spitze setzen. Hierbei führt Bayer CropScience regional in drei Regionen und muss sich der BASF nur im Westen geschlagen geben.

Auf Rang 3 erobert mit Syngenta der dritte Full-Liner einen Platz auf dem Treppchen zurück. Auf den Plätzen 4 und 5 sind mit KWS und der Saaten-Union zwei Saatgut-Spezialisten zu finden.

Der erste Spezialhersteller für Pflanzenschutzmittel folgt mit Adama auf Platz 6. Das Unternehmen verzeichnet auch den größten Zuwachs im Segment, macht gleich zwei Plätze gut und schiebt sich an der DSV und Corteva Agriscience vorbei. Auf Rang 9 folgt dann mit K+S der erste Düngemittelspezialist, während die Raps-Spezialisten des Rapool-Ring nach 2014 und 2020 zum dritten Mal in die Top-Ten vordringen können.

Handel und Dienstleister

Im Bereich Handel & Dienstleister erobern die Maschinenringe nach zwei Verlustjahren in Folge die Spitze der Tabelle zurück und verweisen die Agravis sowie den privaten Landhandel auf die Plätze 2 und 3. Die Maschinenringe profitieren hierbei mit mehr als sechs Indexpunkten vom zweitgrößten Zuwachs im Segment. Nur der Deutsche Wetterdienst konnte mit 7,4 Punkten einen noch größeren Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr erreichen, den Vorjahresverlust mehr als ausgleichen und die BayWa deutlich von Rang 4 verdrängen.

Die Landwirtschaftlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaften vor Ort sowie die Raiwa folgen auf gleichen Platzierungen bei höheren Indexwerten. Auf Rang 8 sortiert sich die RWZ Rhein-Main um zwei Plätze verbessert vor den südwestlichen Nachbarn von der ZG Raiffeisen ein. Team Agrar erreicht als neue, durch Übernahme der HaGe Nord und Herauslösung aus dem Raiffeisen-Verbund hervorgegangene Marke erstmals die Top-Ten.

Auffällig bleiben die im Segment „Handel & Dienstleister“ von Anbeginn feststellbaren, regionalen Unterschiede. So führen die Agravis in Norden und Osten, die BayWa im Süden sowie die Maschinenringe im Westen das Ranking an.

Banken und Versicherungen

Wie im Vorjahr bleiben auch 2022/23 die Plätze auf dem Treppchen gleich: Das Spitzentrio heißt Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen sowie R+V Versicherung. Bewegung gibt es auf den Rängen 4 und 5, denn die Allianz macht auch absolut gegenüber der Vereinigten Hagelversicherung deutlich, dass der Platztausch gerechtfertigt ist.

Auch die Rentenbank lässt merklich Punkte liegen, weshalb die LVM Versicherung sich an ihr vorbei auf den 6. Platz schieben kann. Der dritte Platztausch erfolgt dann zwischen Rang 8 und 9, hier hat die Provinzial Versicherung knapp die Nase vorn vor der Deutschen Bank. Die Commerzbank komplettiert die Top Ten. Basierend auf dem Gesamtranking und dem Produktportfolio der einzelnen Marken heißt das, dass die Top-Banken Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen sowie die Landwirtschaftliche Rentenbank heißen, während bei den Versicherungen die R+V Versicherung, die Vereinigte Hagelversicherung und die Allianz das Treppchen besetzen.

Interessant sind hier übrigens auch die regionalen Unterschiede, denn die Volks- und Raiffeisenbanken haben ihren Schwerpunkt im Süden und Westen, während im Norden und Osten die Sparkassen das Ranking des Bereichs anführen.

Erneuerbare Energien

Im Segment „Erneuerbare Energien“ bleibt SMA Solar trotz leichter Verluste und trotz einer spürbaren Steigerung bei Enercon als zweitplatziertem Unternehmen führend. Den dritten Platz erreicht erstmalig Siemens Energy, die sich – seit Ihrer ersten Listung vor zwei Jahren – vom 5. Rang über den 4. Platz jetzt an den Viessmann Werken vorbei aufs Treppchen hinaufgearbeitet haben. Die auf den Plätzen 5 bis 7 folgenden Unternehmen EnviTec Biogas, agriKomp und dem Motorenhersteller MWM können sich allesamt in ihren Indexwerten verbessern, wobei agriKomp zusammen mit General Electric auf Platz 9 die größten Zuwächse verzeichnen können. 2G fällt um zwei Plätze auf Rang 8 zurück, während Vestas als größter Verlierer im Klassement zwar ganze fünf Plätze verliert, aber dennoch – im Gegensatz beispielsweise zu Nordex – in den Top-Ten verbleibt.

Über die Befragung

Seit 1996 befragt die DLG jährlich ein Panel ausgewählter Landwirte zum Markenimage unterschiedlicher Hersteller im Agribusiness. Die Befragung deckt die Bereiche Landtechnik, Tierhaltungstechnik, Futtermittel, Agrarchemie, Pflanzenschutz, Saatgut, Banken, Versicherungen, Handel und Dienstleistungen sowie Erneuerbaren Energien ab.

Die Berechnung des Brand Index, zu Deutsch: Markenindex setzt sich aus vier Teilindices zusammen: Markenwissen (Bekanntheit), Markenloyalität (Aktuelle und zukünftige Nutzung), Markenperformance (Zufriedenheit & Präferenz) Markenimage (Allgemeines Image, Innovation und Kommunikation). Die Befragten können pro Kategorie maximal 25 Punkte vergeben, damit liegt die Maximalpunktzahl in der Bewertung bei insgesamt 100 Punkten.

Seit 2021 wird die Befragung im November und Dezember durchgeführt, um die Landwirte zu entlasten. Vor 2021 lag der Befragungszeitraum im August und damit mitten in der Erntezeit.

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