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New Holland T7.300: Stärker und leiser

New Holland erweitert mit dem T7.300 die mittlere Baureihe der T7-Modelle nach oben. Der Schlepper leistet bis zu 302 PS. Wir hatten nun Gelegenheit, den Schlepper ausgiebig einzusetzen.

Lesezeit: 7 Minuten

SCHNELL GELESEN

Der T7.300 rundet die mittlere Baureihe mit 2,88 m Radstandnach oben ab. Die Maximalleistung mit Boost liegt bei 302 PS.

Die neue Kabine bietet deutlich mehr Platz und einen sehr niedrigen Geräuschpegel.

Die Vorderachsfederung bringt im Zusammenspiel mit der neuen, optional hydraulischen Kabinenfederung einen ordentlichen Fahrkomfort.

Unser Testvideo

Viele Detailverbesserungen sowie die neue Horizon-Ultra-Kabine führte man bei New Holland vor einiger Zeit bereits in die größeren T7-HD-Traktoren (3,00 m Radstand) ein. Nun bekommen auch die kleineren Long Wheel Base-Modelle (LWB) mit 2,88 m Radstand den neuen Fahrerstand. Im Test musste sich der T7.300 beim Silomaistransport, beim Pressen sowie bei Ackereinsätzen beweisen.

Was leistet der FPT-Motor im New Holland T7.300?

Unter der Haube unseres T7.300 werkelt ein 6,75 l-FPT-Motor, der auch in den anderen T7-Traktoren zum Einsatz kommt. Allerdings hat das Topmodell einen Turbolader mit variabler Geometrie. Die Maximalleistung des Sechszylinders liegt bei 280 PS. Bei Zapfwellen-, Hydraulik- oder Transportarbeiten legt der Boost nochmal 22 PS obendrauf. Im Vergleich zum vorherigen Topmodell sind das satte 31 PS mehr.

Sein maximales Drehmoment erreicht der Motor im T7.300 bereits bei 1.300 U/min (beim T7.270 1.500 U/min). Für saubere Abgase sorgen ein SCR-Katalysator, ein Dieseloxidationskatalysator und ein Dieselpartikelfilter. Das Triebwerk kommt ohne Abgasrückführung aus – schön. Der Schlepper hat 465 l Diesel und 54 l Ad-Blue an Bord. Das reichte auch beim Einsatz mit einem 6 m-Grubber (Verbrauch ca. 30 l/h) für längere Arbeitstage.

Auf die Waage bringt der T7.300 in Testausstattung (mit Frontzapfwelle) rund 10,4 t. Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 15 t bleiben da rund 4,6 t Nutzlast.

Was hat New Holland am Getriebe des T7.300 verändert?

Das stufenlose, konzerneigene Auto-Command-Getriebe hat der Hersteller für die stufenlosen T7 LWB-Modelle unter anderem mit einem neuen Hydrostaten ausgestattet. Im Gegensatz zur Vorgängerversion wächst dieser um 18 %. Dadurch sind höhere Drehmomente möglich, die auch auf die nun größeren Reifendimensionen mit bis zu 2,05 m Höhe hinten abgestimmt sind. Bei unserem Testschlepper waren Pneus der Größe 710/70 R42 hinten und 600/70 R30 vorne montiert.

Die vier Fahrbereiche des stufenlosen Antriebes schalten per Doppelkupplung automatisch. Die Übergänge sind sanft, der Fahrer merkt sie kaum. Fahrhebel und Fahrpedal arbeiten bei New Holland parallel. Übernimmt man mit dem Fahrhebel und tritt dann auf die Bremse, rollt der Schlepper aus. Geht man von der Bremse, bevor der Schlepper steht, rollt er mit der aktuellen Geschwindigkeit weiter – wir finden das gewöhnungsbedürftig.

Die Getriebeaggressivität lässt sich über einen Folientaster neben dem Fahrhebel in vier Stufen einstellen. Für z.B. Ackerarbeiten beschleunigt das Getriebe dann wahlweise schneller. Auf der Straße bringt eine geringere Aggressivitätsstufe ein sanftes und langes Ausrollen. Außerdem kann der Fahrer sich ein eigenes „Profil“ erstellen.

Die maximale Geschwindigkeit der drei Fahrbereiche, bei denen sich lediglich die Pedalspreizung ändert, lässt sich per Daumenrad am Fahrhebel anpassen. Die Maximalgeschwindigkeit beschreibt dann gleichzeitig auch den Tempomaten, den man über eine separate Taste aktivieren muss. Die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h erreicht der T7 bei 1.600 U/min. Eine 60 km/h-Variante bietet New Holland nicht.

Wie funktioniert die intelligente Anhängerbremse des T7.300?

Lob gibt es für das Intelligente Anhänger-Bremssystem. Fährt man beispielsweise auf eine Kreuzung zu und lässt den Fahrantrieb ausrollen, steuert die Software bei eingeschaltetem System das Anhängerbremsventil an. Diese „intelligente“ Bremse streckt dann den Zug und schont damit den Antriebsstrang des Schleppers. Die Bremsintensität lässt sich in drei Stufen einstellen oder deaktivieren.

Uns hat das beim Maistransport mit dem Silagewagen gut gefallen. Nützlich fanden wir die Funktion auch beim Einsatz mit der Rundballenpresse. Hier muss man häufiger schnell verzögern und steht dann flott – top.

Die Hecksteuergeräte kommen nun endlich mit Entlastungshebeln – sehr gut. Vier doppelt wirkende Steuergeräte sind Standardausstattung, optional gibt es ein fünftes. Dazu kommt auf Wunsch ein Schwarz-Weiß-Ventil für z.B. den hydraulischen Oberlenker.

Das Ventil für den Oberlenker mussten wir bei unserem Testschlepper noch im EHR-Menü auf dem Terminal per Touch bedienen. Laut New Holland lässt sich dies bei dem neuesten Softwarestand auch auf eine der frei konfigurierbaren Tasten legen. Vorne hatte unser T7 ein dw-Steuergerät, samt Außenbedienung.

Welche Vorteile bringt die neue Kabine des New Holland T7.300?

Der Einstieg zum neuen Fahrerstand ist schön breit, wenn auch etwas steil. Der Fahrersitz ist bequem und bietet einen ausreichenden Verstellweg, leider aber keine freie Drehfunktion. Die Armlehne lässt sich per Hebel in der Länge und Höhe verstellen – schön dass das jetzt wieder mechanisch geht (und nicht wie früher elektrisch). Hier sollte New Holland aber noch nachbessern und den Weg nach hinten erweitern, denn beim Lenken kommt man teilweise an den Fahrhebel – zumindest bei unserer Ausstattung mit dem optionalen Centre View-Display in der Mitte des Lenkrades.

Apropos: Diese Variante würden wir nicht empfehlen, denn das Lenkrad steht bei dieser Option sehr steil. Mit der Zeit wird das unbequem. Zudem verdeckt man mit dem Arm häufig das Display. Die Standardausführung mit dem festen Bildschirm als „Armaturenbrett“ und einem nicht so steil angeordneten Lenkrad ist unserer Meinung nach die bessere Lösung.

Was die Lautstärke betrifft, hat New Holland seine Hausaufgaben auf jeden Fall gemacht. Sie ist sehr angenehm leise. Bei den Ablagemöglichkeiten und dem Platzangebot hat man nicht gegeizt. Auffällig ist der großzügige Platz hinter dem Fahrersitz.

Was leisten Vorderachs- und Kabinenfederung am New Holland T7.300?

Die Vorderachsfederung hat der Hersteller mit größeren Federspeichern ausgestattet. Zudem hat man die Software überarbeitet. Im Terminal lässt sich die Federungsintensität einstellen. Hinzu kommt die neue, optional hydraulische Kabinenfederung. Diese passt sich auf das Gewicht des Fahrers an. Standardmäßig gibt es weiterhin eine mechanische Kabinenfederung. Uns hat das Zusammenspiel der Vorderachs- und hydraulischen Kabinenfederung gefallen. Der Fahrkomfort ist gut, was vor allem beim Straßentransport auffiel.

Recht groß ist hingegen der Wendekreis des Schleppers. Dieser liegt bei rund 13,90 m. Gerade auf dem Vorgewende beim Ackern und den Einsätzen mit der Rundballenpresse ist der Schlepper etwas zu steif.

Wie gut ist das Bedienkonzept des New Holland T7.300?

Ebenfalls vom T7 HD hat man die neue Bedienarmlehne übernommen. Die größten Neuerungen sind dabei das 12"-Intelliview-Touchdisplay mit überarbeitetem Layout und Bedienmasken, das so auch bei den Konzernschwestern Case IH und Steyr zum Einsatz kommt. Mehr zum Bediensystem lesen Sie in unserem Vergleich der Bedienkonzepte.

Insgesamt zehn frei belegbare Tasten bietet New Holland. Die parallele Bedienung per Schnellwahltaste samt Dreh-Drückrad finden wir gut. Allerdings sollte der Hersteller diese deutlicher kennzeichnen, denn diese Baugruppe ähnelt der EHR-Bedienung.

Und wo wir gerade bei der EHR sind: Unser T7.300 kam unter anderem beim Pflügen mit einem angebauten 5-Schar zum Einsatz. Die Zug-Widerstandsregelung lässt sich per Knopfdruck aktiveren. Die Tiefe stellt man dann über ein Drehrad entweder an der EHR-Bedieneinheit zwischen Fahrhebel und Hydraulikkreuzhebel oder rechts an der Armlehne, auch per Drehrad, ein. New Holland nennt das Zuglast. Erhöht man den Wert, senkt sich die EHR weiter ab – und umgekehrt.

Einen Schnelleinzug gibt es ebenfalls, indem man die Taste zum Absenken gedrückt hält. Auf dem Fahrhebel sind zwei Tasten fix für die EHR platziert. Drückt man gleichzeitig die Shift-Taste hinter dem Hebel, lässt sich damit die Fronthydraulik ansteuern. Das muss man wissen, aber die Funktion als solches ist gut. Weitere Kraftheber-Einstellungen, wie Hubhöhenbegrenzung und Senkdrossel lassen sich über das Terminal oder per Schnellwahltasten und Drehrad auf der Armlehne vornehmen.

Was kostet der New Holland T7.300?

Mit dem neuen T7.300 bietet New Holland nun ähnlich viel Leistung wie bei den HD-Modellen, aber mit kompakteren Abmessungen. Eine deutliche Weiterentwicklung ist die neue Kabine, auch wenn man an einigen Stellen noch etwas nachbessern kann.

Für den von uns eingesetzten T7.300 ruft New Holland laut Liste und exklusive Mehrwertsteuer satte 378.469 € ab. In Grundausstattung sind es 328.000 €.

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