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Die neue Schnittstelle zwischen top farmplan und Agrarmonitor soll die Dokumentationsarbeit vor allem für den Landwirt deutlich vereinfachen.
Der Lohnunternehmer führt Arbeiten für Landwirte aus und dokumentiert dies auf der Rechnung. Über die Schnittstelle kann er die Daten zum Landwirt schicken.
Der Landwirt übernimmt die Daten, passt diese gegebenenfalls an und hat damit seine Dokumentation erledigt.
Der Lohnunternehmer übernimmt die Feldarbeiten und erledigt mit der Abrechnung gleich die Dokumentation für die Ackerschlagkartei seiner Kunden mit – so in etwa stellen sich Landwirt Stefan Vogelsang und Jannik Brüggershemke, Disponent beim Lohnunternehmen Flaskamp, den idealen Datenaustausch vor. Welche Probleme sie bei der Aufzeichnung bisher hatten und was sie von den Programmen fordern, konnten wir im Gespräch mit den beiden erfahren.
Viele Kunden
Das Lohnunternehmen Flaskamp aus Rheda-Wiedenbrück bietet zahlreiche Dienstleistungen rund um den Ackerbau, Erntearbeiten, Pflege- und Pflanzenschutzmaßnahmen, die Düngung sowie Transporte an. Außerdem betreibt man einen Agrarhandel. Insgesamt 15 Festangestellte und zahlreiche Aushilfskräfte sind im Unternehmen beschäftigt. Über 500 feste Kunden bedient der Lohnbetrieb. Entsprechend umfangreich ist die Büroarbeit.
Dreh- und Angelpunkt
Jannik Brüggershemke disponiert die Aufträge. Sein zentrales Werkzeug ist dabei die Software Agrarmonitor. Die Auftragsplanung und -abrechnung managt er darüber, genauso wie die Lagerhaltung im Agrarhandel und den Maschinenpark. So plant er die Arbeiten am Rechner und schickt sie direkt an die Fahrer. „Jeder Mitarbeiter bei uns hat ein Tablet und den Zugang zum Programm. Er muss dann selbst die Aufträge starten und beenden und um weitere Angaben ergänzen. Das ist z. B. beim Stroh pressen der Fall. Hier muss er die Anzahl der gepressten Ballen eingeben“, beschreibt Brüggershemke den Ablauf im Tagesgeschäft. Die fertigen Aufträge kann er dann abrufen und anschließend mit der Software zeitnah abrechnen.
Die gesamten Daten auf Wunsch
Zusätzlich nutzt er das Operations Center von John Deere, da der Lohnbetrieb fast ausschließlich auf grün-gelbe Traktoren und Erntetechnik setzt. „Unsere Schlepper sind mit Lenksystemen ausgerüstet, die Erntemaschinen ebenfalls. Zusätzlich kommen NIRS-Sensoren im Feldhäcksler, beim Mähdrescher und auf dem Güllefass zum Einsatz. Damit sammeln wir sämtliche Daten bei den Erntearbeiten bzw. steuern die Ausbringung der Gülle nach Nährstoffen. Die Ergebnisse können wir unseren Kunden dann zur Verfügung stellen“, erzählt er uns. Die Ergebnisse der Erntemaschinen bekommen wir aber nur über das Operations Center. „Die geernteten Mengen je Schlag samt weiterer Infos, wie TS-Gehalte, vermerken wir auf Wunsch (kostenpflichtig) auf der Rechnung. Leider werden über die Schnittstelle zwischen Agrarmonitor und dem Operations Center noch nicht alle abrechnungsrelevanten Daten übertragen. Es müssten auch Nährstoffgehalte der Gülle und Erntegüter, Schlagdaten etc. ohne händische Eingaben der Fahrer übertragen werden“, erklärt uns der Disponent.
Der klassiche Gemischtbetrieb
Viele Aufzeichnungen gehören auch bei Landwirt Stefan Vogelsang zum Tagesgeschäft. Seine Hofstelle liegt ebenfalls in Rheda-Wiedenbrück und er betreibt einen klassischen, landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb mit 120 Sauen, 1.000 Schweinemastplätzen sowie 180 Milchkühen, inklusive Nachzucht. Auf 130 ha Fläche wachsen Mais, Kartoffeln und Getreide. Zudem bewirtschaftet er 50 ha Grünland. Durchschnittlich sind die Flächen etwa 2 ha groß.
Viele Meldungen
Für entsprechend viele Schläge muss er demnach die Schlagkartei führen. Hinzu kommen zahlreiche Datenbanken, HIT-Meldungen, Herdenmanagement, Sauenplaner usw. Vor der Digitalisierung versteckt er sich nicht, fordert aber vor allem eine einheitliche Datensprache: „Wir sammeln bei all unseren Arbeiten täglich einen großen Wust an Daten, den wir in vielen unterschiedlichen Programmen hinterlegen müssen. Diese Infos sind für uns eine wichtige Entscheidungshilfe und tragen dazu bei, Kosten und Nutzen im Blick zu behalten.“
Digitalisierung als Chance
Auch die digitale Ablage von Rechnungen und Lieferscheinen macht die tägliche Büroarbeit laut Vogelsang effizienter. Da seien aber auch z. B. Landhändler und Werkstätten gefragt. „Elektronische Lieferscheine als „Zertifikat“ würden die Möglichkeit schaffen, nach bestimmten Schlagwörtern suchen zu können und Zeit einzusparen. Insgesamt müssen wir unsere Ablagen gebündelter und einfacher verwalten können“, so der Landwirt. Seine Schlagdokumentation erledigt er über Next Farming Pro und top farmplan. Letzteres stammt wie top agrar aus dem Landwirtschaftsverlag. Er ist ein Mann der ersten Stunde und nutzt das digitale Agrarbüro schon seit einigen Jahren. Unter anderem die digitale Belegablage (Aktenschrank) brachte ihn damals zu top farmplan.
Zügig erledigen
„Wenn Flaskamp für uns die Feldarbeiten, wie z. B. die Ernte übernimmt, dann haben sie mit der Abrechnung über Agrarmonitor die Dokumentation eigentlich schon erledigt. Diese Daten möchte ich digital in top farmplan bekommen und damit die Aufzeichnungen mit wenigen Klicks beenden“, schildert uns Vogelsang seine Forderungen. Die neue Schnittstelle zwischen den Programmen ermöglicht genau diesen Datenaustausch. „Wichtig ist mir, dass ich vor dem Ablegen der Dokumentation nochmal eine Übersicht bekomme, um eventuelle Fehler zu verhindern“, so Vogelsang weiter. „Ist z. B. ein Mittel nicht in der Datenbank bei top farmplan hinterlegt, blieb es bei der Datenübermittlung auf der Strecke und ich konnte nichts korrigieren oder hinzufügen“, nennt er uns seine Probleme.
Umfangreicher übertragen
Hier hat top farmplan bereits nachgebessert und bei der Übermittlung kommen nun deutlich mehr Daten mit. Jannik Brüggershemke hat es getestet und stellt dem Ganzen ein ordentliches Zeugnis aus. „Die Dokumentation läuft nach den Anpassungen jetzt gut. Sobald ich die Rechnung geschrieben und verschickt habe, trifft sie beim top farmplan-Portal des Kunden ein. Der Landwirt hat dann die Möglichkeit, die Daten manuell noch zu korrigieren bzw. anzupassen und dann mit wenigen Klicks in seiner Schlagdokumentation abzulegen.“ Ihm selbst macht die Dokumentation der Daten nicht mehr Arbeit. Er würde aber gerne auch noch die Erntekarten über die Schnittstellen mitschicken können. „Dann brauche ich diese den Landwirten nicht noch zusätzlich zukommen lassen, denn viele fragen häufig nach den Karten.“