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Mähkombination von Samasz: Schmetterling für Eigenmechanisierer

Wer sich eine neue, schlagkräftige Mähkombination anschaffen will, der stößt bei seiner Suche sicher auch auf Samasz – unser Testurteil nach einer Saison mit einer Triple-Kombi der Polen.

Lesezeit: 8 Minuten


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Samasz drängt dank des Vertriebs durch das im niedersächsischen Gyhum-Bockel ansässige Unternehmen Saphir immer weiter auf den deutschen Markt. Wir wollten wissen, was die Maschinen leisten und orderten deshalb eine Triple-Mähkombination mit Aufbereiter für einen Test.

Bei Scheibenmähwerken hat Samasz ein breites Angebot: Die Frontmähwerke gibt es in vier verschiedenen Bauarten. Mit Stahlzinken- oder Walzenaufbereiter lässt sich davon aber nur das von uns getestete KDF mit seiner gezogenen Aufhängung ausstatten. Das KDF gibt es in den Arbeitsbreiten 3 und 3,40 m, wobei für den deutschen Markt vorrangig die kleinere Variante wichtig ist.

Fürs Heck bieten die Polen von leichten seitenaufgehängten Versionen über Mittenaufhängung und Mähkombinationen sowie gezogenen Mähern und sogar einer Kombi für Schlepper mit Rückfahreinrichtung eine Vielzahl von Varianten an. Bei der von uns getesteten Mähkombination GigaCut KDD mit Aufbereiter kann man zwischen den Arbeitsbreiten 8,60 oder 9,40 m wählen. Im Test trat das Kleinere der beiden an, ohne die optionalen Querförderbänder.

Wie das Frontmähwerk KDF 301 S aufgebaut ist

Mit einem Eigengewicht von 1.280 kg bewegt sich das KDF 301 S Frontmähwerk im Bereich der Wettbewerber. Auffällig ist das mit 1,83 m recht große Vorbaumaß. Hier empfehlen wir auf jeden Fall ein Kamerasystem zu installieren, um auch an schwer einsehbaren Kreuzungen sicher abbiegen zu können. Samasz arbeitet derzeit an einer Lösung dazu.

Eine Beleuchtungseinrichtung gibt es nur auf Wunsch. Unser KDF hatte diese nicht installiert. Wir finden, dass diese in Deutschland zur Serienausstattung gehören sollte.

Auf der Straße ist das Mähwerk mit eingeklappten Schutzplanen genau 3 m breit. Gummibänder spannen dabei die Planen, damit sie nah am Rahmen anliegen. Die Schutztücher lassen sich auch auf Wunsch nicht hydraulisch klappen.

Außerdem sollte Samasz noch die Verbinder der Schutzplanen überarbeiten – sowohl beim KDF wie auch beim KDD. Das Schließen der Verbinder ist umständlich und sie lösen sich im Feld zu leicht von allein.

Mit einem serienmäßigen Kuppeldreieck der Kategorie 2 lässt sich das KDF an den Schlepper anbauen. Für den Oberlenker gibt es drei Positionen, für die Unterlenker eine. Ein ew-Steuergerät (Hydraulikschlauch mit Kennfixx-Griff) zum Anheben und Absenken des Mähbalkens ist nötig. Zusätzlich muss man zwei Ketten vom Anbaubock mit dem Schlepperrahmen verbinden, um die Absenktiefe der Unterlenker zu begrenzen. Die Schutztücher muss man für den Einsatz per Hand klappen und eine mechanische Sicherung lösen.

Die Gelenkwelle überträgt die Kraft vom Schlepper auf ein mittiges Verteilergetriebe. Eine Reibkupplung sichert den Antriebsstrang hier ab 1.400 Nm gegen Überlast. Zusätzlich ist ein Freilauf integriert. Links ist der Mähbalkenantrieb integriert, rechts übertragen Riemen die Kraft auf den Stahlzinkenaufbereiter. Der Mähbalken ist mechanisch über vier Zugfedern entlastet.

Zum Umstellen der Aufbereiterdrehzahl muss man eine Haube mit Werkzeug öffnen und einen Riemen umlegen. Die Drehzahl der Rotorwelle liegt damit wahlweise bei 1.130 bzw. 880 U/min und damit nicht synchron zu den Heckmähern. Mit einem einfachen Hebel verstellt man die Aufbereiterintensität über ein schwenkbares Riffelblech in acht Positionen.

Wie das Heckmähwerk GigaCut KDD 861 S aufgebaut ist

Unser Heckmähwerk KDD 861S bringt in Testausstattung 2.900 kg auf die Waage und ist damit etwas schwerer als vergleichbare Mähwerke. Die Gewichtsverteilung zwischen Front- und Heckmäher liegt damit bei 30 zu 70 % – das ist in Ordnung. Der eingesetzte Fendt 820 Vario hatte bezüglich der Nutz- sowie Achslasten keine Probleme mit der Kombi.

Das Mähwerk lässt sich sowohl aus- wie auch eingeklappt abstellen. Letzteres spart Platz. Vier große Abstellstützen sorgen für einen sicheren Stand. Für den Oberlenker gibt es zwei Koppelpunkte, die Unterlenkerkoppelpunkte entsprechen der Kategorie 3.

Gut gefallen haben uns die Kennfixx-Griffstücke mit integrierter Beschriftung an den Hydraulikschläuchen. Ein dw-Steuergerät reichte für unsere Testmaschine mit der kleinen, elektronischen Steuerbox aus. Die gewünschte Funktion wählt man hier vor und kann sie dann mit dem Steuergerät bedienen.

Für den Straßentransport gibt es eine mechanische Verriegelung links und rechts, die man zusammen mit einem Seilzug öffnet. Bei einer Bodenfreiheit von 35 cm ist das Mähwerk eingeklappt 3,85 m hoch. Hier sind auch die Schutztücher per Hand einzuklappen. Die maximal zulässige Transportbreite von 3 m reizt auch das KDD aus. Die LED-Beleuchtungseinrichtung ist Serie.

Das Heckmähwerk fährt man mit der 1.000er-Zapfwelle. Die Drehzahl des Aufbereiters lässt sich je Seite mit einem einfachen Verstellhebel am Getriebe anpassen – top. Die Rotoren drehen dann je nach Wunsch mit 700 oder 1.000 U/min. Das Verstellen der Aufbereiterintensität über die einschwenkbaren Riffelbleche ist hier aufwendiger als vorne. Je Mähwerk gibt es zwei Hebel, die man in der Senkrechten mit einem Bolzen absteckt – in insgesamt sechs verschiedenen Positionen. Eine zentrale Einstellung hätte uns besser gefallen.

Der Klingenwechsel ist beim Front- wie auch beim Heckmähwerk eine zügige und sichere Angelegenheit. Der Hebel für das Schnellwechselsystem ist jeweils am Anbaubock in einer guten Parkposition gesichert. Für Ersatzklingen gibt es eine Box am Mäher.

Unser KDD hatte die optionale, hydraulische Entlastung an Bord. Standardmäßig ist diese mechanisch. Die schwerpunktaufgehängten Seitenmäher werden hydropneumatisch mithilfe von Stickstoffspeichern entlastet. Im Bedienpult wählt man dazu für beide Seiten unabhängig voneinander das Menü zur Einstellung der Entlastung vor und verändert dann mit dem Betätigen des Steuergerätes den Druck. Je eine Bar-Zahl hilft bei der Orientierung. Damit lässt sich der Auflagedruck von 200 – 300 kg verändern. Zwei große Manometer hinten am Mäher zeigen den Entlastungsdruck zusätzlich an.

Eine mechanische Anzeige zwischen Mähwerk und Tragholm am rechten Heckmäher hilft, die richtige Hubwerksposition zu finden – eine einfache und gute Lösung. Die Anfahrsicherung arbeitet ebenfalls hydraulisch. Bei einer Kollision leitet das System einen Teil des verdrängten Öls vom Zylinder der Überlastsicherung in den Hubzylinder des Mähwerks. Damit können die Mäheinheiten bis zu 30° nach hinten und 35 cm hoch schwenken.

Sauberer Schnitt mit „Perfect Cut“-Mähbalken

Sowohl beim KDF wie auch beim KDD setzt Samasz auf seine eigens entwickelten Perfect Cut-Mähbalken. Die Balken sind auf Lebenszeit geschmiert. Das Sicherheitsmodul Safegear bricht an einer Sollbruchstelle bei einer Kollision mit einem Fremdkörper. Dies lässt sich dann mit etwas Schraubarbeit wechseln.

Die Arbeitsbreite der einzelnen Scheibenmäher ist mit 3,07 m gleich. Je sieben Mähscheiben mit einem Durchmesser von je 400 mm schneiden mit jeweils zwei Messern das Futter sauber ab. Außen sind Trommeln aufgeschraubt. Den guten Schnitt können wir über alle Einsätze hinweg bestätigen. Die „Gegenschneiden“ sind austauschbar.

Für eine längere Lebensdauer des Mähbalkens sollen gehärtete, austauschbare Verschleißkufen sorgen. Ein Hochschnitt bis 12 cm ist mit entsprechenden, optionalen Kufen möglich. In Standardausführung lässt sich die Schnitttiefe zwischen 4,5 und 7 cm einstellen. Gerade unter trockenen Bedingungen würden wir auf Hochschnittkufen setzen.

Die Stahlzinkenaufbereiter der Mähwerke sind mit 8 mm starken V-Doppelzinken ausgestattet – vorne 58 Doppelzinken, hinten je 62. Die Leitbleche der Aufbereiterhauben sind mit Ringmuttern einzeln gesichert und lassen sich jeweils über eine große Kulisse einstellen. Das Futter liegt so vorne auf einer Breite zwischen 1,20 und 2 m und hinten zwischen 1,85 und 2,30 m. Damit ist es möglich, sowohl beim Mähen wie auch beim Wenden (bei passender Arbeitsbreite des Wenders) kein Futter zu überfahren.

Wie sich mit der Mähkombination arbeiten lässt

Der Überschnitt zwischen Front- und Heckmäher beträgt je Seite 33,5 cm. Das reicht nur für große Kurvenradien. Optional gibt es einen Verschieberahmen für vorne, um engere Radien fahren zu können. Die ganze Kombi kommt auf eine Schnittbreite von 8,54 m.

Unser 200 PS-Schlepper kam im ersten Schnitt bei sehr massigen Aufwüchsen mit der höchsten Aufbereiterintensität teils an seine Grenzen. Mehr als 8 km/h waren dann nicht drin. Bei langsamerer Fahrt und geringer Aufbereiterintensität hatte der Schlepper hingegen noch Reserven. Hier wäre sicherlich auch ein kleinerer Schlepper infrage gekommen.

Verstopfungen gab es im Test auf insgesamt rund 500 ha gemähter Fläche nicht. Dazu trägt sicherlich auch der gute Durchgang zwischen Mähbalken und Tragholm von 420 mm bei. Bei liegendem Futter mähte die Kombi trotzdem sauber. Auch bei sehr geringen Aufwüchsen und Fahrgeschwindigkeiten von rund 20 km/h blieben keine Streifen mehr stehen – so soll es sein.

Die Mähkombi hat bei uns einen guten Eindruck hinterlassen. Sie ist (bis auf die Einstellung der Aufbereiterintensität vorne) einfach einzustellen. Einige Details helfen dabei. Auch die Bedienbox für das Heckmähwerk ist logisch aufgebaut. Hier wählt man immer eine Funktion vor und macht den Rest dann mit dem Steuergerät des Schleppers. So ist der Einzelaushub der Mäheinheiten sowie das Sperren eines einzelnen Hubzylinders mit den verständlichen Symbolen selbsterklärend und hilft damit beim Bearbeiten von Keilen. Das man die Aushubhöhe am Vorgewende über einen Näherungssensor unten an der Maschine einstellt, muss man hingegen wissen.

Auch die Übersicht auf das Arbeitsfeld ist gut. Die Verarbeitungsqualität ist ordentlich, der Lack wirkt wertig, was man auch beim Reinigen gemerkt hat. Mit einem Listenpreis in Testausstattung (17.800 € KDF, 45.735 € KDD) von 63.535 € kann die Kombi eine interessante Maschine für die Eigenmechanisierung sein.

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