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Trockenheit

Anhaltende Dürre: Tipps zum wassersparenden Ackern

Die extreme Trockenheit der letzten Jahre macht der Landwirtschaft schwer zu schaffen. Die BLE zeigt Möglichkeiten auf, wassersparend zu Ackern.

Lesezeit: 4 Minuten

Obwohl sich der Sommer 2020 über weite Strecken wechselhaft präsentierte, waren ausgetrocknete Böden und deren Auswirkungen vor allem für die Landwirtschaft erneut ein großes Thema. Besonders betroffen waren fast der gesamte Osten Deutschlands, sowie Teile des Westens und Südens. Dort waren die Böden bis zu einer Tiefe von 1,80 Metern stark ausgetrocknet, berichtet die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Wasser werde immer knapper und wertvoller. Doch “wie kann man das Wasser am besten im Boden halten, sodass es zum richtigen Zeitpunkt für die Pflanze zur Verfügung steht?“ Die BLE-Plattform praxis-agrar.de stellt Möglichkeiten zum wassersparenden Ackern vor:

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Bodenbearbeitung reduzieren

Je weniger der Boden bearbeitet wird, umso weniger Wasser gehe verloren. Verfahren wie Mulchsaat oder Direktsaat und Strip Till gelten daher als besonders wassersparend. Die Mulchsaat sei das am häufigsten angewendete Verfahren der reduzierten Bodenbearbeitung. Darunter versteht man die Einsaat einer Hauptfrucht in die Erntereste der Vorfrucht oder Zwischenfrucht. Der Boden wird vor der Saat tief- bis flachgründig gelockert, jedoch nicht gewendet. Ein Extrem der reduzierten Bodenbearbeitung stellt die Direktsaat dar, so die BLE. Bei diesem Verfahren wird auf eine Bodenbearbeitung verzichtet. Das Saatgut wird hier lediglich über einen mechanisch geschaffenen Saatschlitz in den Boden eingebracht.

Ein Kompromiss zwischen Mulchsaat und Direktsaat sei das Strip-Till-Verfahren. Hier wird nur ein schmaler Bodenstreifen um das Säschar bearbeitet. Die reduzierte Bodenbearbeitung habe jedoch einen Haken: Besonders Direktsaat und Strip Till seien dauerhaft ohne den Einsatz von Glyphosat kaum möglich, so die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG). Erste Ergebnisse an der LLG würden aber zeigen, dass beispielsweise durch die Integration einer mehrjährigen Luzerne in die Fruchtfolge bei Direktsaat auch ohne Glyphosat das Auflaufen von Unkräutern/-gräsern wirksam unterdrückt werden kann.

Wasser sparen bei Standard-Bodenbearbeitung

Doch auch bei herkömmlicher Bodenbearbeitung lasse sich in Dürrejahren gute Bestände etablieren. Grundsätzlich gelte: Je flacher gearbeitet und je weniger gemischt wird, umso weniger Wasser geht verloren. Soll bei der Stoppelbearbeitung Stroh mit eingearbeitet werden, ist es vorteilhafter, wenn dies nicht vollständig geschieht, so die Empfehlung auf praxis-agrar.de.

Frühe Aussaat

Eine frühere Aussaat im Herbst könne helfen, der Frühsommertrockenheit zu trotzen. Mit einer intensiveren Durchwurzelung im Herbst nutzen die Pflanzen die Winterfeuchte besser aus und starten mit stärkeren Wurzeln besser ins Frühjahr. Frühsaaten würden auch arbeitswirtschaftliche Vorteile bringen: In Betrieben mit hohem Weizenanteil entzerren sie Arbeitsspitzen bei Aussaat und Ernte. Das zeigen Untersuchungen des Thüringer Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR). Ein Nachteil der Frühsaaten kann ein zu starkes Wachstum sein, was zu Auswinterungsschäden infolge von Kahlfrösten oder Schwächeparasiten führe. Auch zeitig auftretende Krankheiten und Lager wegen stärkeren Längenwachstums könnten zum Problem werden. Zur Risikominderung empfiehlt das TLLLR daher, den Anteil von Frühsaaten an der Gesamtwinterweizenfläche auf maximal 20 Prozent zu begrenzen, so die BLE.

Zwischenfrüchte

Die ständige Bodenbedeckung durch Pflanzen oder Mulch bewirke, dass weniger Wasser unproduktiv verdunstet und reduziere Sickerwasserverluste. Versuchsergebnisse der Uni Wien belegen, dass nach Zwischenfruchtbau das Porenvolumen des Bodens im Vergleich zu Schwarzbrache um bis zu 15 % höher ist. Wichtig sei die Wahl der richtigen Zwischenfrucht-Mischung. Diese sollte nach Möglichkeit Flach- und Tiefwurzler enthalten.

Humus als Wasserspeicher

Bis zum Fünffachen seines eigenen Gewichts kann Humus an pflanzenverfügbarem Wasser speichern. Daher sei jede Form der Humusanreicherung immer auch eine Vorsorge-Maßnahme gegen Dürre. Der Humusgehalt des Bodens lässt sich auf vielfältige Weise steigern. Zum Beispiel durch den Anbau von Zwischenfrüchten, den Einsatz organischer Dünger oder durch die Etablierung von Agroforstsystemen.

Sorten- und Kulturenauswahl

Wichtig sei die richtige Sorten und Kulturwahl. So könnte in Zukunft zum Beispiel Mais durch die trockentolerantere Sorghum-Hirse als Rohstoffpflanze für Biogasanlagen ersetzt werden. Aber auch Kulturen wie Sojabohne, Sonnenblume oder Rispenhirse werden zukünftig wahrscheinlich häufiger zu finden sein, heißt es.

Agroforst

Agroforstsysteme könnte laut der Plattform besonders auch zum Thema Trockenheit-Vorsorge an Bedeutung gewinnen. Agroforstsysteme könnten länger anhaltende Trockenperioden besser überstehen als normale Ackerbausysteme. Die tief wurzelnden Bäume dienen dabei als Wasser- und Nährstoffpumpe. Agroforstsysteme würden den Boden aber auch vor Erosion schützen.

Ausführliche Erläuterungen zu den Maßnahmen finden Sie auf www.praxis-agrar.de

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