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Reiskongress

Bayer startet System für die Direktsaat von Reis

In Indien plant Bayer die Einführung einer Reis-Direktsaat auf 1 Mio. ha, um bis 2030 2 Mio. Kleinbauern und ihre Familien zu unterstützen; ab 2024 kommt es auf die Philippinen.

Lesezeit: 4 Minuten

Passend zum Welternährungstag der UNO kündigt Bayer auf dem 6. Internationalen Reiskongress in Manila die Einführung seines neuen Systems zur Direktsaat von Reis (DSR) an.

Landwirte, die die Direktsaat-Methode anstatt des herkömmlichen Anbaus nutzen, könnten ihren Wasserverbrauch um bis zu 40 %, die Treibhausgasemissionen um bis zu 45 % und den Bedarf an knappen und kostspieligen Arbeitskräften um bis zu 50 % senken, versprechen die Deutschen.

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Durch seine Vorzüge verfügt Direktsaat-Reis über das Potenzial, den Reisanbau zu revolutionieren. Voraussichtlich 75 % der Reisfelder, so die Erwartungen von Bayer, könnten in Indien bis 2040 auf diese Anbaumethode umgestellt werden. Heute liegt der Anteil bei etwa 11 %. Bayer möchte das DSR-System bis 2030 in Indien zunächst auf 1 Mio. ha zum Einsatz bringen. Dabei sollen 2 Mio. Kleinbauern und ihre Familien, die frühzeitig auf das System umsteigen, durch das Bayer-Programm DirectAcres unterstützt werden.

Das Programm verzeichnete laut dem Unternehmen bereits Erfolge: 99 % der teilnehmenden Landwirte in Indien konnten ihre Reispflanzen damit erfolgreich anbauen und 75 % erzielten im Vergleich zur herkömmlichen Anbaumethode eine höhere Rendite. Bayer plant daher, DirectAcres in anderen Reis produzierenden Ländern der Region Asien-Pazifik einzuführen und wird 2024 mit den Philippinen starten.

„Wir bieten komplette landwirtschaftliche Systeme an, die sowohl für Landwirte als auch für die Umwelt Vorteile bringen und dabei das Problem der globalen Ernährungssicherung angehen“, sagt Frank Terhorst, Leiter Strategie & Nachhaltigkeit bei der Bayer-Division Crop Science. „Direktsaat-Reis ist ein hervorragendes Beispiel für ein System, das großes Potenzial für positive Veränderungen hat und damit unseren Einsatz für eine regenerative Landwirtschaft unterstreicht.“

Ein System aus Saatgut, Pflanzenschutz und digitalen Lösungen

Im herkömmlichen Anbau züchten Reisbauern zunächst Setzlinge, bevor sie diese in umgepflügte, eingeebnete und überflutete Reisfelder verpflanzen. In den darauffolgenden Monaten muss der Wasserstand dort konstant bleiben, damit die Pflanzen wachsen können. Kurz vor der Ernte entwässert der Landwirt das komplette Feld. Rund 80 % der weltweiten Reisernte werden heute mit dieser Methode angebaut.

Mit Hilfe modernster Forschung und Entwicklung züchtet Bayer klimaresistentes hybrides Reissaatgut mit einem höheren Ertragspotenzial, das direkt in den Boden gesät werden kann und speziell für verschiedene landwirtschaftliche Bedingungen entwickelt wurde.

Mit dem Verzicht auf geflutete Felder können Maschinen einen Großteil der zeitaufwändigen und mühsamen manuellen Arbeit übernehmen. Da das Wasser aber im herkömmlichen Anbau auch Unkraut unterdrückt, wird die erfolgreiche Umstellung auf Direktsaat-Reis auch vom Zugang zu entsprechenden Pflanzenschutzmitteln abhängen. Bayer entwickelt daher neue Pflanzenschutzlösungen einschließlich eines neuen Reisherbizids, um sicherzustellen, dass das DSR-System von einem erfolgreichen und langfristigen Unkrautmanagementprogramm begleitet wird.

Zudem unterstützt Bayer die Kleinbauern mit der digitalen Plattform FarmRise, die Landwirten Zugang zu Beratungsdienstleistungen, Maschinen und anderen wichtigen Produkten und Dienstleistungen verschafft. Reisbauern können so auf Basis von datengestützten Erkenntnissen langfristig bessere Entscheidungen treffen. FarmRise stellt außerdem eine Verbindung zwischen Kleinbauern und dem Dekarbonisierungs-Programm des Unternehmens her, mit dem Landwirte durch die Reduzierung ihrer Emissionen zusätzliche Einnahmen erwirtschaften können.

Reis steht bei den weltweit am meisten angebauten Nutzpflanzen an dritter Stelle und ist für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Da die Weltbevölkerung erwartungsgemäß bis 2050 auf 10 Mrd. Menschen steigen wird, gehen Schätzungen davon aus, dass die Reisproduktion im selben Zeitraum um 25 % erhöht werden muss, um die Nachfrage zu decken und die Reispreise stabil zu halten.

Gleichzeitig trägt der Reisanbau allerdings erheblich zum Klimawandel bei. Schätzungen zufolge ist die Reisproduktion für 1,5 %der globalen Treibhausgasemissionen und 12 % der Methanemissionen verantwortlich und verbraucht 43 % des Wassers, das weltweit zur Bewässerung eingesetzt wird. Die herkömmliche Reisanbaumethode verbraucht zwischen 4.000 und 5.000 Liter Wasser pro Kilogramm Reis. Insgesamt sind 50 Mio. Kleinbauern weltweit im Reisanbau aktiv.

Mit DSR könnten der Wasserverbrauch und die Treibhausgasemissionen signifikant gesenkt werden. Da durch Mechanisierung weniger manuelle Arbeit auf den Feldern nötig ist, geht das System auch das Problem des kontinuierlichen Arbeitskräftemangels in den ländlichen Regionen Indiens an, das durch die schnelle Urbanisierung entsteht, so Bayer.

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