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Bienenfreundlich und gesund: So funktioniert der Chia-Anbau

Ursprünglich stammt Chia aus Mexiko, mittlerweile gibt es auch heimische Sorten. Das ist beim Anbau zu beachten.

Lesezeit: 3 Minuten

Wegen ihres hohen Gehalts an Vitamin A, B 3 und Omega-3-Fettsäuren erlebte Chia (Salvia hispanica) in den letzten Jahren einen Boom. Die Öko-Bilanz von Importware steht aber ­immer wieder in der Kritik.

Heimische Chia hat zwar weniger lange Transportwege und eine bessere Öko-Bilanz. Bislang bauen sie aber nur wenige Landwirte in Deutschland an.

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Sortenwahl

Der Anbau der Kurztagspflanze war in Mitteleuropa lange nicht möglich, da sie hier nicht zur Samenreife kam.

Mittlerweile gibt es mit Juana aber eine deutsche Sorte, die die Uni Hohenheim für hiesige Bedingungen gezüchtet hat. Dazu kommt die Schweizer Sorte Pablo. Beide werden durch die Südwestsaat vertrieben.

Standort und Fruchtfolge

Kalte, schwere oder nasse Böden sind für den Anbau der wärmeliebenden Pflanze nicht geeignet, ebenso wie sehr nährstoffreiche oder verunkrautete Flächen.

Besonders passen laut der Südwestsaat Standorte, auf denen sich auch Soja und Mais wohlfühlen. In Selbstfolge sollte Chia nicht stehen, als Folgefrucht eignet sich z. B. Getreide.

Aussaat

Der Aussaattermin liegt zwischen Anfang Mai und Anfang Juni. Frostnächte sollten während der Jugendentwicklung möglichst nicht vorkommen, da Chia sehr frostempfindlich sein kann. Vor der Aussaat sollte die Fläche unkrautfrei sein. Daher kann es ratsam sein, vorab zu pflügen.

Für die Aussaat der feinen Sämerei ist ein gut abgesetztes, feines Saatbett Pflicht. Die Aussaatstärke liegt laut Südwestsaat bei rund 120 keimfähigen Körnern pro m2. Das sind rund 2 kg Saatgut pro ha. Das Saatgut des Lichtkeimers sollte nicht tiefer als 1 cm im ­Boden abgelegt werden. Die Samen haben nur ein Tausendkorngewicht von 1,5 g, daher besteht die Gefahr, sie zu verschütten.

Welcher Reihenabstand passt, hängt davon ab, ob später gehackt werden soll. Ansonsten lässt sich Chia auch mit 12,5 cm oder 15 cm Reihenabstand anbauen.

Pflanzenschutz

Bei kühler Witterung ist Chia während der Jugendentwicklung konkurrenzschwach gegenüber Unkräutern. Haben die Pflanzen eine Höhe von circa 2 cm erreicht, lässt sich vor­sichtig striegeln, z. B. mit einem Rollstriegel. Später kann man eine Hacke einsetzen.

In der Jugendentwicklung können Erdflöhe Schäden anrichten, bei nassen Bedingungen ist zudem Blattfäule möglich. Chemische Pflanzenschutzmittel sind nicht zugelassen.

Düngung

Chia hat grundsätzlich einen niedrigen Nährstoffbedarf. So benötigt die Pflanze lediglich rund 50 kg Stickstoff (inkl. Nmin). Dazu kommen rund 40 kg P25 und 90 kg K20 pro ha.

Ernte

Die Ernte liegt je nach Standort und Witterung zwischen Ende August und Oktober. Die Samen reifen von oben nach unten ab. Bei den feinen Körnern kommt es immer wieder zu Ausfallverlusten. Chia lässt sich direkt dreschen oder im Schwad ablegen und dann per Pickup ernten.

Der Drescher muss dabei für Feinsämereien eingestellt sein. Das Erntegut muss anschließend auf 8 % Feuchtegehalt herabgetrocknet werden. Schwaddrusch ermöglicht eine etwas frühere Ernte, weil die Pflanzen noch auf dem Acker abtrocknen können. Die Erträge liegen bei rund 1 t/ha gereinigter Ware mit großer Variation.

Nutzung und Vermarktung

Die Samen werden z. B. als Bestandteil von Müsli-Mischungen und Gebäck genutzt. Eingeweicht kann man die Samen als veganen Ei- oder Pudding-Ersatz verwenden. Außerdem lassen sie sich zu Speiseöl pressen.

Auch Chia-Sprossen kann man vermarkten z. B. für Salat. Potenzielle Abnehmer für Chia-Produkte sind z. B. der Lebensmittel-Einzelhandel (LEH), Mühlen oder die örtliche Gastronomie. Auf dem Weltmarkt bewegen sich die Preise für Chiasamen zwischen 2 und 3 €/kg. Bei regionaler Vermarktung sind aber höhere Preise möglich. Endkunden zahlen aktuell um die 10 €/kg.

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