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Kichererbse und Co: Flächenverträge für Anbau von Nischenkulturen

Beim Start-up MyLocalFarm dreht sich alles um den Anbau von Nischenkulturen. Was 2023 besonders gut gewachsen ist und wie die Gründer vorgehen, erzählt Michael Walz im Interview.

Lesezeit: 2 Minuten

Lassen sich Nischenkulturen wie Kichererbsen, Linsen, Quinoa, Buchweizen usw. wirtschaftlich erfolgreich anbauen? Und wie helfen diese Produkte dabei regionale Wertschöpfungsketten aufzubauen? Damit beschäftigt sich das Start-up MyLocalFarm.

Ihr Start-up MyLocalFarm fokussiert sich auf Nischenkulturen. Was sind Ihre Ziele?

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Michael Walz: Wir wollen Anbau, Verarbeitung und Vermarktung von Nischenkulturen in Deutschland ­etablieren und Landwirten den Mehrwert aufzeigen, den das ­bringen kann – insbesondere in ­Zeiten des Klimawandels. Für unsere Mitgesellschafter, unter anderem eine bayerische Saatgutanlage ist es zudem ein Ziel, Dienstleistung ­während der Nichtsaatgutzeiten zu generieren.

Welche Kulturen zeigen bisher ein hohes Potenzial, welche weniger?

Walz: Wir testen seit 2021 auf 150 ha Kichererbsen, Linsen, Reis, verschiedene Bohnen und weiteres. Die ­Kichererbse stand 2021 zunächst ­super, zur Ernte hin wurde es allerdings feucht, was zu Problemen führte. 2022 hingegen haben unsere Vertragslandwirte 2,5 bis 4 t/ha geerntet. Das sind ansehnliche ­Erträge. Der Trockenreisanbau ist bisher schwierig. Da braucht es noch passendere Sorten für Deutschland. Gewundert haben wir uns, wie gut die Kidneybohne 2023 unter ­Trockenstress gewachsen ist.

Wie sehen die Verträge mit den Landwirten aus? Wer trägt das ­Risiko?

Walz: Wir schließen mit den ­Landwirten Flächenkontrakte ab – denn bei unbekannten Kulturen kann der Landwirt ja keinen Ertrag vorab schätzen. Beim Anbau trägt dieser dann das Risiko. Je nach ­Qualität gibt es Aufschläge für Saatgutqualiäten. Das Risiko des Absatzes tragen wir.

Was machen Sie mit den ­Endprodukten?

Walz: Zwei Standbeine sind die Saatgutproduktion und der -handel. Wir haben den VO-Status und 2023 zum Beipiel für mehrere hundert Hektar Kichererbsensaatgut ­vertrieben. Des Weiteren ist unser Ziel, beliebte ­Lebensmittel, die bisher aus dem Ausland kommen, hier vor Ort­ produzieren zu lassen. 2022 konnten wir zum Beispiel größere Mengen an Linsen absetzen. Die erste deutsche Belugalinse im Glas stammt aus unserer ­Kooperation. Zudem übernimmt ein Onlineshop den Vertrieb der Rohware in den Handel.

Wie halten Sie die Wertschöpfung vor Ort?

Walz: Unser Ziel ist es, dass die ­Produkte in Deutschland angebaut, gereinigt und verarbeitet werden. Ich bin vor zwei Jahren nach Bulgarien geflogen, um mir die Sesamernte anzuschauen. Auch da wird die nächsten Jahre viel passeiren. Was kann es besseres geben, als eine heimische Produktion von zum Beispiel einem orientalischen Gericht wie Hummus, dessen Zutaten alle aus Deutschland stammen?

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