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Kichererbsen: Das ist beim Anbau zu beachten

Als Fleischersatz und in Gerichten wie Falafel gewinnt die Kichererbse an Beliebtheit. Im Anbau punktet die Leguminose mit ihrer Trockentoleranz.

Lesezeit: 3 Minuten

Aus dem Mittelmeerraum stammend, kommt die Leguminose gut mit Trockenheit zurecht. Sie ­benötigt aber ein warmes, sonnenreiches Klima. Einige Pioniere in Süd- und Ostdeutschland bauen bereits Kichererbsen an. Die bundesweite Anbaufläche liegt bei knapp unter 1.000 ha.

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Es gibt bei der Kichererbse zwei Sortentypen: Der Kabuli-Typ bildet große, helle, runde Samen (300 bis 500 g TKG). Die dunklen Samen des Desi-Typs sind dagegen kleiner und eckiger (150 bis 300 g TKG). Hierzulande erhältliche ­Sorten stammen meist aus Frankreich oder südeuropäischen Ländern, deutsche Sorten gibt es nicht. Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) führt auf seiner Webseite eine Liste mit Saatgut­anbietern und Impfmitteln.

Standort und Fruchtfolge

Kichererbsen sind trockentolerant und bevorzugen leichte, kalkreiche und schnell erwärmende Standorte mit viel Sonne. Um Leguminosen­müdigkeit vorzubeugen, ist eine Anbaupause von sechs Jahren einzuhalten.

Aussaat

Die Aussaat erfolgt im April oder Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht und sich die ­Böden gut erwärmt haben. Vor der Saat muss man die Samen mit artspezifischen Rhizobien impfen. Für Kichererbsen ist ein Standort mit geringer Verunkrautung empfehlenswert, ein ­falsches Saatbett verringert zusätzlich die ­Konkurrenz durch Unkräuter.

Das Saatbett sollte gleichmäßig und nicht zu feucht sein. Das LTZ rät zu Bestandesdichten von 50 Pflanzen/m², die Keimfähigkeit des angebotenen Saatguts kann allerdings stark schwanken. Kichererbsen werden meist in weiter Reihe angebaut, ­angepasst an die jeweilige Hacktechnik. Aber auch getreideübliche Reihenweiten von 12,5 cm sind möglich. Die Saattiefe beträgt 4 cm oder tiefer – als Schutz vor Vogelfraß und Frost.

Pflanzenschutz

Die Pflanzen sind wegen ihrer langsamen ­Jugendentwicklung und des kaum vorhandenen Reihenschlusses konkurrenzschwach gegenüber Unkräutern. Es gibt nur wenige zugelassene Herbizide wie z. B. Fusilade Max. ­Kichererbsen lassen sich aber gut hacken und striegeln. Als Fraßschädlinge gelten vor allem Vögel, aber auch Insekten wie Blattrandkäfer oder die Erbsenblattlaus.

Größere Ertrags­verluste treten in nasskühlen Jahren oft durch die Brennfleckenkrankheit (Ascochyta) auf. Auch Grauschimmel (Botrytis), Pythium- und Fusariumfäule kommen vor. Zugelassene ­Fungizide gibt es aktuell nicht. Jahre mit nasser Witterung können daher zu größeren Ertragsausfällen führen.

Düngung

Eine zusätzliche Stickstoffdüngung benötigt die Leguminose nicht. Die bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) gibt einen Düngebedarf von rund 70 kg/ha Phosphor, 80 kg/ha Kalium und 20 kg/ha Magnesium an. Zudem sollten die Böden ausreichend mit Kalk und Schwefel ­versorgt sein.

Ernte und Lager

Erntereif ist die Kichererbse zwischen August und Oktober, wenn die Samen in den Hülsen ­rascheln. Jede Hülse enthält ein bis drei Körner. Die Erntemengen variieren und liegen bei 0,5 bis 2,0 t je ha. Kichererbsen lassen sich problemlos mit dem Mähdrescher ernten.

­Wegen der ungleichmäßigen Abreife sind die Körner oft ­unterschiedlich feucht. Das LTZ rät dazu, das Erntegut zu trocknen. Zum Lagern empfehlen sich Feuchtegehalte ­zwischen 12 und 14 %.

Vermarktung

Klären Sie die Vermarktung frühzeitig. Die Weltmarktpreise liegen bei 700 bis 1.100 €/t. Hier ist deutsche Ware nicht konkurrenzfähig. Regional lassen sich aber je nach Vermarktung höhere Preise erzielen. Als potenzielle ­Abnehmer eignen sich z. B. lokale ­Gastronomen, Hersteller von Snacks und Fleischersatzprodukten sowie ­Unverpacktläden.

Quelle: Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

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