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Weniger Dünger

Biosensor-Teststreifen erlauben bald einfache und schnelle Nährstoffdiagnose bei Getreide

Düngen 2.0: Einfach, präzise und digital. Das versprechen ein neuartiger Biosensor kombiniert mit Satellitendaten. Analysedaten speisen automatisiert die digitale Traktortechnik.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine neue Technologie soll künftig schnell, einfach und präzise das Düngen auf dem Acker erleichtern. Dank der Kombination aus Biosensor-Teststreifen und satellitengestützten Fernerkundungsdaten entwickelt die Technische Universität München (TUM) eine Methode zur Ermittlung des Ernährungszustands von Getreide und der idealen Düngermenge.

Das automatische Einspielen digitaler Analysedaten in die landwirtschaftliche Bordtechnik soll künftig sowohl Zeit sparen als auch das Überdüngen vermeiden. Mit der Entwicklung umweltschonender Technologien nimmt der Campus Straubing innerhalb der TUM eine Schlüsselrolle ein.

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Ziel ist es, für jede Wachstumsphase die exakt benötigte Düngergabe zu ermitteln und Technologien zu nutzen, die es erlauben, Pflanzennährstoffe möglichst präzise und genau auf dem Acker zu platzieren.

Neue Technologien mit Hilfe von Teststreifen und Fernerkundungsdaten per Satellit

Der Biosensor-Teststreifen soll einfach zu handhaben sein, ähnlich wie beim Testen des Blutzuckers bei Diabetikern. Hierfür werden mehrere Pflanzenstängel an mindestens drei verschiedenen Standorten vom Feld gesammelt und zerquetscht. Ein Tropfen des Pflanzensafts auf einem Testreifen reicht, um mit dem handtellergroßen Diagnosegerät den Nitratgehalt zu messen.

Das Ergebnis ist in ein paar Minuten verfügbar. Es wird genutzt, um bereits per Satellit verfügbare Fernerkundungsdaten aus dem EU Copernicus Programm, dem europäischen Landüberwachungsdienst, zu kalibrieren.

Die Kombination von genauen lokalen Messungen durch das neue Diagnosegerät per Teststreifen und großflächig verfügbaren satelliten- und luftbildgestützten Erdbeobachtungen ermöglichen die exakte Berechnung des benötigten Stickstoffdüngers auf dem untersuchten Acker. Dies spart, nach Einschätzung der Forschenden der TUM, bis zu 20 % des benötigen Düngers im Getreideanbau.

Düngepraxis bisher zu ungenau

Laut Umweltbundesamt werden 50 % des in der Landwirtschaft ausgebrachten Stickstoffdüngers nicht von den Pflanzen aufgenommen, so die TUM weiter. Überschüssige Düngemengen verbleiben in den natürlichen Kreisläufen in der Natur und belasten Boden und Wasser.

Die Düngeberechnungen der Kulturpflanzen erfolgen rein rechnerisch mit standardisierten Parametern oder nach Erfahrungswerten. Die Ermittlungen des Ernährungszustands der Pflanzen per Laboranalyse ist zwar möglich, kostet aktuell jedoch viel Geld und Zeit. Für die Anwendung auf dem Acker ist das bisher wenig praktikabel.

Genaue Düngermenge ist schnell und digital verfügbar

Der Forschungsfokus an der TUM liegt zunächst auf der Nährstoffversorgung mit Stickstoff von Getreide. Künftig wird auch der Ernährungszustand der Pflanzen mit Phosphat und Kalium überprüft werden können. Die TUM nutzt Prototypen des neuen Diagnoseverfahrens, die auch in der Anschaffung für die Praxis erschwinglich sein sollen.

Für die landwirtschaftliche Anwendung der neuen Technologie kalkulieren die Forschenden ungefähr 20 € pro Hektar. Die verarbeiteten Analyseergebnisse aus Teststreifen und Satellitendaten sollen künftig direkt in die digitale Bordtechnik der landwirtschaftlichen Maschinen und Düngegeräte eingespeist werden können. So kann die Düngung komplett digital und präzise und ohne umständliches Berechnen durch den Menschen erfolgen.

Praktische Feldversuche starten bereits dieses Jahr

Feldversuche mit der neuen Technologie starten bereits in diesem Jahr. Die Kooperation mit regionalen Maschinenringen ermöglicht es den Forschenden der TUM, Erfahrungen mit einem großen Anwenderfeld zu sammeln. „Wir werden von Anfang an Feldversuche mit Landwirten in der Region durchführen, um unsere Technologie in Zusammenarbeit mit Anwendern zu entwickeln“, sagt Dr. Tobias Vöpel, Projektleiter am TUM Campus Straubing. Die Ergebnisse der praktischen Feldversuche der nächsten drei Jahre fließen in die Entwicklung der neuen Technologie ein.

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