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topplus Hessische Eiweißinitiative

Darum sind Leguminosen ohne Förderung (noch) nicht wettbewerbsfähig

Leguminosen haben viel zu bieten. Ackerbohnen, Erbsen, Klee und Luzerne liefern regionales, gentechnikfreies Futter und bereichern die Fruchtfolge. In der Vermarktung gibt es allerdings noch Defizite.

Lesezeit: 3 Minuten

Dieser Beitrag erschien zuerst im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

Erbsen, Bohnen, Linsen und andere Hülsenfrüchte liegen im Trend. Während die Anbaufläche vor zehn Jahren noch sehr überschaubar war, sind die Leguminosen heute in vielen Betrieben fester Bestandteil der Fruchtfolge.

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Das liegt z.B. in Hessen auch an der Hessischen Eiweißinitiative, die 2013 gestartet ist, um die Landwirte beim Anbau und der Vermarktung von gentechnikfreien Eiweißpflanzen zu unterstützen: Ziel war es, die Betriebe unabhängiger von Importfuttermitteln zu machen.

Anbau hat viele Vorteile

Daran erinnerten in der vergangenen Woche unter anderem Hessens Umweltministerin Priska Hinz und der Direktor des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen (LLH), Andreas Sandhäger, beim zehnten „Geburtstag“ der Initiative auf dem LLH-Eichhof in Bad Hersfeld.

Sie betonten die Vorteile des Leguminosenanbaus wie die Auflockerung der Fruchtfolgen oder die Fähigkeit der Hülsenfrüchte, Stickstoff aus der Luft zu binden. Die Eiweißpflanzen leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen und umweltschonenden Landwirtschaft, erklärte Ministerin Hinz.

Im neuen HALM-Programm des Landes Hessen soll die Förderung der grobkörnigen Leguminosen jedenfalls ein wichtiger Bestandteil sein, kündigte die Ressortchefin an.

Das scheint nötig zu sein, denn die Anbauflächen wurden zwar seit 2013 fast versiebenfacht und umfassten 2022 rund 18.000 ha. Im laufenden Jahr ging der Anbau jedoch hessenweit um etwa 30 % zurück: Das könnte an den schwierigen Aussaatbedingungen im Frühjahr liegen, am stagnierenden Zucht­fortschritt oder den vergleichsweise hohen Deckungsbeiträgen der Konkurrenzfrüchte, berichtete Brigitte Köhler vom LLH.

Ein wichtiger Grund für den Flächenrückgang dürfte indessen die reduzierte Förderung vielfältiger Fruchtfolgen sein, denn ohne finanzielle Unterstützung sind die Leguminosen trotz eines Vorfruchtwertes von 160 bis 190 €/ha wirtschaftlich (noch) nicht wettbewerbsfähig.

Vermarktungsfrage klären

Das liegt auch an der zuweilen schwierigen Vermarktung der Hülsenfrüchte, erklärte LLH-Marktexperte Dr. Nikos Förster. Vor allem, wenn unregelmäßig kleinere Mengen angeboten werden, hat der Landhandel nur geringes Interesse an heimischen Eiweißträgern. Entsprechend niedrig sind die Preisofferten.

Dabei ist der Futterwert der Leguminosen zumeist deutlich höher als das, was die Abnehmer dafür bieten. Schließlich können Ackerbohnen und Erbsen bei gezielter Ergänzung einiger schwefelhaltiger Aminosäuren das sonst übliche Sojaschrot im Schweine- und Geflügelfutter weitgehend ersetzen.

Und in der Milchviehfütterung haben nicht nur Ökobetriebe mittlerweile der Wert von Kleegras oder Luzerne erkannt: Die kleinkörnigen Leguminosen liefern nicht nur betriebseigenes Eiweiß. Sie kommen auch mit Trockenphasen besser zurecht und stabilisieren so die Grünfutterbestände. Leguminosen haben eben viel zu bieten.

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