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Ackern ohne Glyphosat: Dreiviertel der top agrar-Leser bisher ohne Alternative​

Ab 2024 soll es ein Verbot für Glyphosat geben. Bis dahin müssen Landwirte in Deutschland eine wirkungsvolle Alternative finden. Das gestaltet sich schwierig, wie eine Umfrage zeigt.​

Lesezeit: 3 Minuten

Wie geht es weiter im Ackerbau, wenn Glyphosat ab 2024 auf allen Standorten verboten wird? Die Suche nach einer mechanischen oder biologischen Alternative zum Totalherbizid Glyphosat gestaltet sich schwieriger, als so mancher Entscheidungsträger in der Politik vermutet, oder gar nicht erst bedacht hat. Das zeigen Ergebnisse verschiedener Umfragen auf topagrar.com und unserem Instagram-Kanal.

Zwei Drittel sagen auf topagrar.com: Es gibt keine Alternative

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Auf topagrar.com fragten wir unsere Leserinnen und Leser, ob Glyphosat auf Ihrem Betrieb ersetzen könnten. Die Antworten waren deutlich: 76 % der insgesamt 1.057 befragten Personen (Stand 12.06.) gaben an, bisher keine praktikable Alternative zu Glyphosat gefunden zu haben (siehe Abb. 1).

Nur 8 % der Befragten haben bereits eine Alternative für das kommende Jahr gefunden und 16 % verzichten schon seit längerem komplett auf den Wirkstoff.

Instagram-Community: Breites Spektrum an Alternativen

Auch über die Social Media-Plattform Instagram haben wir unsere Community zu ihrer Glyphosat-Nutzung befragt. Deutlich wurde hier: Mehr als die Hälfte der befragten Instagram-User (insgesamt nahmen 1.525 Personen teil) haben in diesem Jahr (34 %) oder auch schon länger (18 %) kein Glyphosat mehr auf dem Betrieb eingesetzt. Nur 48 % der Befragten gaben an, in diesem Jahr noch mit Glyphosat gearbeitet zu haben (siehe Abb. 2).

Auch auf die Frage, ob Glyphosat zu ersetzen sei, zeigte sich in der Instagram-Community ein anderes Bild als auf topagrar.com. So sagten 32 % der insgesamt 1.273 befragten Personen, sie nutzen schon Alternativen zu Glyphosat. Weitere 21 % haben bereits alternative Möglichkeiten im Blick. Knapp weniger als die Hälfte der Befragten (47 %) gaben an, bisher noch keine praktikable Glyphosatalternative für ihren Betrieb gefunden zu haben (siehe Abb. 3).

Erfahrungen mit Glyphosat-Alternativen

Auch auf die Frage nach bereits vorhandenen Erfahrungen mit Glyphosat-Alternativen bekamen wir aus unserer Instagram-Community ein breites Meinungsspektrum zugesandt:

Mechanische Alternativen der Leser:

  • Köckerling Allrounder mit Gänsefußscharen
  • Pflügen
  • Ackerstriegel und Ecomat
  • APV Striegel und Rollhacke
  • Mechanische Bodenbearbeitung
  • Biofräse

Biologische Alternativen der Leser:

  • Fruchtfolge
  • Bodendeckende Zwischenfrüchte
  • Direktsaat

Kritik am Glyphosat-Verbot

Glyphosatalternative heiße auch zu viel Bodenbearbeitung und zu viel Strukturverlust, sowie der Verlust von Nützlingen, schrieb ein Leser via Direktnachricht. Ein weiterer Leser sagt: „In trockenen Frühjahren habe ich mit einem Grubber gute Ergebnisse erzielt. In feuchten Frühjahren ist das aber sehr schwierig.“

Auch die Leser auf topagrar.com haben eine klare Meinung zum anstehenden Glyphosat-Verbot. So schreibt Landwirt Roland Opitz: „Ich bin Ackerbauer und Landmaschinenhändler. Gerne verkaufen wir Maschinen zur mechanischen Beigras- und Beikrautregulierung. Aber Ackerbau ohne Glyphosat ist in weiten Teilen undenkbar. Die Arbeitsleistung wird in das unermessliche gesteigert. Verunkrautung und Vergrasung steigern sich in enorme Höhen. Schon jetzt ist dem Ackerfuchsschwanz nicht mehr beizukommen. (…)“

Auch top agrar-Leser Stefan Lehr kritisiert die notwendige Umstellung: „Ich hätte bestimmt Alternativen, diese sind aber nicht immer gangbar. Ich setze Glyphosat (…) im Bedarfsfall ein und habe derzeit einen gewissen Vorrat vorgekauft. Die Glyphosatbehandlung kostet mich momentan 5 €/ha weniger als eine mechanische Bekämpfung, setzt weniger CO2 frei und schützt die Tierwelt, wie Rebhuhn, Fasan und andere.“

Weitere Leser sprechen ebenfalls vom Schutz der Insekten, des Niederwilds und der Bodenbrütern. So weiß Leser Andreas Gerner: „Ja, diese Möglichkeiten funktionieren prima, um die Insekten und deren Brut zu schreddern. 85 % der Wildbienen legen ihre Eier in Erdlöcher und Ritzen.“

Weitere Informationen zum Thema Glyphosat sowie Ratgeber zur Umstellung auf mechanische oder biologische Alternativen finden Sie auf unserer Themenseite "Glyphosat".

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