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Argumente am Feldrand: Ist Glyphosat wirklich krebserregend?

Für manche ist Glyphosat der Inbegriff giftiger Pflanzenschutzmittel, für andere Baustein einer pfluglosen Bodenbearbeitung. Ein Vorwurf in den Diskussionen: krebserregend. Doch stimmt das?

Lesezeit: 3 Minuten

Glyphosat tötet – Pflanzen. Dafür wurde es entwickelt. Als Totalherbizid setzen es Landwirte auf der ganzen Welt ein um Unkräuter zu bekämpfen. In Deutschland ist die Nutzung noch zweimal pro Jahr auf landwirtschaftlichen Flächen gestattet. Ob das auch in Zukunft so bleiben wird, ist offen.

Die europäische Zulassung wurde noch im Dezember 2022 um ein Jahr verlängert. Die kurze Verlängerung gab es nur, um den Wirkstoff nochmals eingehend zu prüfen. Im Juli soll die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit(EFSA) dazu einen Bericht vorlegen und im Herbst wird eine Abstimmung über die langfristige Zukunft von Glyphosat in der EU erwartet. Nichtsdestotrotz prüft die Bundesregierung einen Ausstieg zu 2024, eine komplizierte Angelegenheit, sollte der Wirkstoff auf EU-Ebene weiter zugelassen bleiben.

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Ein Grund für die eingehende Prüfung ist der umstrittene Punkt, ob Glyphosat krebserregend ist oder nicht. Hier die Fakten:

Studien mit unterschiedlichen Schlussfolgerungen

Der Vorwurf der Karzinogenität geht unter anderem auf eine Untersuchung der internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zurück, die im Jahr 2015 nach Analyse zahlreicher Studien zu dem Ergebnis kam, dass Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ ist.

Dem gegenüber gibt es Gutachten vieler nationaler und internationaler Behörden, die zu dem Schluss „nicht krebserregend“ kamen, wie z.B.:

Methodische Unterschiede

Wie kommt es zu den unterschiedlichen Bewertungen? Das BfR hat zum Beispiel untersucht, welche Auswirkungen Glyphosat in Konzentrationen hat, wie Sie auch im Arbeitsalltag verwendet werden. Das IARC hingegen schaute sich grundsätzlich an, ob Glyphosat potenziell krebserregend sein könnte. Dafür berücksichtige das IARC auch Studien, wo Wissenschaftler auch deutlich höhere Konzentrationen in Tierversuchen eingesetzt haben, als es im normalen Alltag von Landwirten üblich wäre. Die Methoden und Betrachtungsarten unterscheiden sich also. Bei ordnungsgemäßer Anwendung von Glyphosat und den in Deutschland üblichen Mengen ist Glyphosat nicht krebserregend.

Keine Gefahr für Verbraucher

Auch Berichte von Glyphosatrückständen in Lebensmitteln sind für den Endverbraucher unbedenklich. Zwar zeigten Untersuchungen, das z.B. in Bier Glyphosat gefunden werden konnte. Und in Urinproben konnte Glyphosat ebenfalls nachgewiesen werden. Aber die Konzentrationen sind unterhalb gesetztlicher Grenzwerte und um ein vielfaches geringer, als dass es schädlich für den Menschen wäre. Laut BfR müsste man 1.000 Liter Bier am Tag trinken um gefährliche Mengen Glyphosat aufzunehmen.

Negative Einflüsse auf die Umwelt

Unabhängig der Debatte über Glyphosat und Krebs, muss jedoch beschieden werden, dass ein solches Totalherbizid negative Einflüsse in der Umwelt haben kann. So bescheinigt die ECHA Glyphosat eine Toxizität gegenbüber Wasserlebewesen. Auch ein Zusammenhang zwischen Insektensterben und dem Einsatz von Glyphosat wird debattiert, wobei hier eine indirekte Schädigung durch eine Verringerung des Nachrungsangebots im Vordergrund steht. Daher ist ein weiterer Austausch in dieser Sache zwischen Behörden, Wissenschaft und Gesellschaft wichtig.

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