Eine neue Studie der Universität Halle findet aktuell Eingang in die bundesweiten Nachrichten: Die Biodiversität in Deutschland würde abnehmen, heißt es da. Trotz wirksamer Naturschutzmaßnahmen sei die Lage alarmierend.
Die Wissenschaftler untersuchten fast 1.800 Pflanzenarten. Zahlreiche Fachleute stellten dazu Daten von Flächen zur Verfügung, deren Pflanzenbestand von 1927 bis 2020 mehrfach erfasst worden war. Gut 1.000 Arten zeigten demnach einen negativen, nur etwa 719 einen positiven Bestandstrend. Das bedeutet rund 40 % mehr Verlierer als Gewinner, zitiert u.a. der Deutschlandfunk aus der Untersuchung.
Das stärkste Ungleichgewicht zwischen Gewinnen und Verlusten gab es der Studie zufolge zwischen dem Ende der 1960er Jahre und dem Beginn des 21. Jahrhunderts. Eingeläutet wurde diese Phase durch die starke Intensivierung der Landnutzung, so ein Geobotaniker der Uni Halle.
Inzwischen seien aber Erfolge von Naturschutzmaßnahmen sichtbar. So habe sich der nach wie vor anhaltende negative Trend etwas abgeschwächt. Dennoch liefert die Untersuchung aus Sicht der Experten alarmierende Ergebnisse. „Wir müssen alles schützen, was an seltenen Habitaten noch da ist“, lautet das zentrale Fazit.