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Kostensteigerungen belasten

Landwirte sparen am Z-Saatgut

Die Saatgutvermehrer spüren ebenso wie ihre Kunden, die Landwirte, die höheren Kosten. Z-Saatgut wird immer teurer. Viele Bauern sparen nun daran und treiben die Vermehrer in die Krise.

Lesezeit: 3 Minuten

Die deutschen Bauern fragen immer weniger Z-Saatgut nach, weil der Preis in den letzten zwei Jahren um rund 20 % gestiegen ist. Die meisten Landwirte vermehren daher lieber selbst, berichtet das NDR Nordmagazin.

Das gefährde nicht nur den züchterischen Fortschritt, mahnt David Rudolphi, Geschäftsführer der Mulsower Landbau GmbH in Carinerland, Ortsteil Kirch Mulsow. Der Betrieb vermehrt zertifiziertes Saatgut. „Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass man neue Sorten fördert, denn gerade im Hinblick auf den Klimawandel – den wir jedes Jahr deutlicher merken – brauchen wir Sorten, die eine gewisse Trockenresistenz haben und auch bei Trockenheit einen Grundertrag liefern können“, sagt er.

Warum ist Z-Saatgut im Preis gestiegen?

Dem NDR erklärt der Landwirt weiter, dass zur Vermehrung häufige Fruchtwechsel und sehr saubere Felder notwendig sind. Unkraut und unerwünschte Pflanzen müssten die 25 Mitarbeiter mit der Hand herausziehen. Das bedeute hohe Personalkosten bei sinkender Nachfrage nach Z-Saatgut.

„Das ist arbeitsintensiv, aber wir machen es. Wenn es keine mehr machen würde, dann gibt’s keinen mehr, der vermehrt“, sagt Alex Flügge, der technische Leiter Ackerbau der Gesellschaft. Dann müsste man das Saatgut aus dem Ausland beziehen oder aus sonstigen anderen Ländern.

Für den Chef des Saatgutverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Dieter Ewald, wird der Verzicht vieler Betriebe auf hochwertiges Saatgut auch Folgen für die Grundversorgung haben: „Dass dann Zug um Zug das Ertragsniveau im Ackerbau zurückgehen würde, weil Nachbau nach bestimmten Jahren nicht mehr das Ertragsniveau bringt, als neues Z-Saatgut mit neuen Sorten“, so Ewald. In Mecklenburg-Vorpommern werden seinen Aussagen nach 4 Mio. t Getreide produziert. Nach drei bis fünf Jahren würde der Ertrag sicherlich erheblich sinken. „Und wir brauchen jede Tonne Getreide für die Ernährung“, stellt Ewald klar.

Kann man nicht einen guten Mittelweg für alle finden?

In der Brust von David Rudolphi schlagen zwei Herzen, so der NDR in seinem Bericht weiter. Als Vizevorsitzender des Saatgutverbandes versteht er zwar, dass auch für Zucht und Forschung höhere Kosten anfallen. Als Betriebsleiter ärgert ihn, dass die Preise, die sogenannten Züchterlizenzen, quasi explodiert sind. Doch die braucht er, um das für die Vermehrung zugelassene Saatgut überhaupt zu bekommen. „Da muss ich auch mal in Richtung der Züchterhäuser blicken und überlegen, ob man da nicht bei den Züchterlizenzen irgendwo ein gewisses Fingerspitzengefühl walten lassen kann, damit es für alle Seiten ein austrägliches Geschäft bleibt.“

Aktuell steigen die Preise für Saatgut wieder. Der Grund: Massive Regenfälle behinderten europaweit die Aussaat von Winterkulturen oder ließen sie absaufen. Saatgut für Sommerkulturen ist jetzt extrem nachgefragt, und das treibt die Preise nach oben.

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