Nach dem erfolgten Beschluss der Düngeverordnung beginnt in der Landwirtschaft das Gespräch über die praktische Umsetzung der neuen Regeln. Das Agrar- und Ernährungsforum Münsterland (AEF) äußerte sich zuversichtlich, dafür gute Lösungen zu finden. Handlungsbedarf gibt es beim Gülleexport und der Fütterung.
Zuversichtlich hinsichtlich der Lösungen zur Umsetzung der neuen Düngverordnung hat sich das Agrar- und Ernährungsforum Münsterland (AEF) gezeigt. Aus dem vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Projekt „Bioenergie-Region Südoldenburg“ seien zahlreiche Ergebnisse hervorgegangen, hoben die Mitglieder des Forums am vergangenen Freitag in Rieste hervor. Auch Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens vom Bundeslandwirtschaftsministerium zeigte sich überzeugt, dass eine „praxistaugliche Lösung“ für die Bauern gefunden worden sei. Das Düngepaket ermögliche der Landwirtschaft „ein ökonomisch tragfähiges und zugleich ressourcenschonendes Wirtschaften“. Damit hätten die Betriebe auch endlich Planungssicherheit für die kommenden Jahre.
Gülleexport braucht mehr Anstrengungen
Laut Heinz-Hermann Wilkens von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen besteht aber noch viel Handlungsbedarf in dem Bundesland. Trotz „schon enormer Mengen“ an Gülle, und zwar 2,4 Mio. t, die aus der Region exportiert würden, verblieben dort immer noch „bedeutende Phosphatüberschüsse“. Um den gesetzlichen Anforderungen, aber auch den Erwartungen von Seiten der Gesellschaft zu entsprechen, müssten „weitere Anstrengungen auf allen Ebenen stattfinden“.
Reduktion von Emissionen bei der Ausbringung
Ein Mittel zur Optimierung der Stoffströme könnte laut AEF der Aufbau einer Logistikschiene auf hohem Niveau durch GPS-gesteuerte Kombiliner sein, die Nährstoffe abtransportierten und Futtermittel zurückführten. Zur besseren Nutzung der Nährstoffe und der Reduzierung der Emissionen seien Ausbringungstechniken wie Schleppschuh, Schlitz- und Injektionstechnikverfahren von Unternehmen des Oldenburger Münsterlandes entwickelt worden und verfügbar.
N- und P-reduzierte Fütterung
Auch im Bereich der Fütterung habe es Entwicklungen gegeben, die in erheblichem Umfang zur Reduktion von Stickstoff und Phosphat beitrügen. Uwe Weddige vom Verband der Maschinenringe Niedersachsens geht davon aus, dass ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem, das landesweit verbindlich eingeführt werden soll, mehr Akzeptanz und Vertrauen schaffen wird. Die Unternehmen der Region hätten frühzeitig Aufbereitungsverfahren zur technischen Reife gebracht, die die Transportwürdigkeit der Gülle und der Gärreste erhöhten. Auch Messgeräte zur Bewertung der Nährstoffgehalte seien entwickelt worden.