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Agrarwetter

Niederschläge: Nassester Herbst seit 2002

In diesem Herbst fiel ungewöhnlich viel Regen. Auch die Temperaturen überschritten Höchstwerte. So wirkten sich die Niederschläge im Ackerbau aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Herbst 2023 wird als besonders nass in Erinnerung bleiben. Die Niederschlagsmengen lagen mit rund 257 l pro m2 rund 35 % über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 Seit 2002 gab es keinen solch niederschlagreichen Herbst mehr, meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD).

Besonders der November war ungewöhnlich regnerisch. Besonders viel Niederschlag fiel im Westen und Nordwesten, sowie in den Mittelgebirgen und dem Alpenvorland. So regnete es im Schwarzwald teilweise über 600 l/m2. Einzig das Thüringer Becken wich von diesem Trend ab und erlebte einen vergleichsweise trockenen Herbst: Hier gab es in den vergangenen Herbstmonaten 150 l/m2 Niederschlag.

So wirkte sich das Wetter auf die Aussaat aus:

Diese nasse Witterung hatte gravierende Auswirkungen auf Aussaat und Ernte. Die wassergesättigten Böden und Regenfälle führten in vielen Regionen, wie z.B. in Niedersachsen, zu einer verspäteten Aussaat. Auch wenn das Getreide rechtzeitig in den Boden kam, bremsten die folgenden Niederschläge die folgende Entwicklung teils aus.

Ein weiteres Phänomen in diesem Herbst waren gelb verfärbte Getreideflächen, die vor allem auf schweren Böden sichtbar waren. Ursache der gelben Blätter war Sauerstoffmangel bei den jungen Getreidepflanzen, erklärte die Landwirtschaftskammer NRW. Der Sauerstoffmangel gehe insbesondere auf die wassergesättigten Böden und auf Bodenverdichtungen zurück. Die verdichteten Böden entstanden vor allem bei schwierigen Aussaatbedingungen.

Zu nass für den Roder

Doch auch bei der Ernte führten die Niederschläge zu Problemen: Zuckerrüben, Möhren und spätreifende Kartoffeln konnten teilweise nicht rechtzeitig gerodet werden, da die Bodenbedingungen Grenzen setzten.

Der Großteil der Kartoffelernte war Ende November abgeschlossen. Allerdings warteten gerade später reifende Sorten und Stärkekartoffeln u.a. in Niedersachsen zu diesem Zeitpunkt noch auf den Roder, meldete der Deutsche Kartoffelhandelsverband (DKHV) meldete. Bei den im Boden verbleibenden Kartoffeln drohen Qualitätsprobleme durch Frost, auch wenn der Schnee die Kälte teils noch etwas kompensieren kann.

Bei den Zuckerrüben waren Ende November je nach Region noch rund 20 bis 30 % der Ernte im Boden, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) berichtete. In der schleswig-holsteinischen Westküste seien noch rund die Hälfte der Rüben zu ernten, während es in Mecklenburg-Vorpommern nur noch rund 10 % der Rüben in der Erde waren.

Rekordwärme durch Klimawandel

Der Herbst 2023 war nicht nur besonders nass, sondern auch ungewöhnlich warm: Nach 2006 war 2023 der zweitwärmsten Herbst seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Im Schnitt lagen die Temperaturen mit durchschnittlich 11,5 °C um 2,2°C über dem Schnitt der letzten 30 Jahre.

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