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topplus Pflanzenschutz-Tipps 6.3.2024

Frühe Rapsbestände jetzt bremsen

Pflanzenschutz-Empfehlungen vom 6. März: Wachstumsregler und Insektizid in Raps | Herbizideinsatz in Getreide | Drahtwurm in Kartoffeln

Lesezeit: 10 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

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Ab Donnerstag setzt sich ruhiges und überwiegend trockenes Hochdruckwetter durch. Die Temperaturen steigen vorerst auf maximal 12 °C, nachts gibt es verbreitet Bodenfrost. Am Wochenende sind in der Südwesthälfte bis zu 17 °C möglich.

Raps: Wachstumsreglereinsatz im Frühjahr

 In dichten und üppigen Rapsbeständen, die schon deutlich durchgegrünt und in das Stängelwachstum übergegangen sind, steht zeitnah eine Einkürzungsmaßnahme an.  

Kleinere Bestände haben noch etwas Zeit. In solchen sollte man weiteren Zuflug der Rüssler abwarten um, bei Bedarf eine kombinierte Maßnahme aus Wachstumsregler und Insektizid fahren zu können.  

Empfehlung:  

Für die Einkürzung im Frühjahr sind u.a. folgende Produkte geeignet:  

  • Tilmor mit 0,75 – 1,0 l/ha (mittlere Einkürzung, gute Fungizidleistung)  

  • Architect + Turbo mit 1,2 – 1,5 l/ha (Einkürzung ist vergleichbar mit 0,6 – 0,75 l/ha Carax bei besserer Fungizidleistung) 

  • Toprex mit 0,4 l/ha (Leistung ähnlich wie Architect + Turbo).  

In Übergangslagen und auf ertragsschwachen Standorten kann Sie auch mit 0,7 – 1,0 l/ha Folicur einkürzen. Bestände, die nur wenig eingekürzt werden sollen und in denen der Fokus mehr auf Phoma liegt (Staunässe, Stress), kann man mit einem der zugelassenen Prothioconazole (z. B. Abran, Pecari 300 EC und weitere) mit 0,4 bis 0,5 l/ha behandeln. Beachten Sie die Anwendungsbestimmungen und Zulassungen. Hier gibt es zum Teil Einschränkungen im Anwendungszeitraum und auf drainierten Flächen.  

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise

Raps: Stängelrüssler erwachen bei frühlingshaften Temperaturen 

In der letzten Woche herrschten bei Temperaturen um 15 °C in vielen Regionen gute Bedingungen für den Zuflug des Großen Rapsstängelrüsslers. Ob in dieser Woche eine Behandlung notwendig ist, entscheidet die Schadschwelle.  

Sind mehr als fünf Große Rapsstängelüssler in die Gelbschalen geflogen (siehe auch isip-Karte), sollten Sie noch in dieser Woche eine Insektizidbehandlung mit z.B. Karate Zeon 75 ml/ha durchführen. Einen weiteren Aufschub gestattet der Große Rapsstängelrüssler nicht, da er sehr schnell in seiner Entwicklung ist und die Eiablagereife schnell erreicht.

Dort, wo der Gefleckte Kohltriebrüssler bislang nicht oder nur in geringem Umfang zugeflogen ist, konnte man am vergangenen Wochenende oft erste bzw. weitere Kohltriebrüssler in den Gelbschalen finden (siehe isip-Karte). Auf Einzelstandorten, wo der Zuflug früh gestartet ist und die Fangzahlen hoch sind, erfolgte bereits die erste Insektizidmaßnahme. 

Kontrollieren Sie weiter regelmäßig, ob der Bekämpfungsrichtwert von 15 Käfern/Gelbschale in 3 Tagen erreicht wird. Denn nach der aktuellen kühlen Phase wird es zum kommenden Wochenende (KW 10) wieder wärmer. Wird erst dann der Bekämpfungsrichtwert überschritten, sollte Sie eine Insektizidmaßnahme frühestens für die KW 11 einplanen. Denn der Reifungsfraß des Kohltriebrüsslers dauert 8 bis 14 Tage.  Erst dann erfolgt die Eiablage, die mit einer Bekämpfungsmaßnahme unterbunden wird.  

Folgt gegensätzlich zu der aktuellen Wetterprognose eine regnerische, bedeckte Wetterphase, verbunden mit kühleren Temperaturen, verlängert sich der Reifefraß der Rüssler und die Eiablageaktivität, so dass die Insektizidmaßnahme weitergeschoben werden kann. 

 Empfehlung: Zur Behandlung eignen sich die am besten wirkenden Pyrethroide. Dazu zählen Kaiso Sorbie, Karate Zeon, Nexide (alle B4) sowie Lambdex Forte (hier aufbrauchen bis zum 30.6.2024). Treten neben den Rüsslerarten auch Rapsglanzkäfer in einer nennenswerten Zahl in den Gelbschalen auf und ist der Raps noch nicht ins Blütenstadium übergegangen, empfiehlt sich aus Resistenzvorbeugungsgründen vorzugsweise Trebon 30 EC (0,2 l/ha; B2).  

Eine detaillierte Beschreibung der Unterscheidungsmerkmale des Großen Rapsstängelrüsslers und Gefleckten Kohltriebrüsslers finden Sie in den Meldungen vom 28.02.2024

Einen Überblick der zugelassenen Insektizide im Raps erhalten Sie hier:

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Raps: Nachbehandlungen gegen Ungräser und Unkräuter 

Sofern noch Nachbehandlungen gegen Ungräser und Unkräuter anstehen, können Sie diese noch bis zu Beginn des Knospenstadiums durchführen.  

Gegen Trespen und Ausfallgetreide eignet sich z. B. 1,0 l/ha Targa Super. Gegen Trespen, Ausfallgetreide, Ackerfuchsschwanz und Weidelgräser empfiehlt sich der Einsatz von 2,5 l/ha Focus Ultra + 1 l/ha Dash. Gegen Klettenlabkraut und Kamille können Sie Korvetto mit 1 l/ha einsetzen. Es ist möglich Korvetto mit den genannten Gräsermitteln zu mischen (nicht aber mit Agil-S). Die genannten Präparate sind auch mit Bor (200 bis 300 g/ha) kombinierbar. Bei Mischungen mit Insektiziden ist darauf zu achten, dass eine Kombination mit Dash nicht erlaubt ist.   

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Winterweizen: Schwerpunkt Ackerfuchsschwanzbekämpfung 

Das angekündigte Wetter lässt gute Bedingungen für Herbizidapplikationen erwarten. Welches Mittel zum Einsatz kommt, entscheiden deren Anwendungsbestimmungen und die auftretenden Ungräser.  

Nachbehandlungen bzw. erste Behandlungen in September und Oktobersaaten: Nach bedeckten, feuchten Witterungsverhältnissen zu Beginn der Woche, soll es ab Mittwoch sonnig werden. Dies bedingt sehr gute Voraussetzungen für die Wirkung von Herbiziden wie Atlantis Flex, Niantic, Altivate, 6 WG, Avoxa und Broadway Plus (sieh Übersicht 2). Sofern die Befahrbarkeit gegeben ist, sollte dann zügig in die beginnende Hochdruckwetterlage behandelt werden. Innerhalb eines Tages sind Behandlungen am Vormittag wirksamer als welche, die ab Nachmittag gefahren werden. Leichte Nachtfröste (bis -3°C) können in Kauf genommen werden.

Nicht drainierte Flächen: Hier können Atlantis Flex + FHS, Niantic + FHS und Altivate 6 WG + FHS eingesetzt werden. Durch eine Zugabe von 30 l/ha AHL, 10 kg/ha SSA oder 1 l/ha Dash kann man die Wirksamkeit verbessern. Mischungsreihenfolge: Präparat – FHS – Zusatzstoff.  

Auf drainierten Flächen dürfen Atlantis Flex und Niantic erst ab dem 16.3. zum Einsatz kommen. Ohne „Termineinschränkung“ ist hingegen der Einsatz von Altivate 6 WG + FHS (250 g/ha + 1 l) möglich. Beachten Sie aber, dass Altivate 6 WG mit voller Menge nur für den Einsatz in Winterweizen zugelassen ist.  

Weitere Hinweise:  

  • Atlantis Flex + FHS kann mit voller Menge (330 g + 1 l) in Winterweizen und Wintertriticale zum Einsatz kommen. Es hat Vorteile, wenn neben Ackerfuchsschwanz auch Trespen zu bekämpfen sind.  

  • Niantic + FHS (500 g + 1 l/ha): Einsatz nur in Winterweizen. Es verfügt über eine breitere Wirkung gegen Unkraut als die vorher genannten.  

  • Avoxa (1,8 l/ha): Einsatz auch in Wintertriticale und Winterroggen. Vorzugsweise auf Standorten mit Mischverungrasung. Das Mittel hat Wirkungsvorteile bei Weidelgras, Trespen und Windhalm ist gegen Ackerfuchsschwanz aber schwächer als z.B. Atlantis Flex.  

  • Broadway Plus + FHS (62,5 g + 1,04 l). Vorzugsweise auf Windhalmstandorten. Breite Unkrautwirkung. Die Windhalmaufwandmenge beträgt 50 g + 0,83 l/ha. 

Geht es nur um Ackerfuchsschwanz in Winterroggen ist Sword 240 EC (0,25 l/ha) das vorzügliche Produkt. Es muss zwingend mit einem Formulierungshilfstoff eingesetzt werden. Geeignet ist u.a. Dash mit 0,5 l/ha. 

Wichtig: Die genannten Produkte wirken vornehmlich über die Blätter der Ungräser. Die Ungräser müssen also zwei bis drei Blätter gebildet haben. Für Behandlungen in Novembersaaten ist es in der Regel noch zu früh.  

 Behandlungen auf Windhalm/-Rispenstandorten:  

In Winterweizen und Wintergerste besteht auf nicht drainierten Flächen die Möglichkeit des Einsatzes von Lentipur 700 (2,5 l/ha). Von den Anwendungsbedingungen gilt das oben Beschriebene. Lentipur 700 wirkt gegen Rispe, Vogelmiere und Kamille bei mäßigem Druck ist auch die Wirkung gegen Windhalm, Kornblume und Hundskerbel ausreichend. Um die Unkrautwirkung abzusichern kann man es z. B. mit 50 g/ha Artus oder 75 ml/ha Saracen + 20 g/ha Finy kombinieren. Weitere mögliche Mittel können Sie der folgenden Übersicht entnehmen.  

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise

Fläche vor der Kartoffelpflanzung auf Drahtwurmbefall kontrollieren

Um das Drahtwurmvorkommen auf Ihren Flächen zu bestimmen, stehen Ihnen einfache Methoden zur Verfügung. Aber nicht jede ist immer geeignet.  

Drahtwürmer werden im Boden primär durch CO2-Quellen angelockt. Typische Quellen sind z. B. sich zersetzende oder frische Pflanzenteile. Nutzen Sie vor der Kartoffelpflanzung Ermittlungsmethoden zur Bestimmung des Drahtwurmbefalls auf Ihrer Ackerfläche. Das Nachweisverfahren dazu ist einfach, schnell durchgeführt und richtet sich nach der Bodenfeuchte:  

  1. Bei hoher Bodenfeuchte empfiehlt sich der Einsatz von keimendem Getreide. Hierfür eignet sich z. B. Weizen, der in Teebeuteln oder anderen geeigneten Behältnissen im Oberboden (ca. 5 cm) vergraben wird. Lassen Sie den Weizen für mindestens 24 Stunden vorquellen. Anschließend sollte dieser ca. 14 Tage im Boden vergraben sein, danach können Sie den Befall durch Auszählen der Drahtwürmer überprüfen.  

  2. Bei niedriger Bodenfeuchte eignen sich Kartoffelhälften. Vergraben Sie diese ebenfalls im Oberboden in einer Tiefe von ca. 5 – 10 cm. Nach 14 Tagen kann auf Befall mit Drahtwürmern kontrolliert werden. 

Eine Herausforderung ist der häufig ungleichmäßige Befall von Flächen mit Drahtwürmern. Aus diesem Grund sollte man die Köderstellen (Weizen oder Kartoffeln) möglichst breit über die Fläche verteilen. Es empfehlen sich mindestens vier Stellen pro Schlag. Grundsätzlich gilt: Je mehr Köderstellen, desto genauer ist das Ergebnis.  

Die Schadwirkung des Schädlings schwankt stark und ist aufgrund der vielen Einflussfaktoren schwer zu kalkulieren. Sofern Drahtwürmer nachgewiesen werden können, ist es sinnvoll Maßnahmen gegen einen Befall mit Drahtwürmern zu nutzen.  

Mit einem Starkbefall ist zu rechnen, wenn mindestens einer der nachfolgend genannten Umstände vorliegt: 

  • Innerhalb von zwei Wochen nach dem Auslegen von Ködern konnte man mehrere Drahtwürmer finden. 

  • Auf Flächen, die bis vor 2 bis 3 Jahren noch als Grünland bzw. für Feldfutterbau genutzt wurden oder als Brache dienten. 

  • Wenn in der Vorfrucht oder in der Vergangenheit bereits nennenswerte Drahtwurmschäden festgestellt wurden. 

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise

Kartoffeln: Drahtwurmbekämpfung

Nach wie vor gibt es gegen den Drahtwurm keine kurzfristigen Lösungen mit sicherem Bekämpfungserfolg. Eine mögliche Gegenmaßnahme ist aber der Einsatz von Drahtwurm-Granulaten.  

Solche Granulate werden beim Legen mithilfe eines Streuers in Knollennähe platziert. Aktuell stehen folgende Granulate zur Verfügung: 

Folgende Auflagen sind bei der Anwendung von SoilGuard 0.5 GR, Attracap, Spintor GR, Ercole und Karate 0.4 GR zu beachten: 

  • Alle Granulate müssen mit einem Granulatstreugerät ausgebracht werden, welches vom Julius-Kühn-Institut (JKI) gelistet ist. Eine aktuelle Liste ist auf der Homepage des JKI einzusehen. 

  • Die Granulate sind vollständig in den Boden einzubringen. Sollten Granulate auf der Bodenoberfläche zu liegen kommen, so sind diese Granulate umgehend zu entfernen bzw. nachträglich einzuarbeiten. Keine Ausbringung der Granulate bei Wind mit Geschwindigkeiten über 5 m/s. 

  • Bei Spintor GR, Ercole, Karate 0.4 GR und SoilGuard 0.5 GR ist die Dosiereinrichtung des Granulatstreugerätes rechtzeitig, spätestens jedoch 4 m vor Erreichen des Vorgewendes auszuschalten, um eine vollständige Bedeckung des Granulates mit Erde sicherzustellen. 

Weitere Anwendungsbestimmungen sind dem Etikett oder auf der Homepage des BVL zu entnehmen. 

Für Trika expert (Wirkstoff: lambda-Cyhalothrin) wurde bislang noch keine Notfallzulassung für die Saison 2024 erteilt. 

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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