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Frauen in der Landwirtschaft: "Noch deutlich Luft nach oben"

Deutschlandweit ist der Anteil von Betriebsleiterinnen auf den Höfen weiter eine Minderheit. Dennoch gibt es mutmachende Beispiele von und für Frauen, sagt top agrar-Redakteurin Anne Schulze Vohren.

Lesezeit: 3 Minuten

Es gibt mehr Chefinnen auf deutschen Höfen als noch vor 10 oder 20 Jahren. Gut so. Zuallererst für die Frauen, die ihren Berufswunsch umsetzen können - aber auch für die gesamte Branche.

Betriebsleiterinnen können nicht nur fachlich mit ihren männlichen Kollegen mehr als mithalten, sie bringen auch ganz andere Sichtweisen und Kommunikationsstile in Kollegenkreis, Verbands- und Öffentlichkeitsarbeit ein. Dadurch können sie für junge Frauen und Männer Vorbild sein. Denn sie zeigen, dass Veränderungen möglich sind.

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Mit einem Anteil von bundesweit 11 % sind Betriebsleiterinnen auf den Höfen aber immer noch eine Minderheit. In anderen Branchen liegt der Frauenanteil in der Unternehmensführung bei etwa 20 %, auf landwirtschaftlichen Betrieben innerhalb Europas sogar bei rund 30 %. Mit anderen Worten: Da gibt es noch deutlich Luft nach oben.

Woran liegt das? Die Gründe nur bei den Besonderheiten des Jobs sowie der schwierigen Vereinbarkeit von Betrieb und Familie zu suchen, ist sicherlich zu kurz gesprungen. Die Ursachen liegen tiefer. Das belegt auch eindrücklich die vom Landfrauenverband initiierte und kürzlich veröffentlichte Studie "Frauen.Leben.Landwirtschaft." des Thünen-Instituts und der Universität Göttingen.

Raus aus traditionellen Rollenbildern

In den Familien auf den Höfen herrscht oft die unterschwellige Annahme, dass ein Mann den Betrieb führen muss. Das macht es Töchtern schwer, überhautp in Richtung Hofnachfolge zu denken, geschweige denn, dies umzusetzen.

Hinzu kommt: Auch das landwirtschaftliche Umfeld pflegt traditionelle Rollenbilder. Sätze wie "Ist der Chef auch da?" kennen viele Betriebsleiterinnen. Mit diesem "Gepäck" haben Frauen es dann mitunter extra schwer, Betrieb und Familie in Einklang zu bringen.

Dennoch gibt es genügend mutmachende Beispiele, die zeigen, worauf es ankommt:

  • Das beste Fundament für Betriebsleiterinnen sind Eltern, die es ihren Töchtern ermöglichen, sich intensiv für Betrieb und Betriebsleitung zu interessieren.
  • Um Hof und Kinder gut zu vereinbaren, hilft es jungen Eltern, auch unkonventionelle Wege zu gehen. Wichtig ist, dass sie sich in der Sache einig sind.
  • Junge Familien sollten die Möglichkeiten von Betriebs- und Haushaltshilfe sowie Elterngeld kennen und ausschöpfen.
  • Frauen profitieren von Beratung, die sensibel ist für die speziellen Belange von (angehenden) Betriebsleiterinnen, ebenso von besonderen Seminarangeboten.
  • Vertreter, Geschäftspartner und Berufskollegen, die "Chef" und "Chefin" im Wortschatz haben tun einfach gut.
  • Es braucht mehr sichtbare Vorbilder und bessere Austauschmöglichkeiten, um Frauen auf ihrem Weg zu ermutigen.

Die tradierten Rollenbilder in der Landwirtschaft sind hartnäckig. Aber jede(r) einzelne kann sich beteiligen, dies zu verändern - damit in Zukunft Frauen wie Männer gleichwertige Chancen haben, einen Hof zu übernehmen.

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