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Reportagen: Wie die Existenzgründungsbeihilfe junge Landwirtinnen und Landwirte unterstützt

Eine Schafhalterin und ein Obst- und Gemüsebauer aus Sachsen-Anhalt berichten, wie ihnen die Existenzgründungsbeihilfe den Start in die Selbstständigkeit ermöglicht hat.

Lesezeit: 3 Minuten

Gerade in der Startphase einer Unternehmensgründung zeigen sich die Vorteile der Existenzgründungsbeihilfe.

Ulrike Wehrspohn: „Das Geld konnte ich flexibel einsetzen“

"Das Beste an der Förderung war, dass ich frei entscheiden konnte, wofür ich das Geld einsetze“, beschreibt die Agraringenieurin Ulrike Wehrspohn aus Bernburg an der Saale ein großes Plus der Existenzgründungsbeihilfe.

Im April 2019 hatte sie eine für 600 Schafe ausgelegte Schäferei von ihrem Vorgänger übernommen: 7 ha Eigenland, 350 Schafe, ein Gebäude mit drei Ställen, ein Schlepper und 130 ha bewirtschaftete Fläche. Der Preis dafür: 250.000 €. „Finanziert habe ich das u. a. mit zwei Bankkrediten und Bürgschaften meiner Mutter“, berichtet die junge Frau und schildert damit eine typische Situation junger Gründer, denen gerade zu Beginn noch die Sicherheiten fehlen.

Nach der Gründung nahm Wehrspohn die 2017 eingeführte Niederlassungsbeihilfe in Anspruch, zudem eine geförderte Beratung, z. B. um den Geschäftsplan zu erstellen. „Zusammen war das genau die Unterstützung, die ich brauchte“, so die Landwirtin.

Die erste Rate nutzte ich für die Entlohnung der angestellten Schäferin" - Ulrike Wehrspohn

„Ohne die Beihilfe von damals 70.000 € hätte ich es nicht geschafft“, ist sie überzeugt. „Gerade am Anfang hatte ich ja fast nur Ausgaben. Die erste Rate von 25.000 € nutzte ich für die Entlohnung der angestellten Schäferin und die Rechnung des Lohnunternehmers für die Heueinbringung“.

Hinzu kamen Ausgaben für das, was nicht lief oder nicht da war, zum Beispiel für die Reparatur des alten Schleppers oder für die Aufstockung der überalterten Herde. Jetzt läuft der Betrieb mit gut 450 Mutterschafen plus Böcken, einer Angestellten, einer Aushilfe und vier Hunden auch ohne Prämie. „Und das macht richtig Spaß“ so Wehrspohn.

Martin Zchoche: "Förderung hat mir die Liquidität gerettet"

"Der Niederlassungszuschuss hat mir gerade zu Beginn die Liquidität gerettet,“ so Martin Zschoche über die Gründungsphase seines Obst- und Gemüsebaubetriebes im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Seit 2018/19 baut der studierte Landwirt auf knapp auf 15 ha verschiedenste Obst und Gemüsesorten zur Direktvermarktung an.

Das Betriebskonzept hatte Martin Zschoche schon während seines Studiums im Rahmen einer Projektarbeit erarbeitet: „Ich konzentrierte mich zunächst auf den Gemüseanbau, um direkt im ersten Jahr entsprechende Umsätze generieren zu können. Im zweiten und dritten Jahr kam dann der Cashback vom Beerenobst. Mittlerweile habe ich auch erste Erträge von den Obstbäumen“ so der Landwirt.

Eigene Einnahmen hatte ich ja noch nicht." - Martin Zchoche

Als er aber trotz bester Planung direkt in der Anfangsphase plötzliche Ausfälle durch Wetterkapriolen hatte, wurde es eng. „Da half die Existenzgründungsbeihilfe, die Verluste auszugleichen. Eigene Einnahmen hatte ich ja noch nicht“, berichtet der Jungunternehmer. Außerdem nutzte er die Gründungsförderung für die Anschaffung von Anlagentechnik beispielsweise für die Bewässerung. „Ein weiterer Benefit der Prämie war, dass ich eine Sicherheit gegenüber der Bank hatte“.

„Das Antragsverfahren hatte es allerdings in sich“, so der Landwirt. „Das Problem war, dass ich den zuständigen Stellen erst mal klar machen musste, dass Gemüsebau auf kleinen Flächen auch Landwirtschaft ist und dass ökologisch sinnvolle Mischkulturen viel Arbeitskapazität benötigen“, berichtet er. Grundsätzlich aber befürwortet er die gründliche Begutachtung. „Die Förderung soll ja tatsächlich nur etwas finanzieren, das aus sich heraus effizient ist“, so seine feste Überzeugung.

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