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Wie ein Landwirt seine Branche über Instagram sichtbar macht

Jeden Tag verbringen wir 2,5 Stunden in sozialen Netzwerken. Auch für Landwirte gewinnt das Medium an Relevanz. Stefan Vogelsang zeigt, wie sich die Branche mit wenigen Klicks öffnen kann.

Lesezeit: 4 Minuten

NextGen Bauer 

Dass man auch in turbulenten Zeiten den Mut und Erfindergeist nicht verlieren sollte, beweisen fünf Landwirtinnen und Landwirte, die wir auf die Internationale Grüne Woche in Berlin eingeladen haben. Sie alle haben kreative Ideen und den Wunsch, die Zukunft selbst zu gestalten. Auf der Bühne des Forum Moderne Landwirtschaft haben wir uns mit den erfinderischen Köpfen ausgetauscht. Vom regionalen Haferdrink, über Reisanbau in Brandenburg, einen Sauenhalter, der seinen Betriebsschwerpunkt verändert, bis hin zu Social Media in der Landwirtschaft und einer jungen Frau, die über Umwege den elterlichen Betrieb übernimmt, war alles dabei. Wie kann die nächste Generation „Bauer“ aussehen? 

Der Welt zeigen, was Landwirte draufhaben: Das will Stefan Vogelsang mit seiner Öffentlichkeitsarbeit über die sozialen Medien erreichen. Sein Hof in Rheda-Wiedenbrück (NRW) steht für innovative Feld- und Technikversuche, ist aktiv im Humusklimanetz und Modellbetrieb für Gewässerschutz der Landwirtschaftskammer NRW. Neben dem Ackerbau hält der Agrarbetriebswirt auch Milchkühe, Sauen und Mastschweine.

Mit der Corona-Pandemie fiel ihm „die Decke auf den Kopf“. Etwas musste passieren. So startete Stefan Vogelsang 2019 damit, seine tägliche Arbeit in den sozialen Medien zu teilen. Mit dem ersten positiven Feedback kam die Motivation für den Beruf zurück. Mittlerweile folgen seinem Instagram-Kanal @hof_vogelsang fast 24.000 Menschen.

Hofalltag und Social Media zu kombinieren, kostet Zeit: Ein bis zwei Stunden pro Tag ist Stefan Vogelsang inzwischen online, beantwortet Fragen und dreht Videos. Immer mit dabei – wenn auch nicht vor der Kamera – ist seine Frau. Sie filmt, plant, verfasst Texte und zeichnet umfangreiche Infografiken. „Die Zusammenarbeit stärkt unsere Partnerschaft enorm“, freut sich Vogelsang im Gespräch mit top agrar auf der Grünen Woche in Berlin.

Von der Idee zum fertigen Film

Die wichtigste Prämisse lautet für den Landwirt aus Ostwestfalen, immer das zu filmen, was anliegt. Aktuell ist das zum Beispiel die Düngeplanung. Vogelsang erklärt, wie er zu seinen Werten in der Düngebedarfsermittlung kommt. Dann folgen Sequenzen vom Traktor, während er arbeitet.

Wir sind in Deutschland ganz weit vorne, was die Technik betrifft. Also zeige ich, was Software möglich macht.”
Stefan Vogelsang

„Wir sind in Deutschland ganz weit vorne, was die Technik betrifft. Also zeige ich, was Software möglich macht. Davon profitieren andere Betriebe“, erklärt er. Nicht-Landwirte erhalten auf seinem Instagram-Kanal einen Einblick in technische Raffinessen, aber auch in das Engagement von Landwirten. Was bei Verbrauchern hängen bleiben soll: Landwirte wollen etwas verändern und setzen Dünger und Pflanzenschutzmittel so sparsam wie möglich ein.

Bei Inhalten gilt: Qualität vor Quantität

 Mindestens ein bis zwei Reels – also Videoformate – braucht es pro Woche, um all das zu erklären, sagt Stefan Vogelsang. Ab und zu lädt der Landwirt auch Stories aus dem Betriebsalltag hoch – jene zeitlich begrenzten Elemente, die nach 24 Stunden wieder aus Instagram verschwinden. „Eigentlich ist das noch zu wenig“, erklärt er. Aber wichtiger sind ihm Qualität und authentische Inhalte.

 Ich werde im echten Leben von Followern erkannt, die ich noch nie gesehen habe. Das ist echt surreal.“
Stefan Vogelsang

Seiner öffentlichen Präsenz wird sich der Betriebsleiter umso mehr bewusst, wenn er außerhalb des Hofes unterwegs ist. „Ich werde im echten Leben von Followern erkannt, die ich noch nie gesehen habe. Das ist echt surreal“, sagt Vogelsang lachend. Die meisten Follower sind Fans und bestätigen ihn in seiner Arbeit. Trotzdem bleiben Spott und Hohn nicht aus, zum Beispiel wenn etwas mit einer Maschine nicht klappt, denn auch das thematisiert er offen auf Instagram.

 Social Media als neues Standbein?

Immer wieder hatte Landwirt Stefan Vogelsang mit Vorurteilen von außen zu kämpfen, auch aus dem eigenen Bekanntenkreis, was ihn besonders frustrierte. Begriffe, wie “Wasservergifter” oder “Tierquäler” bescherten ihm zu Anfang seiner Social Media-Arbeit schlaflose Nächte.

Mittlerweile hat der Landwirt gelernt, damit umzugehen. Beleidigungen ignoriert er, wenn möglich. Auf konstruktives Feedback und Direktnachrichten reagiert er dagegen sofort.

Geld verdient Stefan Vogelsang mit seinem Instagram-Kanal bisher kaum – trotz großem Zeitaufwand. Doch so langsam trudeln erste Kooperationsanfragen von Unternehmen ein, deren Produkte er in seinem Berufsalltag testet. Ein festes Standbein für die Zukunft? Erst einmal möchte Stefan Vogelsang die Öffentlichkeitsarbeit nebenbei weiterführen und in seiner Arbeit auf seinem Betrieb breit aufgestellt bleiben. Für ihn steht deswegen fest: „Solange mein Vater und meine Frau mir den Rücken freihalten, werde ich weitermachen.“

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