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Biomethan: Kraftstoffmarkt derzeit am lukrativsten

Auf einem Webinar erklärte das Biomethanhandelsunternehmen Landwärme, welche Chancen die aktuellen Rahmenbedingungen für Biogasanlagenbetreiber bieten.

Lesezeit: 3 Minuten

Neben der Stromerzeugung bekommen der Wärmebereich und vor allem der Biokraftstoffmarkt eine steigende Bedeutung für Biomethan. Dazu tragen eine Reihe von Rahmenbedingungen in Deutschland bei, erklärten die Biomethanspezialisten Christian Löffler und Constantin Veitl vom Biomethanhandelsunternehmen „Landwärme“ am vergangenen Dienstag auf einem Webinar. „Gerade im Vergleich zum viel diskutierten grünen Wasserstoff hat Biomethan einige Vorteile“, sagt Löffler. So lässt sich Biomethan besser speichern und über große Distanzen transportieren. Außerdem ist die Herstellung ausgereifter. Wasserstoff dagegen hat das Potenzial, in wenigen Jahren große Mengen an Erdgas in der Industrie zu ersetzen. „Wir brauchen daher einen Dreiklang aus erneuerbarem Strom, grünem Wasserstoff und Biomethan“, sagt Löffler.

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Neuen Auftrieb geben aber auch der aktuell sehr hohe Erdgaspreis sowie der Plan „REPowerEU“ der EU-Kommission, mit dem sich Europa unabhängiger von russischem Erdgas machen soll. Auch machen steigende CO₂-Preise die regenerative Variante attraktiver gegenüber dem fossilen Gas.

Zudem ist es nach dem Gebäudeenergiegesetz auch möglich, Biomethan als Erfüllungsoption für erneuerbare Heizungen zu verwenden. Bedingung: Die Beimischung muss bei mindestens 50 % liegen und die Heizung muss ein Brennwertkessel sein. „Wegen der hohen Vergütungen von Biomethan-BHKW über 20 Jahre Laufzeit durch das EEG 2021 wird die Nachfrage langfristig steigen und ein gesicherter Absatzmarkt entstehen“, ergänzt Constantin Veitl.

Ein weiteres Plus für Biomethan sieht Löffler in der Speicherung von CO₂, das bei der Aufbereitung von Biogas zu Biomethan ohnehin anfällt. Der Verkauf könnte eine neue Einnahmequelle werden. „Es gibt einen wachsenden Markt für grünes CO₂ wie z.B. in der Lebensmittel- oder Getränkeindustrie“, schildert er. Aber auch in Gewächshäusern, bei Feuerlöschern oder in der Wasseraufbereitung ist CO₂ gefragt.

Im Kraftstoffmarkt besonders attraktiv ist Biomethan, das auf Basis von Gülle und Mist produziert wird. „Gerade der wachsende Markt von LNG-Lkw lässt sich damit bedienen, wenn Biomethan verflüssigt wird“, erklärt Löffler.

Vorortverstromung oder Gaseinspeisung?

Ob eine bestehende Biogasanlage auf die Biomethanproduktion wechseln sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Anlagengröße und Ausbaupotenzial: Eine Gasaufbereitung ist sehr teuer und rechnet sich in der Regel nur für Anlagen ab 500 kW. Alternativ könnten sich mehrere kleinere Anlagen per Sammelleitung zusammenschließen und eine gemeinsame Aufbereitung bauen. „Wegen der stabilen und hohen Biomethanpreise insbesondere im Kraftstoffmarkt amortisieren sich die Investkosten aber in relativ kurzer Zeit“, sagt Löffler.
  • Wärmenutzung: Gibt es ein vorhandenes Wärmenutzungskonzept, kann die Stromerzeugung lukrativer sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Strom- und Wärmeerzeugung plus Gaseinspeisung zu kombinieren.
  • Restlaufzeit EEG: Die aktuell sehr hohen Preise für Erdgas (und damit auch für Biomethan) machen eine Investition in die Gasaufbereitung derzeit attraktiv. Man muss trotzdem genau kalkulieren, ob die Gasaufbereitung und der Verkauf von Biomethan langfristig wirtschaftlicher ist als die staatlich garantierte Stromvergütung nach EEG.
  • Input-Mix: Je mehr Gülle, Mist und Reststoffe eine Anlage zur Verfügung hat und einsetzen kann, desto eher kommt sie für den Biomethanmarkt infrage.

„Der aktuell hohe Biomethanpreis wird sich auch nach der Ukrainekrise auf hohem Niveau stabilisieren. Denn die Politik hat erkannt, dass man mit heimischen Biomethan die Gasimportabhängigkeit deutlich senken kann“, lautet Löfflers Ausblick am Ende.

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