Fachleute stellten auf einer Agrarmesse Beispielrechnungen zu Solaranlagen auf dem Dach vor. Wie hoch da die Unabhängigkeit werden kann und warum Freiflächensolar so stockt, lesen Sie hier.
Die Strompreise klettern in nicht gekannte Höhen. Und die Fachleute auf den Agrarunternehmertagen in Münster gehen davon aus, dass sie auch in Zukunft nur eine Richtung kennen. Dadurch wird die Eigenversorgung mit Solarenergie immer lohnender.
Die Module sind inzwischen schon der geringste Kostenfaktor und auch weiterhin ohne Zeitverzug am Markt verfügbar, berichtete Wilhelm Flasche von B & W Energy. Auch Wechselrichter seien schnell zu bekommen. Lediglich die Batteriespeicher hätten mit 60 Wochen lange Lieferzeiten plus der Umbau der Trafostationen der Netzbetreiber, was noch einmal ein Jahr dauern kann. "Wenn Sie jetzt bestellen geht die Anlage im Januar 2024 ans Netz."
Anhand von Beispielrechnungen erklärte Flasche, was ein Betrieb mit 70 % eigenem Solarstrom vom Dach sparen kann. Dabei räumte er mit dem früher üblichen Standard auf, dass Solaranlagen am besten nach Süden ausgerichtet sein müssen. Genauso gut funktionierten Ost-West-Anlagen, da sie die Vormittagssonne und die Abendsonne mitnehmen.
Die Medien wecken derweil seit einiger Zeit große Hoffnungen bei Freiflächenanlagen. Der Gesetzgeber verspricht Erleichterungen, die es allerdings in der Realität nicht gibt, wie Patrick Streiter und Roman Haefele von energielenker solutions berichteten. Die Genehmigungsverfahren seien sehr langwierig, oft gibt es Naturschutzbedenken und Nutzungspläne müssten aufwändig geändert werden.
Dazu kommen Kosten für den Leitungsbau samt Anschluss ans Netz. Grob kann man mit 200 € je laufenden Meter rechnen: Ist der nächste Anschlusspunkt ans Netz 500 m entfernt, muss man also weitere 100.000 € für den Bau drauflegen.
Südausrichtung, um Verschattung zu vermeiden ist heute Standard, erfordert aber große Abstände. Der Flächenbedarf beträgt 1 bis 1,5 ha je MWp (1 MW = 1.000 kW). Der Ertrag je kWp beträgt ungefähr 950 kWha, in Süddeutschland bis zu 1.100 kWh. Zum Vergleich: Ein Windrad an Land erreicht eine Leistung von ca. 2.500 kWh je kWp.
Ost/West-Ausrichtung
Hierbei kann man deutlich platzsparender bauen und braucht nur Mindestabstände für Reinigung und Wartung freilassen. Der Ertrag je kWp ist ungefähr 10 % geringer als bei der Süd-Ausrichtung. Bei uns viel zu teuer ist dagegen die nachgeführte Anlage. Sie hat zwar den höchsten Ertrag, erfordert aber ein hohes Invest, große Abstände und einen höheren Wartungsaufwand.
Zukünftige Entwicklung
Der EEG-Entwurf 2023 sieht eine Vervielfachung der Zubaumengen vor. Der Zubau soll auf 22 GW jährlich steigen, davon ungefähr die Hälfte auf Freiflächen.
Die Stromgestehungskosten von PV-Freiflächenanlagen sind deutlich gesunken. Dabei werden die Anlagen immer größer, Tendenz 10 bis 20 MW. Kleine Anlagen sind derzeit ohne Eigenstromnutzung nicht mehr wirtschaftlich.
Geplante Neuerung im EEG 2023
Ausschreibungspflicht ab 1.000 kWp, bisher 750 kW
Die Vergütung für Anlagen bis 1.000 kWp soll deutlich auf 7 Ct/kWh steigen
Bürgerenergieprojekte müssen erst ab 6 MW in die Ausschreibung.
Die Strompreise klettern in nicht gekannte Höhen. Und die Fachleute auf den Agrarunternehmertagen in Münster gehen davon aus, dass sie auch in Zukunft nur eine Richtung kennen. Dadurch wird die Eigenversorgung mit Solarenergie immer lohnender.
Die Module sind inzwischen schon der geringste Kostenfaktor und auch weiterhin ohne Zeitverzug am Markt verfügbar, berichtete Wilhelm Flasche von B & W Energy. Auch Wechselrichter seien schnell zu bekommen. Lediglich die Batteriespeicher hätten mit 60 Wochen lange Lieferzeiten plus der Umbau der Trafostationen der Netzbetreiber, was noch einmal ein Jahr dauern kann. "Wenn Sie jetzt bestellen geht die Anlage im Januar 2024 ans Netz."
Anhand von Beispielrechnungen erklärte Flasche, was ein Betrieb mit 70 % eigenem Solarstrom vom Dach sparen kann. Dabei räumte er mit dem früher üblichen Standard auf, dass Solaranlagen am besten nach Süden ausgerichtet sein müssen. Genauso gut funktionierten Ost-West-Anlagen, da sie die Vormittagssonne und die Abendsonne mitnehmen.
Die Medien wecken derweil seit einiger Zeit große Hoffnungen bei Freiflächenanlagen. Der Gesetzgeber verspricht Erleichterungen, die es allerdings in der Realität nicht gibt, wie Patrick Streiter und Roman Haefele von energielenker solutions berichteten. Die Genehmigungsverfahren seien sehr langwierig, oft gibt es Naturschutzbedenken und Nutzungspläne müssten aufwändig geändert werden.
Dazu kommen Kosten für den Leitungsbau samt Anschluss ans Netz. Grob kann man mit 200 € je laufenden Meter rechnen: Ist der nächste Anschlusspunkt ans Netz 500 m entfernt, muss man also weitere 100.000 € für den Bau drauflegen.
Südausrichtung, um Verschattung zu vermeiden ist heute Standard, erfordert aber große Abstände. Der Flächenbedarf beträgt 1 bis 1,5 ha je MWp (1 MW = 1.000 kW). Der Ertrag je kWp beträgt ungefähr 950 kWha, in Süddeutschland bis zu 1.100 kWh. Zum Vergleich: Ein Windrad an Land erreicht eine Leistung von ca. 2.500 kWh je kWp.
Ost/West-Ausrichtung
Hierbei kann man deutlich platzsparender bauen und braucht nur Mindestabstände für Reinigung und Wartung freilassen. Der Ertrag je kWp ist ungefähr 10 % geringer als bei der Süd-Ausrichtung. Bei uns viel zu teuer ist dagegen die nachgeführte Anlage. Sie hat zwar den höchsten Ertrag, erfordert aber ein hohes Invest, große Abstände und einen höheren Wartungsaufwand.
Zukünftige Entwicklung
Der EEG-Entwurf 2023 sieht eine Vervielfachung der Zubaumengen vor. Der Zubau soll auf 22 GW jährlich steigen, davon ungefähr die Hälfte auf Freiflächen.
Die Stromgestehungskosten von PV-Freiflächenanlagen sind deutlich gesunken. Dabei werden die Anlagen immer größer, Tendenz 10 bis 20 MW. Kleine Anlagen sind derzeit ohne Eigenstromnutzung nicht mehr wirtschaftlich.
Geplante Neuerung im EEG 2023
Ausschreibungspflicht ab 1.000 kWp, bisher 750 kW
Die Vergütung für Anlagen bis 1.000 kWp soll deutlich auf 7 Ct/kWh steigen
Bürgerenergieprojekte müssen erst ab 6 MW in die Ausschreibung.