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Erdgasnutzung

EWS-Studie: Fossiles Erdgas klimaschädlicher als bisher angenommen

Eine Studie des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag der EWS macht deutlich, dass auch ein Ausstieg aus der Erdgasnutzung nötig ist.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Klimakosten von Erdgas als Brennstoff zur Wärmeerzeugung sind weit höher als bisher angenommen und tragen in erheblichem Maße zu den Treibhausgas-Emissionen bei. Das zeigt eine vom Forum Ökologisch Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag der EWS Elektrizitätswerke Schönau durchgeführte Untersuchung. Danach fallen durch die Verwendung von Erdgas im Wärmesektor in Deutschland jährliche Treibhausgas (THG)-Emissionen in Höhe von 91,5 bis 107,2 Mio. t CO₂-Äquivalente an. Davon stammen 87,1 t verbrennungsbedingt aus CO₂-Emissionen, nd rund 4,4 bis 20 Mio. t entweichen aus Methanleckagen.

Nach dem Schadenskostenansatz für 2021 bedeutet das: Durch die Nutzung von Erdgas im Gebäudesektor entstehen Klimakosten von rund 18 bis 21 Mrd. €, wobei auf die besonders klimawirksamen Methanleckagen rund 0,9 bis vier Mrd. € entfallen.

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Klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2030 möglich

„Die Studie macht mehr als deutlich, dass wir einen baldigen Ausstieg aus dem Erdgas in der Wärmeerzeugung brauchen“, sagt Sebastian Sladek, Vorstand der EWS Elektrizitätswerke Schönau. Vor dem Hintergrund, dass die Treibhausgas-Emissionen im Gebäudesektor ­- mit 16 % für die Emissionen insgesamt in Deutschland verantwortlich – zu mehr als 60 % auf die Erzeugung von Wärme auf Basis von Erdgas zurückgehen, betont Sladek: „Wir können und müssen in Deutschland schnellstmöglich klimaneutral werden und daher auch im Wärmesektor auf regenerative Lösungen setzen.“

Isabel Schrems, Autorin der Studie und Wissenschaftliche Referentin beim FÖS, hob bei der Vorstellung ihrer Analyse hervor, dass das Potenzial aus Solarthermie, Biomasse, Geothermie, Umweltwärme und Abwärme aus der Industrie im Jahr 2030 bei 1.403 bis 2.183 Terawattstunden liege. Damit sei es fast doppelt so hoch wie der heutige Endenergieverbrauch im Gebäudewärmesektor. Zusammen mit der erwarteten weiteren Zunahme der Energieeffizienz sei sehr wahrscheinlich, dass in Deutschland bis Ende des Jahrzehnts genügend erneuerbare Wärme erzeugt werden kann. Ein Ausstieg aus der Nutzung aller fossilen Energieträger im Gebäudebereich, inklusive Erdgas, sei damit machbar.

Klimakosten von Erdgas noch nicht eingepreist

„Die Studie zeigt auch, dass die wahren Klimakosten durch Erdgas weit höher sind als der aktuelle Preis“, betonte Carolin Schenuit, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des FÖS. Denn drei Viertel dieser Kosten seien bisher nicht im Preis berücksichtigt. Es sei daher nötig, diese Kosten über den Brennstoffemissionshandel schnellstmöglich einzupreisen. „Wir brauchen auf dem Weg zum Erdgas-Ausstieg aber auch ordnungspolitische und planungsrechtliche Maßnahmen, um schnell voranzukommen. Mit kommunalen Wärmeplänen und einem Neubauverbot für Gasheizungen können dezentrale, nachhaltige Wärmenetze gefördert werden. Das wird z. B. in Dänemark bereits praktiziert“, sagt sie.

Verena Graichen, Stellvertretende Vorsitzende des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, drängte bei der Podiumsdiskussion im Anschluss an die Studienvorstellung auf mehr Energieeffizienz bei der Umsetzung der Wärmewende. Ein großes und schnell ausbaubares Potenzial liege in der energetischen Gebäudesanierung. Die per Video zugeschaltete SPD-Bundestagsabgeordnete Nina Scheer betonte, dass Erdgas allenfalls noch für eine kurze Übergangszeit als Brücke zum Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energien dienen dürfe. Vor allem müsse der Ausbau der Erneuerbaren Energien – auch im Wärmesektor – deutlich beschleunigt werden. Dies müsse, so waren sich die Podiumsteilnehmer weitestgehend einig, vor allem auch über eine grundsätzliche Reform des Systems der Steuern, Abgaben, Entgelte und Umlagen auf Energie geschehen.

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