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Wärmewende

Fernwärmegipfel: Planungssicherheit und transparente Preise für Wärmenetze

Bundeswirtschaftsminister Habeck und Bundesbauministerin Geywitz wollen für mehr Tempo beim Aus- und Umbau der Wärmenetze sorgen – was es dafür aus Sicht der Branche braucht.

Lesezeit: 4 Minuten

„Alle Beteiligten waren sich einig, dass Um- und Ausbau der Wärmenetze von herausragender Bedeutung für das Gelingen der Wärmewende und das Erreichen der Klimaschutzziele sind und gemeinsamer Anstrengungen bedürfen. Im Mittelpunkt steht dabei die Umstellung der leitungsgebundenen Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien und unvermeidbare Abwärme.“ – so lautet das Fazit des von Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck und Bundesbauministerin Klara Geywitz zum Fernwärmegipfel. In dessen Rahmen hatten sie sich mit knapp 30 Vertretern von Verbänden aus den Bereichen Wärmewirtschaft, Wohnungs- und Bauwirtschaft, Industrie, Umwelt- und Verbraucherschutz getroffen.

Hintergrund: Im Jahr 2022 wurden laut Zahlen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz etwa 6,1 Mio. Wohnungen mit Fernwärme versorgt, was etwa 14,2 % aller Wohnungen entspricht. Der Anteil erneuerbarer Energien liegt in der Fernwärme aktuell bei rund 20 %.

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Bis 2030 Hälfte der Wärme in Netzen klimaneutral erzeugen

Habeck zufolge haben sich die Teilnehmer des Treffens zu mehr Tempo beim Aus- und Umbau der Wärmenetze bekannt. Darüber hinaus hätten sie bekräftigt, dass bis 2030 die Hälfte der Wärme in den Netzen klimaneutral erzeugt werden soll.

Der Aus- und Umbau der Wärmenetze sei wichtig, um die Bürger mit bezahlbarer, erneuerbarer Wärme zu versorgen und zugleich die Klimaschutzziele zu erreichen. Gerade Wärmenetze könnten eine besonders kosteneffiziente klimaneutrale Lösung für die Wärmeversorgung von Gebäuden, Quartieren und ganzen Kommunen sein. Denn sie ermöglichten es, den Wärmebedarf ohne größeren Umbau der Gebäude aus zentralen, künftig erneuerbaren Quellen zu decken.

Attraktive und transparente Preisgestaltung für Fernwärme

Aus Sicht der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, hat Deutschland große Potenziale hin zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung. Wichtig sei dabei eine attraktive und transparente Preisgestaltung, um die Anreize für den Anschluss an ein Wärmenetz zu erhöhen.

In städtischen und verdichteten Gebieten seine Wärmenetze schon heute eine gute Option. Darüber hinaus braucht es laut Geywitz aber Planungssicherheit und Transparenz beim Ausbau der Wärmenetze, damit Eigentümer frühzeitig wissen, ob ihr Haus angeschlossen werden kann. Mit dem Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung wolle die Regierung einen wesentlichen Beitrag leisten.

Verbindlicher Rahmen für die Weiterentwicklung der Wärmenetze

In einer gemeinsamen Erklärung benannten die Teilnehmer einige konkrete Handlungsfelder, in denen Verbesserungen notwendig sind:

  • Mit dem Bundesgesetz für die Wärmeplanung, der aktuellen Novelle des Gebäudeenergiegesetzes sowie den begleitenden Förderprogrammen müsse möglichst schnell eine klarer und verbindlicher Rahmen für die Weiterentwicklung der Wärmenetze geschaffen werden.
  • Mittelfristig bedürfe es eines Finanzierungsrahmens, der klare Anreize zur Investition in den Ausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze setzt. Zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien und Abwärme enthält die Erklärung ein Bündel an Maßnahmen, etwa zur Erleichterung der Abwärmenutzung und zur Beschleunigung des Baus von Anlagen zur Nutzung von Erdwärme (Geothermie) und Solarthermie sowie von Großwärmepumpen.
  • Zur Sicherstellung von Preistransparenz und hohen Verbraucherschutzstandards werde die Bundesregierung die bestehenden gesetzlichen Grundlagen überprüfen mit dem Ziel, Hemmnisse für den Anschluss ans Wärmenetz kurzfristig abzubauen und die Attraktivität der leitungsgebundenen Wärmeversorgung für gewerbliche und private Verbraucherinnen und Verbraucher zu erhöhen.
  • Damit Wärmenetze ihre Vorteile ausspielen können, bedarf es dringend Investitionen in Netze, die Nutzung klimaneutraler Wärmequellen und Wärmespeicher. Mit der Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) hat die Bundesregierung dazu im September letzten Jahres bereits ein Förderprogramm gestartet.

Branche fordert zügiges und ambitioniertes Handeln

Zu den Teilnehmern und Unterzeichnern gehörte auch der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE). Dessen Präsidentin Dr. Simone Peter bezeichnete den Fernwärmegipfel als notwendiges Signal des Aufbruchs für die leitungsgebundene Wärme: „Die Fernwärme ist ein wichtiger Baustein der Wärmewende, bei der Deutschland viel aufzuholen hat.“ Die Umstellung auf klimafreundliche, erneuerbare Wärmetechnologien müsse nun zügig und ambitioniert angegangen werden.

Um die Herausforderungen im Wärmebereich zu bewältigen, müssen die Erneuerbaren Energien laut Peter in ihrer gesamten Bandbreite zur Anwendung kommen. Die Technologien stünden bereit, saubere und individuelle Lösungen für unterschiedliche Anwendungsfälle zu liefern, die im weiteren Verfahren zu besprechen seien.

Nach dem Gebäudeenergiegesetz, für das es dringend Klarheit brauche, müsse nun auch die kommunale Wärmeplanung angegangen werden, denn die Branche sei mit Investitionen in Vorleistung gegangen und benötige nun dringend Planungssicherheit.

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