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Genossenschaftliche Biogas-Nahwärmenetze am Scheideweg

Ein Auslaufen der 20-jährigen EEG-Förderung stellt viele Biogasprojekte vor die Frage, wie es weitergehen kann. Ein neues Hintergrundpapier vermittelt Lösungsansätze.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundesweit existieren heute mehr als 200 Energiegenossenschaften, die ein Nahwärmenetz betreiben. Viele davon beziehen ihre Wärme aus Biogasanlagen. „Diese Verbindung bürgerschaftlichen Engagements mit landwirtschaftlichem Unternehmergeist, von Energiewende und regionalen Wirtschaftskreisläufen verkörpert den Geist der demokratischen und klimafreundlichen Energiezukunft“, so Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. „Eine Win-Win-Situation, die weit über die direkt beteiligten Parteien hinaus geht.“

Unsichere Zukunft

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Allerdings ist die Zukunft dieser Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften durchaus ungewiss. In den kommenden Jahren erreichen immer mehr Biogasanlagen (BGA) das Ende ihrer zwanzigjährigen EEG-Förderung, die den wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen ermöglicht hatte. Eine Anschlussförderung im EEG ist nur unter wesentlich anspruchsvolleren Rahmenbedingungen möglich. Bei den Biogas-Betreibern sorgen insbesondere die Preisrisiken bei der Börsenvermarktung des Stroms, der steigende Kostendruck auf Einsatzstoffe, Dienstleistungen und Arbeitskräfte, aber auch die steigenden bürokratischen Ansprüche für Verunsicherung.

Klimaschädliche Auswirkungen

Der Wegfall der EEG-Förderung für die Biogasanlagen kann klimaschädliche Auswirkungen haben und gefährdet die regionale Wertschöpfung sowie die Investitionen in die Wärmenetze: Bricht die Biogas-Wärme weg, stehen Neuinvestitionen für die Erschließung neuer Wärmequellen an. Falls die Erschließung erfolglos bleibt, müssen die Energiegenossenschaften oder sogar die angeschlossenen Haushalte schlimmstenfalls auf Heizsysteme mit fossilen Quellen zurückgreifen. „Wenn bestehende Biogasanlagen eine sinnvolle Nutzung der Abwärme durch ein Wärmenetz haben, dann sollte ihnen eine Zukunftsperspektive geboten werden“, empfiehlt Dr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender des DGRV - Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. „Für meist ehrenamtlich geführte Nahwärmegenossenschaften sind langfristige Planungshorizonte essenziell, gerade bei Vorhaben mit solcher Tragweite und Komplexität“, so Ott.

Neues Hintergrundpapier

Über bestehende und gemeinsame Handlungsoptionen von Energiegenossenschaften und Biogas-Anlagenbetreibern informiert die AEE mit ihrem neuen Hintergrundpapier „Genossenschaftliche Biogas-Wärmenetze am Scheideweg: Wie geht es weiter nach dem EEG?“, das zusammen mit dem DGRV entstanden ist. Davon ausgehend, dass ein bestehendes Wärmenetz eine gute Voraussetzung für den wirtschaftlichen Weiterbetrieb der Biogasanlage ist, bietet das Papier einen Überblick über verschiedene Perspektiven, wie die Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft auch künftig fortbestehen kann. „Auch wenn vieles zunächst am Betriebskonzept der Biogasanlage hängt, gibt es einiges, was auch die Nahwärmegenossenschaft beitragen kann“, betont der DGRV-Vorsitzende. Dazu gehören etwa netzseitige Maßnahmen, um die Wärmevermarktung zu optimieren, aber auch eine Beteiligung der Energiegenossenschaft als Mitbetreiber der Biogasanlage.

„Uns ist wichtig, dass der Prozess nicht als reine Bringschuld einer Seite verstanden wird“, pflichtet auch AEE-Geschäftsführer Robert Brandt bei. „Biogas ist nicht nur eine wichtige technische Komponente der Energiewende und einer klimafreundlichen Landwirtschaft. Gerade indem es in Verbindung mit Energiegenossenschaften aber auch kommunalen Energieversorgern zum lokalen Gemeinwohl beiträgt, wird es auch zu einer sozial nachhaltigen Lösung“, so Brandt.

Das Hintergrundpapier können Sie hier herunterladen.

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