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Hoftankstelle für Biogas: Landwirte können eigenen Sprit tanken

Die Tankstelle ist dafür ausgelegt, Biogas aufzureinigen und den Kraftstoff für bis zu drei Traktoren zu speichern.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Firma BioG stellte am Samstag, 10. September, im österreichischen Utzenaich eine kleine Hoftankstelle mit Biogasreinigung vor. Damit sollen Biogasanlagenbetreiber künftig Biogas als Kraftstoff im Traktor einsetzen können. Wir sprachen mit Geschäftsführer Josef Höckner über die technischen Details.

Sie haben eine Hoftankstelle für Biomethan entwickelt. Für wen ist sie interessant?

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Höckner: Bei steigenden Dieselkosten und dem Zwang, den Klimaschutz in der Landwirtschaft zu verbessern, müssen Landwirte auch beim Kraftstoff künftig auf klimaschonende Alternativen ausweichen. Eine Möglichkeit ist Pflanzenöl. Unsere Philosophie ist aber, dass man auch für die Kraftstoffproduktion keine Energiepflanzen anbaut. Darum wäre Biogas aus Reststoffen ein idealer Kraftstoff. Mit dem T6.180 von New Holland gibt es dazu das erste serienreife Traktormodell, das mit Methan fährt und dank einem zusätzlichen außenliegenden Fronttank genügend Kraftstoff mit sich führt, um 7 bis 8 Stunden mit einer Füllung arbeiten zu können. Was jetzt noch fehlt, ist eine günstige und einfache Möglichkeit, um Biogas aus der Anlage auch als Kraftstoff einsetzen zu können.

Wie funktioniert die Anlage?

Höckner: Sie besteht aus möglichst wenig Komponenten. Das Rohbiogas wird zunächst in einer Gasvorreinigung entschwefelt, auf 9 bar verdichtet und dann durch eine Membraneinheit geleitet. Hier werden Methan und CO₂ getrennt. Das aufbereitete Biomethan mit 95 bis 97 % Methangehalt wird anschließend auf 250 bar komprimiert und in Druckflaschen gespeichert. Eine Einheit besteht aus zehn Flaschen mit jeweils 50 l Volumen. Darin lassen sich etwa 10 m3 komprimiertes Gas speichern. Die Menge ist auf das Betanken eines Traktors am Tag ausgelegt. In der Praxis können an den Verdichter bis zu drei Flascheneinheiten angeschlossen werden, um damit drei Traktoren betanken zu können. Mit dieser einfachen Aufbereitung und Verdichtung können Anlagenbetreiber einen Teilstrom der Gasproduktion abzweigen und als Kraftstoff für den Eigenbedarf aufbereiten.

Kann man die Anlage heute schon kaufen und was wird sie kosten?

Bei unserer Anlage handelt es sich um einen Prototypen, den wir mit dem TÜV und anderen Unternehmen für die Universität Potsdam entwickelt haben. Das Modul ist daher noch nicht serienreif und muss noch seine Praxistauglichkeit beweisen. Der Verkaufspreis wird unserer Schätzung nach ungefähr bei 200.000 € liegen. Allerdings ist Biomethan als Kraftstoff konkurrenzlos günstig. Dazu kommen die hohen Treibhausgaseinsparungen im Vergleich zum Diesel, wenn man das Biogas aus Reststoffen wie Maisstroh, Gülle oder Mist erzeugt. Damit können Landwirte auch Treibhausgasminderungsquoten an die Mineralölindustrie verkaufen, sodass sich die Investition in eine Hofanlage schnell amortisieren dürfte.

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